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22.04.2016 10:11:48

MÄRKTE ASIEN/Zinsspekulation sorgt für Schlussrally in Tokio

   Von Steffen Gosenheimer

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach negativen Vorgaben der US-Börsen und angesichts wieder etwas gesunkener Ölpreise haben die meisten Börsen in Ostasien und Australien am Freitag einen Teil der jüngst aufgelaufenen Gewinne abgegeben. Zudem überwogen bei einer Reihe nachbörslich vorgelegter Quartalsberichte wichtiger US-Unternehmen wie Microsoft und Google die Enttäuschungen.

   Eine Ausnahme machte aber der japanische Aktienmarkt. Dort sorgten Spekulationen über weitere geldpolitische Lockerungen in der kommenden Woche für eine Rally bei den Bankenaktien und belasteten gleichzeitig den Yen. Der schwächere Yen wiederum verbessert die Exportsituation japanischer Unternehmen, so dass der Aktienmarkt auch von dieser Seite Rückenwind erhielt.

   Der Nikkei-Index gewann nach einer Schlussrally 1,2 Prozent auf 17.572 Punkte. Japanische Bankenaktien profitierten stark davon, dass die Bank of Japan (BoJ) einem Bericht zufolge angeblich erwägt, neben dem Einlagensatz auch den Kreditzins in den negativen Bereich zu senken. Dadurch würde sie die Belastung des Negativzinses auf den Bankensektor verringern und sich selbst Spielraum einräumen, die Einlagenzinsen noch weiter zu senken. Erst vor zwei Monaten hatte die BoJ überhaupt negative Zinsen eingeführt.

   Auf diese Weise könne die Kreditvergabe angekurbelt werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Personen, die mit den Überlegungen in der BoJ vertraut sind. In der Eurozone gibt es bereits ein Programm der Europäischen Zentralbank für zweckgebundene Kredite an Banken.

   Mitsubishi UFJ Financial Group schossen um 6,6 Prozent nach oben, Mizuho Financial Group um 4,7 und Sumitomo Mitsui Financial Group um 4,4 Prozent. Für Fukuoka Financial Group ging es um 6,4 Prozent aufwärts, für den Kurs der ebenfalls in der vom jüngsten Erdbeben getroffenen Region beheimateten NISHI-NIPPON CITY BANK um 5,9 Prozent. Auch zinssensitive Immobilienaktien waren gesucht. Sumitomo Realty & Development legten um 4,6 Prozent zu. "Sie (BoJ) hat einen Fehler gemacht und muss etwas tun, wenn sie die Negativzinspolitik weiterfahren will", sagte Yusuke Sakai, Händler bei T&D Asset Management.

Dollar wieder deutlich über 110 Yen Dem Yen bescherte die Spekulation einen Schwächeanfall. Der Dollar verteuerte sich von unter 109,50 Yen auf zuletzt 110,58 Yen. Möglicherweise sei dies nur ein Vorgeschmack auf die Spekulationen im Vorfeld der BoJ-Sitzung in der kommenden Woche, denn die Notenbank stehe angesichts der jüngsten Yen-Stärke unter Handlungsdruck, kommentierten die Experten der Commerzbank.

   Die anderen Börsen der Region zeigten sich von der Entwicklung in Japan unbeeindruckt und behielten ihre leichteren Tendenzen bis zum Handelsende bei. Der Index in Sydney kam um 0,7 Prozent von seinem Jahreshoch vom Vortag zurück, in Seoul ging es um 0,3 Prozent nach unten. In Australien wird am Montag wegen eines Feiertags nicht gehandelt. In Hongkong büßte der HSI 0,7 Prozent ein, Schanghai zeigte sich wenig verändert und schloss mit einem kleinen Plus von 0,2 Prozent.

   Hier stützte, dass die Notenbank des Landes in der laufenden Woche dem Finanzsystem des Landes in Routineoperationen so viel Liquidität zugeführt hat, wie zuletzt Ende Januar. Im Wochenverlauf hatte ein zwischenzeitlicher Zinsanstieg am Geldmarkt Sorgen vor einem Liquiditätsengpass ausgelöst und damit phasenweise auch heftige Kursverluste.

