10.11.2016 18:54:50

MÄRKTE EUROPA/Berichtssaison hält Börsen auf Trab - Siemens fest

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa schlossen am Donnerstag knapp im Minus. Während der Dow-Jones-Index mit dem neu gewählten US-Präsidenten Donald Trump auf ein Rekordhoch stieg, setzten in Europa im Tagesverlauf Gewinnmitnahmen ein. Vor allem die laufende Berichtssaison wirbelte die Kurse einiger Unternehmen kräftig durcheinander. So stiegen Siemens-Aktien in Reaktion auf die Zahlen des Konzerns auf ein Mehrjahreshoch. Der Dax verlor 0,2 Prozent auf 10.630 Punkte. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,3 Prozent auf 3.047 Zähler nach.

   Zu den Gewinnern gehörten erneut die Finanzwerte. Gute Quartalszahlen aus der Branche und die Aussicht auf steigende Zinsen trieben die Bankenaktien im Schnitt um 2,2 und die Versichererpapiere um 2,9 Prozent nach oben. Am Anleihemarkt steigen die Zinsen momentan kräftig. Dies liegt unter anderem an ersten Anzeichen einer anziehenden Inflation wie auch an einer Serie von Anleiheauktionen in den USA in dieser Woche.

   Die Rendite der Bundesanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren kletterte um 11 Basispunkte auf 0,28 Prozent. Am Devisenmarkt hat sich die Lage nach der Berg- und Talfahrt des Dollar am Vortag beruhigt, der Euro notiert knapp unter 1,09 Dollar.

Trump-Sieg sorgt für Umschichtungen Ein Ereignis wie die überraschende Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten sei "nicht am Tag nach der Wahl eingepreist", bemerkte ein Teilnehmer und spielt damit darauf an, dass viele Investoren nun grundsätzlich neue Anlageentscheidungen treffen. An den Märkten setze sich derweil die Meinung durch, Trump werde ein Konjunkturprogramm starten, um Investitionen in die Infrastruktur anzukurbeln. Dies dürfte auch den Inflationsdruck, die Verschuldung und damit auch das Angebot von Staatsanleihen erhöhen. Die rohstoffnahen Werte profitierten von Trumps Plänen zum Infrastruktur-Ausbau. Vor diesem Hintergrund stiegen die Rohstoffpreise, der Sektor der Minenwerte legte um 2 Prozent zu.

Großkampftag an der Quartalszahlenfront In Deutschland war der Donnerstag der lebhafteste Tag der Berichtssaison. Siemens-Aktien profitierten von soliden Zahlen und einem möglichen Börsengang. Die Münchener wollen ihre Medizintechnik-Sparte an die Börse bringen. Die Aktien legten daraufhin um 4,6 Prozent zu. Zudem könnte sich Siemens als einer der Nutznießer der Infrastrukturprojekte des neuen US-Präsidenten erweisen, hieß es. Deutsche Telekom tendierten nach Zahlen 1,8 Prozent leichter, die Analysten von Jefferies bemängelten die Schwäche im Breitband-Geschäft.

   Continental fielen um 5,2 Prozent. Hier wurde die bereits gesenkte Jahresprognose bestätigt. Aktionäre mussten einen Einbruch des operativen Ergebnisses im dritten Quartal von über 40 Prozent verkraften. Das Spezialchemieunternehmen LANXESS überzeugte dagegen mit guten Geschäften und hat zum dritten Mal in diesem Jahr die Gewinnprognose angehoben. Hier ging es um 3,2 Prozent nach oben.

   Der niederländische Versicherer Aegon überraschte mit einem Sprung zurück in die Gewinnzone; die Aktie schoss darauf um über 13 Prozent nach oben. Hannover Rück stiegen um 4,9 Prozent. Der operative Gewinn und auch der Nettogewinn übertrafen im dritten Quartal die Erwartungen deutlich. In Paris feiert die Börse den Medienriesen Vivendi, dessen bereinigter Gewinn um 25 Prozent gestiegen ist. Die Aktie haussierte 9 Prozent.

