31.05.2019 09:53:45

MÄRKTE ASIEN/US-Zölle belasten vor allem japanischen Autosektor

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Börsen in Asien und Australien haben sich am Freitag ohne klare Richtung gezeigt. Anleger mussten eine Flut an Konjunkturdaten aus der Region verarbeiten, allerdings galt das Hauptaugenmerk den neuen Zöllen der US-Regierung. Investoren taten sich offensichtlich schwer, aus diesem undurchsichtigen Gemengelage die richtigen Schlüsse zu ziehen. US-Präsident Donald Trump hatte sich erneut Mexiko vorgeknöpft: Mit Strafzöllen auf mexikanische Importe will Washington das Nachbarland zwingen, härter gegen illegale Einwanderung in die USA vorzugehen. Mexiko ist Produktionsstandort zahlreicher ausländischer Unternehmen - unter anderem von japanischen Automobilherstellern.

"Die anfänglichen Erwartungen, dass sich die vorübergehende Erleichterung der Wall Street bis zum Freitag auf die asiatischen Märkte ausdehnen würde, waren einmal mehr durch eine konfrontativere Handelspolitik aus den USA zunichte gemacht worden, die die Märkte wieder in einen Risk-off-Modus versetzt", sagte IG-Marktstrategin Jingyi Pan in Singapur.

In Japan geriet der Nikkei-225 mit steigenden Yen-Wechselkursen deutlich unter Druck. Am Ende stand ein Abschlag von 1,6 Prozent auf 20.601 Punkten zu Buche - der höchste Tagesverlust seit zwei Monaten und der tiefste Stand seit Anfang Februar. Der Yen wertete zum US-Dollar um 0,7 Prozent auf und profitierte von seinem Ruf als vermeintlich sicherer Hafen angesichts der neuen US-Zölle. Aber auch schwache Daten aus China verliehen der japanischen Währung Rückenwind. Eine überraschend deutlich gestiegene japanische Industrieproduktion im April vermochte die Börse in Tokio indes nicht zu stützen. Inflations-, Einzelhandels- und Arbeitsmarktdaten in Japan entsprachen indes in etwa den Erwartungen und setzen daher kaum Akzente.

Japanische Autowerte brechen ein

Belastet wurde der japanische Aktienmarkt vor allem vom Automobilsektor. Praktisch alle japanischen Hersteller fertigen in Mexiko für den US-Markt. Toyota, Honda und Mazda gaben 2,8 bzw. 4,3 und 7,1 Prozent ab, Nissan sanken um 5,3 Prozent. Die Trump-Schlagzeilen seien "sehr schlechte Nachrichten" für japanische Automobilhersteller, sagte MUFG-Volkswirt Toshiyuki Suzuki.

In China setzte sich im Verlauf ein negativer Trend durch. In Hongkong präsentierte sich das Börsenbarometer 0,7 Prozent leichter im späten Handel. In Schanghai schloss der Index 0,2 Prozent im Minus. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in China war im Mai deutlicher als ohnehin befürchtet unter die Expansionsschwelle gerutscht und signalisierte damit eine schrumpfende Wirtschaftsleistung. Die Analysten von JP Morgan senkte ihre Wachstumsprognose für das BIP im zweiten Quartal.

Händler sahen klare Bremsspuren des Handelskonflikts mit den USA. Das Pendant im nicht-verarbeitenden Gewerbe traf im Mai die Markterwartungen und verharrte im expansiven Bereich. Laut Analyst Julian Evans-Pritchard von Capital Economics zeigten die Industriedaten noch keine Bodenbildung. Allerdings wurde die verhaltene Marktreaktion an den chinesischen Kernlandbörse auch damit erklärt, dass von der chinesischen Regierung nun mehr Wirtschaftsstimuli erwartet werde.

Taiwan stellte mit einem Plus den asiatischen Outperformer. Gestützt wurde der Index von den stark gewichteten Technologiewerten. Taiwan Semiconductor kletterten um knapp 2 Prozent, Largan erholten sich um 5 Prozent. Beide Werte hatten zuvor heftig unter den Huawei-Sorgen gelitten. Allerdings zeigten sich Titel mit Bezug zu Mexiko auch hier sehr schwach. Die Papiere des Datenspeicherspezialisten Wiwynn brachen um 10 Prozent nur gebremst vom Tageslimit ein.

Der australische S&P/ASX-200 hielt sich knapp im Plus, der südkoreanische Kospi zeigte ebenfalls gut behauptet - gestützt von der Industrieproduktion, die im April auf Monatssicht deutlich stärker als erwartet zugelegt hatte. Die Zentralbank des Landes hatte den Leitzins indes unverändert belassen, was auch so prognostiziert worden war.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.396,90 +0,08% +13,29% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 20.601,19 -1,63% +2,93% 08:00

Kospi (Seoul) 2.041,74 +0,14% +0,03% 08:00

Schanghai-Comp. 2.898,70 -0,24% +16,23% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.909,41 -0,76% +5,04% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.498,49 +1,11% +7,93% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.116,35 -0,85% +2,42% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.645,43 +0,55% -3,20% 11:00

BSE (Mumbai) 39.564,71 -0,67% +9,13% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:40h % YTD

EUR/USD 1,1138 +0,1% 1,1130 1,1135 -2,9%

EUR/JPY 121,21 -0,6% 121,99 122,25 -3,6%

EUR/GBP 0,8826 -0,0% 0,8827 0,8821 -1,9%

GBP/USD 1,2619 +0,1% 1,2608 1,2623 -1,0%

USD/JPY 108,83 -0,7% 109,60 109,78 -0,8%

USD/KRW 1191,81 +0,3% 1188,48 1189,50 +7,0%

USD/CNY 6,9052 +0,0% 6,9019 6,9052 +0,4%

USD/CNH 6,9307 +0,0% 6,9286 6,9241 +0,9%

USD/HKD 7,8462 -0,0% 7,8475 7,8487 +0,2%

AUD/USD 0,6917 +0,1% 0,6911 0,6935 -1,8%

NZD/USD 0,6514 +0,1% 0,6509 0,6525 -3,0%

Bitcoin

BTC/USD 8.245,25 +0,4% 8.215,25 8.715,00 +121,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,15 56,59 -0,8% -0,44 +18,7%

Brent/ICE 66,02 66,87 -1,3% -0,85 +19,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.294,44 1.288,85 +0,4% +5,59 +0,9%

Silber (Spot) 14,53 14,53 -0,0% -0,00 -6,3%

Platin (Spot) 791,89 797,00 -0,6% -5,11 -0,6%

Kupfer-Future 2,64 2,65 -0,7% -0,02 -0,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf/raz

(END) Dow Jones Newswires

May 31, 2019 03:54 ET (07:54 GMT)

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