05.02.2016 10:12:18

MÄRKTE ASIEN/Yen auf Einjahreshoch bremst Börse in Tokio aus

   Von Gregor Stuart Hunter und Steffen Gosenheimer

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Aktienmärkte in Ostasien sind am Freitag im Vorfeld der mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten ohne einheitliche Richtung ins Wochenende gegangen. Schlusslicht war Tokio, wo der Nikkei-Index um 1,3 Prozent nachgab auf 16.812 Punkte. Kurz vor Handelsende hatte der Index dabei mit weniger als 16.700 Punkten sogar noch deutlich niedriger gelegen. Dass Tokio trotz eigentlich positiver US-Vorgaben negativ ausscherte, erklärten Teilnehmer in erster Linie mit dem starken Yen, der die Exportchancen japanischer Unternehmen verschlechtert. Der Nikkei-Index schloss damit den vierten Tag in Folge im Minus.

   Mit aktuell 116,78 Yen ist der Dollar so billig wie zuletzt im Januar 2015. Zu Wochenbeginn lag er noch bei über 121,30 Yen, nachdem die japanische Notenbank vor Wochenfrist überraschend die Leitzinsen in den negativen Bereich gesenkt hatte. Im Wochenverlauf sorgten dann aber unter anderem schwache US-Konjunkturdaten und abnehmende Zinserhöhungserwartungen in den USA dafür, dass der Dollar stark abwertete. Außerdem war der Yen als traditioneller Fluchthafen wieder stärker gesucht, auch wegen der extrem volatilen Ölpreise, die an den Aktienmärkten immer wieder für Erschütterungen sorgten.

Anleger gehen vor Neujahrspause auf Nummer sicher In Schanghai tat sich vor der am Montag beginnenden einwöchigen Handelspause rund um das chinesische Neujahrsfest wenig. Der Schanghai-Composite fiel allerdings in den letzten Handelsminuten auf das Tagestief zurück und schloss 0,6 Prozent niedriger mit 2.763 Punkten. Hier dürften einige Akteure angesichts der langen Handelspause auf Nummer sicher gegangen und Positionen glattgestellt haben. In Hongkong ging es dagegen um ein halbes Prozent aufwärts im späten Geschäft. In Hongkong wird wegen der Neujahrsfeierlichkeiten ebenso wie in Südkorea erst am Donnerstag wieder gehandelt. Sydney schloss nach der jüngsten Erholung praktisch unverändert.

   Gerade in Anbetracht der zuletzt stark ausgepreisten US-Zinserhöhung im März hätten die anstehenden US-Arbeitsmarktdaten für Zurückhaltung gesorgt, hieß es. In China steht zudem am Wochenende die Bekanntgabe der Währungsreserven auf dem Terminkalender. Sorgen über Mittelabflüsse aus dem Reich der Mitte hatten in den ersten Wochen des Jahres für starke Verunsicherung nicht nur an den chinesischen Märkten gesorgt. In der Folge war der chinesische Yuan phasenweise stark unter Druck geraten. Zuletzt wertete der frei handelbare Yuan aber zum Dollar wieder etwas auf, auch gestützt von der chinesischen Notenbank.

   Vom Ölmarkt kamen diesmal keine frischen Impulse. Die Preise bewegten sich auf den Niveaus aus dem späten US-Handel. Das Barrel Brent kostete zuletzt 34,19 Dollar, nachdem es im Hoch am Vortag phasenweise über einen Dollar mehr gekostet hatte.

Kräftige Kursbewegungen bei Einzelaktien Zu den größeren Verlierern in Tokio gehörten die exportsensiblen Automobilaktien. Nissan gaben um 3,3 Prozent nach und Mazda nach Vorlage der Geschäftszahlen um 4,8 Prozent. Zu den Aktien von Unternehmen, die nach Handelsschluss am Vortag Ergebnisse präsentiert hatten, gehören auch Japan Tobacco und Toshiba. Japan Tobacco gewannen 1,6 Prozent, Toshiba verloren dagegen 11,2 Prozent und stürzten auf den tiefsten Stand seit Ende der 70er Jahre ab.

   Toshiba hatte einen noch größeren Verlust im Gesamtgeschäftsjahr angekündigt als ohnehin erwartet. Sorge bereite den Investoren vor allem die schwache Bilanz, hieß es. So überstiegen die kurzfristigen Verbindlichkeiten des Unternehmens die aktuelle Liquidität. Toshiba hofft darauf, in Kürze sein profitables Medizintechnikgeschäft zu verkaufen.

   Sharp gewannen 10 Prozent, weiter gestützt von Spekulationen über eine Übernahme durch den taiwanischen Apple-Zulieferer Hon Hai Precision Industry, auch bekannt als Foxconn. Laut Aktienstratege Masayuki Kubota von Rakuten Securities würde Sharp ohne eine Finanzspritze kaum überleben können. "Was Hon Hai am meisten will, ist Sharps Flüssigkristalltechnologie. Einige Teile will Hon Hai, andere nicht", so der Experte weiter.

   In Hongkong legten Bank of East Asia um über 5 Prozent zu. Für Kursfantasie sorgte, dass der Hedgefonds Elliott Management die Bank aufgefordert hat, den Verkauf von Geschäftsbereichen in Erwägung zu ziehen, um so insgesamt eine höhere Bewertung zu erfahren.

   In Sydney waren Rohstoffaktien gegen den insgesamt kaum veränderten Markt weiter gesucht, nachdem der schwache Dollar zuletzt für steigende Rohstoffpreise gesorgt hatte. BHP Billiton legten um 4,9 Prozent zu und Rio Tinto um 3,2 Prozent. South32 machten 5,5 Prozent gut.

=== Index (Börse) Stand aktuell +- in % Handelsende (MEZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 4.976,20 -0,08% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.661,89 -2,25% 07:00 Kospi (Seoul) 1.919,46 +0,17% 07:00 Schanghai-Composite (Schanghai) 2.776,15 -0,18% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 19.269,69 +0,45% 09:00 Straits-Times (Singapur) 2.604,42 +1,80% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.662,60 +0,35% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 9.57 Uhr EUR/USD 1,1189 -0,1% 1,1202 1,1137 EUR/JPY 130,61 -0,2% 130,93 131,08 USD/JPY 116,74 -0,1% 116,88 117,71 USD/KRW 1197,50 +0,4% 1192,75 1197,89 USD/CNY 6,5666 +0,0% 6,5648 6,5775 USD/CNH 6,5782 -0,0% 6,5806 6,6142 USD/HKD 7,7850 -0,1% 7,7891 7,7856 AUD/USD 0,7183 -0,2% 0,7195 0,7199 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   February 05, 2016 03:41 ET (08:41 GMT)

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BHP Billiton Ltd. 23,46 -0,93% BHP Billiton Ltd.
Foxconn (Hon Hai Precision Industry) 3,26 10,75% Foxconn (Hon Hai Precision Industry)
Japan Tobacco Inc. 24,42 -2,40% Japan Tobacco Inc.
Mazda Motor Corp. 6,56 9,19% Mazda Motor Corp.
Rio Tinto Ltd. 70,35 -0,17% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 56,55 -0,68% Rio Tinto plc
Sharp Corp. 6,00 2,14% Sharp Corp.
South32 Ltd 2,00 1,01% South32 Ltd
The Bank of East Asia, Ltd (spons. ADRs) 1,22 -2,53% The Bank of East Asia, Ltd (spons. ADRs)

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