   Mit einem Minus von 10,4 Prozent stellte die Aktie von Norma das Schlusslicht im MDAX. Der Verbindungstechnikhersteller senkte die Umsatzprognose, die das Unternehmen jüngst noch bestätigt hatte. "Die Prognosesenkung innerhalb so kurzer Zeit wird an der Börse dahingehend interpretiert, dass das Unternehmen seine Zahlen nicht im Griff hat", so ein Händler.

Nordex enttäuscht mit Gewinnwarnung Bei Nordex setzte sich der Kurseinbruch vom Vortag fort: Nicht nur, dass die Branche der Erneuerbaren Energien als einer der Verlierer der erwarteten Trump-Politik gesehen wird, Nordex wartete überdies mit einer Umsatz- und Gewinnwarnung auf. Händler sprachen von einer "herben Enttäuschung". Nordex verloren 8,4 Prozent. Erneut abwärts ging es auch mit der Innogy-Aktie, sie büßte weitere 3 Prozent ein. Die RWE-Tochter Innogy betreibt Kraftwerke vor allem auf Basis von Windenergie. === Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung . stand absolut in % seit . Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.046,59 -9,70 -0,3% -6,8% Stoxx-50 2.825,73 -6,20 -0,2% -8,9% Stoxx-600 338,88 -0,93 -0,3% -7,4% XETRA-DAX 10.630,12 -15,89 -0,1% -1,1% FTSE-100 London 6.837,91 -73,93 -1,1% +9,4% CAC-40 Paris 4.530,95 -12,53 -0,3% -2,3% AEX Amsterdam 450,01 -4,35 -1,0% +1,9% ATHEX-20 Athen 1.553,81 +13,80 +0,9% -15,3% BEL-20 Bruessel 3.491,05 -47,88 -1,4% -5,7% BUX Budapest 30.540,32 +175,11 +0,6% +27,7% OMXH-25 Helsinki 3.499,91 +24,38 +0,7% +4,2% ISE NAT. 30 Istanbul 93.200,95 +208,39 +0,2% +4,3% OMXC-20 Kopenhagen 814,03 -8,54 -1,0% -19,7% PSI 20 Lissabon 4.495,29 -78,12 -1,7% -16,9% IBEX-35 Madrid 8.756,80 -144,70 -1,6% -8,3% FTSE-MIB Mailand 16.804,88 +5,03 +0,0% -21,5% RTS Moskau 993,84 +3,49 +0,4% +31,3% OBX Oslo 577,65 +7,60 +1,3% +7,2% PX-GLOB Prag 1.167,40 +3,75 +0,3% -5,9% OMXS-30 Stockholm 1.460,52 +3,81 +0,3% +1,0% WIG-20 Warschau 1.796,75 +6,09 +0,3% -3,4% ATX Wien 2.501,39 +14,87 +0,6% +4,4% SMI Zuerich 7.928,77 +30,93 +0,4% -10,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:33 Mi, 17:30 % YTD EUR/USD 1,0882 -0,45% 1,0931 1,0941 +0,2% EUR/JPY 115,9436 +0,56% 115,2930 114,57 -22,9% EUR/CHF 1,0754 -0,04% 1,0758 1,0753 -1,1% EUR/GBP 0,8689 -1,21% 0,8790 1,1411 +18,0% USD/JPY 106,51 +0,98% 105,47 104,75 -9,3% GBP/USD 1,2526 +0,74% 1,2434 1,2482 -15,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,64 45,27 -1,4% -0,63 +1,9% Brent/ICE 45,78 46,36 -1,3% -0,58 +0,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.267,14 1.278,50 -0,9% -11,36 +19,5% Silber (Spot) 18,66 18,47 +1,0% +0,19 +35,0% Platin (Spot) 983,50 1.001,50 -1,8% -18,00 +10,3% Kupfer-Future 2,54 2,46 +3,3% +0,08 +17,9% === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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   November 10, 2016 12:23 ET (17:23 GMT)

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