11.05.2015 18:42:49
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MÄRKTE EUROPA/Athen treibt Anleger an die Seitenlinie
Von Benjamin Krieger
FRANKFURT (Dow Jones)--Kurz vor der fälligen Rückzahlung eines Hilfskredits durch Griechenland über 752 Millionen Euro war an den Börsen zu Wochenbeginn nicht viel zu holen. Am Dienstag muss Athen den Betrag an den Internationalen Währungsfonds (IWF) überweisen. Europas Aktienmärkte gaben im Vorfeld nach, angeführt von der Athener Börse, wo der Leitindex um 2,8 Prozent fiel. Der Dax schloss 0,3 Prozent niedriger bei 11.673 Punkten und der Euro-Stoxx-50 verlor 0,7 Prozent auf 3.624 Punkte. Der Euro wertete zu Dollar und Yen ab.
Von einem Treffen der Eurogruppe in Brüssel gab es bis zum Börsenschluss keine Ergebnisse. Die Eurogruppe verhandelt mit Griechenland über neue Kredite. Laut der "Welt" gibt es aber kaum Fortschritte bei den Reformthemen Rente, Arbeitsmarkt und Steuern. Zudem gebe es keinen "Plan B", sollten die Gespräche scheitern.
"Die Anzeichen mehren sich, dass die Fronten immer härter werden. Damit wird ein Lösung des Problems immer unwahrscheinlicher. Wir bleiben daher an der Seitenlinie", sagte ein Händler mit Blick auf die Gespräche der Geldgeber mit Griechenland. Das drückte sich auch in dünnen Börsenumsätzen aus. Zudem nimmt die Saison der Quartalsberichte erst am Dienstag wieder Fahrt auf.
Der Euro kostete im späten europäischen Handel 1,1140 Dollar, nachdem er im asiatischen Währungsgeschäft noch mit 1,12 Dollar bezahlt worden war. Das endlose griechische Schuldendrama hielt die Akteure von Euro-Käufen ab. "Eine Annäherung zwischen den Geldgebern und der griechischen Regierung sieht anders aus", bemerkte Andreas Paciorek von cmc markets zu den jüngsten Verhandlungen.
Am Rentenmarkt beruhigte sich die Lage nach dem jüngsten Crash-artigen Ausverkauf. Bundesanleihen gaben zwar erneut nach, sie handelten jedoch noch immer deutlich erholt von den Tiefstkursen vom Donnerstag.
Im Aktienhandel fielen Airbus um 2,1 Prozent. Der Absturz eines Airbus A440M in Spanien belastete den Kurs. "Solange die Ursache nicht geklärt ist, werden sich Anleger vorsichtig verhalten", sagte ein Marktteilnehmer. Allerdings konnten sich Airbus im Handelsverlauf von anfangs deutlich niedrigeren Kursen erholen.
Die Bank of America-Merrill Lynch hat laut Händlern die Lufthansa-Aktie von "Underperform" auf "Kaufen" hochgestuft, was den Kurs um 3,4 Prozent nach oben trieb.
In Amsterdam verteuerten sich Aktien von Ahold um 5,5 Prozent und in Brüssel schnellte der Kurs von Delhaize sogar um 14,5 Prozent nach oben. Beide Handelskonzerne befinden sich Zeitungsmeldungen zufolge in Fusionsgesprächen. Über einen Zusammenschluss der beiden Unternehmen wird bereits seit Jahren spekuliert. Der Branchenindex der Einzelhandelsaktien gewann 1,5 Prozent.
Größter Kursgewinner war der Rohstoffsektor mit einem Plus von 1,6 Prozent. In London legten die Kurse der Bergwerksgesellschaften Anglo American, BHP Billiton, Rio Tinto und Glencore zu. Der Rückenwind kam aus China, wo am Wochenende zum dritten Mal in sechs Monaten die Zinsen gesenkt wurden, um die Konjunktur anzukurbeln. China ist der wichtigste Absatzmarkt für die großen Minengesellschaften.
Nach einem überraschend hohen Gewinn der italienischen Bank Intesa Sanpaolo im ersten Quartal steigt der Kurs um 1,9 Prozent. Die Zustimmung der Holcim-Aktionäre zur Fusion mit dem französischen Zementhersteller Lafarge trieb auch am Montag die Kurse beider Aktien weiter hoch. Holcim stiegen um 0,7 Prozent und Lafarge um 1,4 Prozent.
K+S legten um 1,9 Prozent zu. Der Salz- und Düngerproduzent veröffentlicht am Dienstag Quartalszahlen. Analysten rechnen mit einem starken ersten Quartal.
Bei den deutschen Nebenwerten legten GEA um 2,8 Prozent zu. Der Anlagenbauer hat die Prognose für den Gewinn in diesem Jahr erhöht. Beim Versicherer Talanx liegt der operative Gewinn um fast ein Viertel über der Konsensschätzung von Analysten. Der Kurs stieg um 1,1 Prozent.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.624,41 -25,07 -0,7% +15,2% Stoxx-50 3.473,89 +6,50 +0,2% +15,6% Stoxx-600 401,34 +1,18 +0,3% +17,2% XETRA-DAX 11.673,35 -36,38 -0,3% +19,0% FTSE-100 London 7.029,85 -16,97 -0,2% +7,1% CAC-40 Paris 5.027,87 -62,52 -1,2% +17,7% AEX Amsterdam 492,75 +1,96 +0,4% +16,1% ATHEX-20 Athen 244,29 -7,12 -2,8% -7,8% BEL-20 Bruessel 3.687,19 +34,32 +0,9% +12,2% BUX Budapest 22.714,49 -28,45 -0,1% +36,6% OMXH-25 Helsinki 3.378,15 -9,86 -0,3% +13,1% ISE NAT. 30 Istanbul 103.500,34 +778,30 +0,8% -2,5% OMXC-20 Kopenhagen 973,21 +9,50 +1,0% +30,7% PSI 20 Lissabon 6.109,89 +37,34 +0,6% +28,1% IBEX-35 Madrid 11.445,80 +21,10 +0,2% +11,4% FTSE-MIB Mailand 23.321,86 +9,43 +0,0% +22,7% RTS Moskau 0,00 0,00 0,0% -100,0% OBX Oslo 592,80 +6,24 +1,1% +13,2% PX Prag 1.042,51 +14,46 +1,4% +10,1% OMXS-30 Stockholm 1.617,03 +0,58 +0,0% +10,4% WIG-20 Warschau 2.535,10 -11,68 -0,5% +9,5% ATX Wien 2.653,80 +0,57 +0,0% +22,9% SMI Zuerich 9.117,33 +24,00 +0,3% +1,5%DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.31 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1140 -0,25% 1,1169 1,1231 EUR/JPY 133,77 -0,09% 133,89 134,63 EUR/CHF 1,0412 0,04% 1,0408 1,0420 USD/JPY 120,09 0,16% 119,90 119,85 GBP/USD 1,5594 1,10% 1,5424 1,5440 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com
DJG/bek/ros
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May 11, 2015 12:12 ET (16:12 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Airbus SE (ex EADS) | 158,88 | -3,63% |
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GEA | 53,70 | 0,19% |
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Holcim AG | 42,85 | -1,49% |
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Intesa Sanpaolo S.p.A. | 4,51 | 0,28% |
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K+S AG (spons. ADRs) | 6,35 | 2,42% |
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Lufthansa AG | 6,35 | -0,87% |
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Talanx AG | 83,05 | -0,84% |
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