21.03.2018 09:45:43

MÄRKTE EUROPA/Behauptet - "Alle Augen auf die Fed"

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen bewegen sich die Kurse am Mittwoch zum Handelsauftakt überwiegend nur noch wenig. Der DAX stagniert bei 12.308 Punkten, der Euro-Stoxx-50 notiert 0,1 Prozent unter dem Schlussstand des Vortages. Etwas gestützt wird die Stimmung von guten Vorlagen: Der Ausverkauf im Technologiesektor hat sich an der Wall Street nicht mehr fortgesetzt, und am Morgen zeigten auch die asiatischen Indizes nach oben.

"Alle Augen sind bereits auf die US-Notenbank gerichtet", sagt ein Marktteilnehmer. Während eine Zinserhöhung als eingepreist gilt, wartet der Markt auf Begleitkommentar und Zinsprojektionen. Bisher signalisiert die Notenbank bis Ende 2019 einen Leitzins von 2,5 bis 2,75 Prozent. Sollte sie die Planung nach oben anpassen, könnten Anleihen unter Druck geraten, heißt es am Markt. Der Dollar wiederum könnte davon profitieren. Mit Rückenwind von der Währung könnten europäische Aktien dann vergleichsweise gut im Markt liegen.

Im Vorfeld notiert der Euro wenig verändert knapp unter der Marke von 1,23 Dollar, und auch der Anleihenhandel hat in einer abwartenden Haltung kaum verändert begonnen.

Enge Handelsspanne - Eon-Plus stützt Versorger-Index

Aus charttechnischer Sicht hat der DAX eine enge Handelsspanne etabliert. Als unterstützt gilt der deutsche Leitindex nun bei 12.190 bis 12.160 Punkten, auf der Oberseite bietet der Bereich zwischen 12.450 und 12.460 Punkten ersten Widerstand. In der längerfristigen Betrachtung liegt der DAX in einer weiteren Box zwischen gut 11.800 und gut 12.600 Punkten.

Positiv gewertet wird am Markt auch der weitere Anstieg der Ölpreise. Die Produktion in Venezuela geht weiter zurück, und die Spekulation um neue Sanktionen gegen den Iran treibt die Preise ebenfalls. Der Index der europäischen Ölaktien steigt um 0,3 Prozent. Die stärkste Branche stellen im frühen Handel die Versorger mit einem Plus des Stoxx-Index von 0,5 Prozent. Hier gewinnen Eon 2,5 Prozent, nachdem JP Morgan die Aktie auf die Kaufliste genommen hat.

Vivendi kapituliert mit Ubisoft-Verkauf

Unter den Einzeltiteln stehen auch Vivendi im Blick. Der französische Medienkonzern hat den Machtkampf um Ubisoft verloren. Das Unternehmen hat seine Beteiligung von 27,3 Prozent an dem Softwareentwickler für 2 Milliarden Euro verkauft. Angesichts eines Gewinns von rund 1,2 Milliarden Euro hat sich das Engagement für Vivendi zwar finanziell gelohnt, dennoch stellt der Verkauf eine Niederlage für Vincent Bolloré dar, der Vivendi kontrolliert. Bolloré hatte lange eine vollständige Übernahme von Ubisoft angestrebt, war damit aber am Widerstand der Ubisoft-Mehrheitsaktionäre gescheitert.

Ein Teil der von Vivendi gehaltenen Aktien gehen an die chinesische Tencent Holdings und die Guillemot Brüder, die Ubisoft-Gründer. Für Vivendi stellt der Ubisoft-Verkauf einen Rückschlag dar, der allerdings die Vivendi-Aktie nicht belastet. Der Kurs steigt um 0,7 Prozent, Ubisoft legen um 3,5 Prozent zu.

Bei Bayer wird für den Tagesverlauf mit einer Genehmigung der Monsanto-Übernahme durch die EU gerechnet. Der Kurs dürfte darauf aber nicht reagieren, weil auch die US-Behörden noch Grünes Licht für die Transaktion geben müssen. Zunächst tendiert er wenig verändert.

Hellofresh stark im Plus - Zukauf und Ausblick helfen

In der zweiten Reihe verlieren Fuchs Petrolub 2,6 Prozent. Der Ausblick sei leicht enttäuschend, heißt es am Markt. Dagegen ziehen Hellofresh um knapp 7 Prozent an. Das Unternehmen kauft den US-Konkurrenten Green Chef Corporation. Zum Geschäftsverlauf meint Hellofresh, sie nähere sich nun der Gewinnschwelle, die Margen seien zuletzt kontinuierlich gestiegen. Im SDAX steigen Wacker Neuson um weitere 4 Prozent. Nach den guten Geschäftszahlen vom Dienstag gibt es nun positive Analystenkommentare.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.409,71 -0,07 -2,37 -2,69

Stoxx-50 2.989,10 -0,09 -2,56 -5,94

DAX 12.307,57 0,00 0,24 -4,72

MDAX 25.773,15 -0,22 -58,04 -1,63

TecDAX 2.678,33 0,02 0,62 5,90

SDAX 12.201,74 -0,06 -7,08 2,65

FTSE 7.039,38 -0,31 -21,89 -8,15

CAC 5.243,79 -0,16 -8,63 -1,29

Bund-Future 157,92% 0,01 -0,82

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:15 Uhr Di, 17.34 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2289 +0,35% 1,2268 1,2262 +2,3%

EUR/JPY 130,59 +0,10% 130,54 130,52 -3,5%

EUR/CHF 1,1702 -0,04% 1,1713 1,1710 -0,1%

EUR/GBP 0,8753 +0,09% 0,8755 1,1410 -1,5%

USD/JPY 106,28 -0,24% 106,41 106,45 -5,7%

GBP/USD 1,4039 +0,27% 1,4013 1,3991 +3,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.013,93 +0,3% 9.093,09 8.793,11 -34,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 63,70 63,54 +0,3% 0,16 +5,7%

Brent/ICE 67,59 67,42 +0,3% 0,17 +2,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.317,64 1.311,48 +0,5% +6,16 +1,1%

Silber (Spot) 16,31 16,20 +0,7% +0,11 -3,7%

Platin (Spot) 947,00 944,35 +0,3% +2,65 +1,9%

Kupfer-Future 3,02 3,03 -0,4% -0,01 -8,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/flf

(END) Dow Jones Newswires

March 21, 2018 04:46 ET (08:46 GMT)

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HelloFresh 11,52 1,68% HelloFresh
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