Mitsubishi Motors weiter auf Talfahrt Bei den Einzelaktien standen in Tokio weiter Mitsubishi Motors im Fokus. Nach dem Eingeständnis des Unternehmensmanagements, bei der Ermittlung von Verbrauchswerten von Kleinmotoren für Nissan manipuliert zu haben, markierte die Aktie den dritten Tag in Folge kräftige Verluste. Am Freitag ging es um weitere 13,6 Prozent nach unten. Damit summiert sich das Minus auf rund 40 Prozent. Die Kurse der Verbundunternehmen Mitsubishi Heavy und Mitsubishi Corp. legten um 0,8 Prozent zu bzw. gaben um 0,3 Prozent nach. Sie zeigten sich damit erneut kaum beeindruckt, auch weil Mitsubishi Motors nach Expertenmeinung wohl keine finanzielle Hilfe benötigen wird, um die Krise zu meistern.

   Unterdessen ist Mitsubishi Motors von den US-Behörden aufgefordert worden, Informationen über in den USA verkaufte Fahrzeuge zu liefern. Vom jüngsten Skandal sind bislang nur 625.000 in Japan verkaufte Fahrzeuge betroffen. In japanischen Medienberichten halten sich Spekulationen, dass der Autobauer womöglich noch nicht alle Manipulationen offengelegt hat.

   Sony verloren nach einer bislang sehr guten Börsenwoche für die Aktie 1,7 Prozent an Wert. Der Elektronikriese hatte am Donnerstag nachbörslich seine Gewinnprognose für das im März beendete Geschäftsjahr gesenkt. Bei Sharp ging es dagegen um 5,1 Prozent nach oben, gestützt von Plänen, gemeinsam mit dem neuen Partner Hon Hai Precision niedrigpreisige TV-Geräte für die asiatischen Absatzmärkte entwickeln zu wollen.

   In Hongkong standen Aktien von Kasinobetreibern unter Druck. Sands China verloren weitere 3,8 Prozent, nachdem die Muttergesellschaft Las Vegas Sands am Mittwoch enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt hatte, belastet von schwachen Umsätzen in Macau. MGM China büßten in diesem Sog 3,3 Prozent ein und Wynn Macau 3,6 Prozent.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.236,40 -0,69% -1,12% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.572,49 +1,20% -7,68% 08:00 Kospi (Seoul) 2.015,49 -0,33% +2,76% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 2.959,24 +0,22% -16,39% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 21.433,87 -0,87% -2,19% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.535,75 -0,38% +2,37% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.937,45 -0,79% +1,90% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.718,02 -0,20% +1,51% 11:00 BSE (Mumbai) 25.856,44 -0,09% -1,00% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:34 % YTD EUR/USD 1,1274 -0,1% 1,1285 1,1305 +3,8% EUR/JPY 124,71 +1,0% 123,49 123,92 -2,2% USD/JPY 110,60 +1,1% 109,43 109,62 -5,8% USD/KRW 1143,98 +0,3% 1140,30 1133,55 -2,7% USD/CNY 6,4929 +0,2% 6,4819 6,4738 -0,0% USD/CNH 6,4966 +0,1% 6,4874 6,4815 -1,1% USD/HKD 7,7575 -0,0% 7,7577 7,7577 +0,1% AUD/USD 0,7738 -0,0% 0,7739 0,7819 +6,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 43,69 43,18 1,18 0,51 +7,3% Brent/ICE 44,93 44,53 0,90 0,40 +10,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.244,74 1.248,15 -0,3% -3,41 +17,4% Silber (Spot) 17,06 17,00 +0,4% +0,06 +23,5% Platin (Spot) 1.027,93 1.024,50 +0,3% +3,43 +15,3% Kupfer-Future 2,25 2,25 -0,2% -0,01 +4,9% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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   April 22, 2016 03:41 ET (07:41 GMT)

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Fukuoka Financial Group IncShs 4 110,00 -0,60% Fukuoka Financial Group IncShs
MGM China Holdings Ltd 1,15 -0,86% MGM China Holdings Ltd
Mitsubishi Heavy Industries Ltd. 13,81 1,13% Mitsubishi Heavy Industries Ltd.
Mitsubishi Motors Corp. 2,49 -0,80% Mitsubishi Motors Corp.
Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG) 11,02 0,00% Mitsubishi UFJ Financial Group Inc. (MTFG)
Mizuho Financial Group Inc. 23,09 0,57% Mizuho Financial Group Inc.
Sands China Ltd. 2,27 -3,45% Sands China Ltd.
Sharp Corp. 6,08 -0,36% Sharp Corp.
Sony Corp. 18,70 0,16% Sony Corp.
Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. (SMFG) 22,71 1,75% Sumitomo Mitsui Financial Group Inc. (SMFG)
Sumitomo Realty & Development Co. Ltd. 28,20 0,00% Sumitomo Realty & Development Co. Ltd.
Wynn Macau Ltd 0,68 -1,54% Wynn Macau Ltd

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