29.10.2014 18:56:43
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MÄRKTE EUROPA/Anleger warteten auf Fed und bescherten Fiat Freudensprung
Von Michael Denzin
Mit uneinheitlicher Tendenz sind Europas Aktienmärkte am Mittwoch aus dem Handel gegangen. Die anstehenden Aussagen der US-Notenbank sorgten für Zurückhaltung. Händler gingen zwar vom Ende der Wertpapierkäufe aus, hofften jedoch auch auf einen marktfreundlichen Ausgang. Angesichts der heftigen Schwankungen an den Märkten dürfte der Ausblick weiter den Passus enthalten, dass die Leitzinsen für "einen beträchtlichen Zeitraum" auf niedrigem Niveau verharren werden, glaubt die Crédit Agricole. Der Euro kletterte entsprechend wieder auf 1,2753 Dollar. Im Dax ging es um 0,2 Prozent auf 9.083 Punkte nach oben, der Euro-Stoxx-50 verlor dagegen wegen schwacher Bankenwerte 0,5 Prozent auf 3.022 Zähler.
Gestützt wurde der Markt von der gut laufenden US-Berichtssaison. Wie die Deutsche Bank anmerkte, haben bislang 79 Prozent der im S&P-500 gelisteten Unternehmen, die ihre Quartalsberichte vorgelegt haben, die Gewinnerwartungen übertroffen. Der Anteil bei den im europäischen Stoxx-600 notierten Konzernen lag dagegen nur bei 62 Prozent.
Für Aufsehen sorgte ein Freudensprung von fast 13 Prozent bei Fiat Chrysler Automobiles (FCA), nachdem überraschend der Börsengang der Sportwagenschmiede Ferrari bekanntgegeben worden war. Die Quartalszahlen traten da in den Hintergrund. Fiat will 10 Prozent von Ferrari an die Börse bringen. Dies dürfte dem Automobilkonzern einen kräftigen Buchgewinn bringen, hofften Händler.
Bankentitel standen dagegen auf der Verliererseite, der Sektor stellte mit 1,5 Prozent Minus den Hauptverlierer. Hier belastete die Vorsicht vor den Aussagen der US-Notenbank, aber auch hohe Rückstellungen der Branchengrößen. So ging es für Deutsche Bank nach schwachen Geschäftszahlen um 2,4 Prozent nach unten. Hohen Kosten der zahlreichen Rechtsstreitigkeiten drückten das Ergebnis ins Minus. Commerzbank fielen mit Gewinnmitnahmen um 4 Prozent.
Auch bei der spanischen BBVA belasteten Rückstellungen. Die Aktien gaben 4,1 Prozent nach und zogen auch andere Branchenvertreter aus Südeuropa gen Süden. Für UniCredit ging es 4,5 Prozent und Intesa um 3,8 Prozent nach unten.
K+S profitierten dagegen von weiteren Käufen nach Analystenempfehlungen und legten 4,1 Prozent zu. Am Vortag hatte Goldman Sachs die Aktien von der "Sell"-Empfehlung befreit, am Mittwoch sprach KeplerCheuvreux sogar ein "Trading Buy" aus.
Im Fokus standen daneben Technologiewerte: Ein enttäuschend aufgenommener Quartalsbericht von Infineon-Mitbewerber STMicro ließ dessen Aktien um 10 Prozent einbrechen. Die Analysten der Societe Generale nannten den Ausblick auf das vierte Quartal eine "klare Enttäuschung". STM erwartet rückläufige Umsätze. Da Infineon laut Händlern bei Halbleitern für Mobilfunk und Automobilproduktion ein Vergleichswert der Franzosen ist, gaben die Titel 1,6 Prozent nach.
Besser sahen die Geschäftszahlen deutscher Technologieunternehmen aus: Dialog Semiconductor sprangen nach guten Zahlen um fast 8 Prozent. "Die Quartalszahlen und der Ausblick überzeugen. Dialog übertrifft damit wieder einmal die Markterwartungen", sagte Analyst Harald Schnitzer von der DZ-Bank. Auch übertraf die Prognose für das Gesamtjahr die Schätzungen der Analysten.
