18.05.2015 18:38:49
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MÄRKTE EUROPA/Autos kräftig erholt - Bankwerte unter Druck
Von Michael Denzin
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit gemischten Vorzeichen sind Europas Börsen am Montag aus dem Handel gegangen. Während sich der Dax dank seiner starken Auto-Gewichtung kräftig erholte, litten andere Länderbörsen unter schwachen Bankenkaktien. Gute Vorlagen aus den USA und stabile Rentenkurse sorgten aber für hinreichend gute Laune. Der marktbreite S&P-Index in den USA notiert auf neuen Rekordhochs.
Schwache US-Konjunkturdaten vom vergangenen Freitag ließen Zinserhöhungsspekulationen in den USA wieder nach hinten rücken. Belastend wirkten Ängste wegen einer möglicherweise kurz bevorstehenden Pleite Griechenlands. Derzeit ist vollkommen unklar, wann Griechenland das Geld ausgeht. Größere Zahlungen sind erst im Juni wieder fällig. Der DAX schloss 1,3 Prozent höher bei 11.594 Punkten, der Euro-Stoxx-50 wurde von den Bankenwerten gebremst und stieg nur 0,5 Prozent auf 3.589 Punkte.
Kräftig nach oben ging es für Europas Autowerte. VW führten die Gewinnerliste mit 3,1 Prozent Plus an. Aber auch für Daimler ging es um 1,7 Prozent und für BMW um 1,3 Prozent nach oben. Die französischen Autobauer legten ebenfalls deutlich zu, so stiegen Renault um 1,1 Prozent und Citroen-Peugeot sogar um 2,7 Prozent. Nach den länger laufenden Gewinnmitnahmen im Sektor wurden die niedrigen Kurse wieder zum Einstieg genutzt, hieß es aus dem Handel. Zudem trieb die Kurszielerhöhung für die VW-Vorzüge durch die Deutsche Bank. Sie hat das Ziel auf 280 nach 230 Euro hochgenommen und die Empfehlung "Buy" bestätigt.
Ähnliche Schnäppchkäufe machten Händler für das Plus von 2,9 Prozent bei Deutscher Telekom und die 2,6 Prozent bei Bayer verantwortlich. "Für den DAX als Ganzes ist das ein gutes Zeichen", sagte ein Händler. Wenn solche Standardwerte im Index wieder zu laufen begönnen, könnten auch die anderen Indexwerte bald folgen: "Die Autos waren immerhin die Branche, in der die Gewinnmitnahmen angefangen hatten." Gleichzeitig habe der DAX die Unterstützungen um 11.200 und 11.400 Zähler klar verteidigt. Daher bestehe Grund für Optimismus.
Unter Druck standen aber RWE-Aktien, die mit 1,5 Prozent Minus den Hauptverlierer im DAX stellten. Hier belastete die überraschende Nachzahlung von Gewerbesteuern in dreistelliger Millionenhöhe. RWE bestätigte die Nachzahlung aufgrund einer Steuerprüfung für die Jahre 2004 bis 2008.
Bankentitel litten europaweit unter den Griechenland-Sorgen und Spekulationen auf die Abstufung vieler europäischer Institute durch die Ratingagentur Fitch. In Frankreich fielen Credit Agricole um 3,1 Prozent und Societe Generale um 1,4 Prozent, in Italien ermäßigten sich Intesa um 2,4 Prozent. Am stärksten hielten sich die skandinavischen Banken. Auch Deutsche Bank gaben nur 0,2 Prozent nach und Commerzbank um 0,4 Prozent.
Einige Händler ließ die Aussicht auf eine Abstufung jedoch kalt: "Das ist nur ein Vollzug von Erwartetem", sagte ein Händler. Fitch folge der Bankenabwicklungsrichtlinie der EU, nach der Aktionäre und Anleihengläubiger statt der Steuerzahler bei Schieflagen einspringen sollen. Konkurrent S&P hat bereits die Ausblicke für 15 Banken auf "negativ" genommen. An eine längerfristige Belastung der Kurse glauben Händler nicht. Das Umfeld habe sich mit der steileren Zinsstrukturkurve deutlich aufgehellt.
Deutsche Börse verloren nach einer Abstufung auf "Hold" durch die Societe Generale 0,4 Prozent. GEA-Aktien fielen nach einer Abstufung auf "Neutral" durch die Citigroup um 2,6 Prozent, während es für Wacker Chemie nach einer Abstufung durch BoA-Merrill Lynch sogar um fast 6 Prozent nach unten ging. Im TecDax setzten SMA Solar ihre Erholungsrally fort und gewannen fast 9 Prozent.
Bei den Rohstoffwerten verloren BHP-Aktien nur optisch 4,6 Prozent, da der Minenkonzern seine Randgeschäftsfelder in die Tochter South32 ausgelagert und an die Börse gebracht hat. South32 wurden am Montag erstmals an den Börsen in Sydney, London und Johannesburg gehandelt; die BHP-Aktie entsprechend "bereinigt".
Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.589,22 +16,15 +0,5% +14,1% Stoxx-50 3.430,74 +18,17 +0,5% +14,2% Stoxx-600 398,09 +1,64 +0,4% +16,2% XETRA-DAX 11.594,28 +147,25 +1,3% +18,2% FTSE-100 London 6.968,87 +8,38 +0,1% +6,1% CAC-40 Paris 5.012,31 +18,49 +0,4% +17,3% AEX Amsterdam 490,15 -0,81 -0,2% +15,5% ATHEX-20 Athen 247,02 +3,60 +1,5% -6,7% BEL-20 Bruessel 3.685,78 +11,73 +0,3% +12,2% BUX Budapest 22.251,28 -141,73 -0,6% +33,8% OMXH-25 Helsinki 3.364,00 -5,35 -0,2% +12,6% ISE NAT. 30 Istanbul 108.609,87 +1217,66 +1,1% +2,3% OMXC-20 Kopenhagen 965,22 +7,38 +0,8% +29,7% PSI 20 Lissabon 6.120,58 -14,28 -0,2% +27,2% IBEX-35 Madrid 11.345,00 +27,70 +0,2% +10,4% FTSE-MIB Mailand 23.198,10 -275,36 -1,2% +22,0% RTS Moskau 1.075,47 +0,74 +0,1% +36,0% OBX Oslo 590,67 -0,45 -0,1% +12,8% PX Prag 1.022,23 -3,71 -0,4% +8,0% OMXS-30 Stockholm 1.622,57 +6,09 +0,4% +10,8% WIG-20 Warschau 2.523,59 +8,75 +0,3% +9,0% ATX Wien 2.637,55 -43,89 -1,6% +22,1% SMI Zuerich 9.196,55 +86,63 +1,0% +2,4%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.39 Uhr Fr, 17.21 Uhr EUR/USD 1,1345 -0,66% 1,1421 1,1431 EUR/JPY 135,99 -0,53% 136,72 136,41 EUR/CHF 1,0483 -0,05% 1,0488 1,0477 USD/JPY 119,83 0,10% 119,71 119,32 GBP/USD 1,5672 -0,31% 1,5720 1,5779 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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May 18, 2015 12:07 ET (16:07 GMT)
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