Ebenfalls um 8 Prozent kletterten Software AG. Händler verwiesen auf den überraschend hohen operativen Gewinn. Der Umsatz habe im dritten Quartal dank der guten Entwicklung im Geschäftsfeld ETS den Marktkonsens übertroffen.
Sehr gut kamen auch die Geschäftszahlen von Cancom an, diese trieben die Aktien um 5,4 Prozent. "Das Unternehmen setzt seine Wachstumsstory in sehr gute Zahlen um", so ein Händler. Cancom konnte den operativen Gewinn um knapp 94 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigern und den Umsatz im dritten Quartal um fast die Hälfte. Nur Aixtron litten weiter unter den Nachwirkungen der enttäuschenden Vortageszahlen und gaben 4,1 Prozent ab.
Bei TUI ging es 4,4 Prozent nach oben. Anleger feierten hier das "Ja" der britischen Aktionäre zum Zusammenschluss mit TUI Travel. Damit entsteht der weltgrößte Tourismuskonzern. DMG Mori Seiki bügelten den Kurseinbruch nach den Vortageszahlen wieder aus und stiegen um 6,1 Prozent.
Air-France-Papiere verloren nach Geschäftsausweis 0,8 Prozent. Die von massiven Streiks getroffene Fluglinie hat wie erwartet schwache Zahlen vorgelegt. Die Gewinnkennziffern lagen im Schnitt 14 Prozent unter den Prognosen. Die Ticketbuchungen leiden nach Aussage des Managements auch weiter unter den Streiknachwirkungen.
Europäische Schlussstände von Mittwoch, den 29. Oktober 2014:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.022,42 -13,73 -0,5% -2,8% Stoxx-50 2.926,40 +3,96 +0,1% +0,2% Stoxx-600 328,78 +0,53 +0,2% +0,2% XETRA-DAX 9.082,81 +14,62 +0,2% -4,9% FTSE-100 London 6.453,87 +51,70 +0,8% -4,4% CAC-40 Paris 4.110,64 -2,03 -0,0% -4,3% AEX Amsterdam 401,10 -0,16 -0,0% -0,2% ATHEX-20 Athen 305,63 -7,95 -2,5% -20,6% BEL-20 Brüssel 3.117,58 +7,26 +0,2% +6,6% BUX Budapest 16.898,91 -139,04 -2,3% -9,0% OMXH-25 Helsinki 2.881,61 -3,57 -0,1% +1,6% ISE NAT. 30 Istanbul 97.685,26 +568,08 +0,6% +18,5% OMXC-20 Kopenhagen 731,01 +6,83 +0,9% +18,8% PSI 20 Lissabon 5.240,51 -43,20 -0,8% -20,8% IBEX-35 Madrid 10.247,80 -147,00 -1,4% +3,3% FTSE-MIB Mailand 19.157,41 -319,21 -1,6% +1,0% RTS Moskau 1.059,62 +10,04 +1,0% -26,5% OBX Oslo 535,84 +5,95 +1,1% +6,4% PX Prag 957,08 -7,80 +0,7% -3,2% OMXS-30 Stockholm 1.389,95 +9,12 +0,7% +4,3% WIG-20 Warschau 2.449,49 -7,24 -0,3% +2,0% ATX Wien 2.166,93 -15,18 -0,7% -14,9% SMI Zürich 8.654,47 +24,06 +0,3% +5,5%DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.30 Uhr Di, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2751 0,06% 1,2743 1,2744 EUR/JPY 137,92 0,19% 137,66 137,75 EUR/CHF 1,2059 0,01% 1,2058 1,2063 USD/JPY 108,16 0,12% 108,03 108,07 GBP/USD 1,6133 -0,11% 1,6151 1,6156 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
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October 29, 2014 13:25 ET (17:25 GMT)
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Deutsche Bank AG | 15,62 | 1,22% | |
Goldman Sachs | 577,10 | 0,98% | |
Infineon AG | 30,20 | 0,05% | |
K+S AG (spons. ADRs) | 5,50 | 1,85% | |
Societe Generale (spons. ADRs) | 4,80 | 2,13% |