Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -W-
31.01.2020 09:27:49

MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Feste Kurse in Tokio, schwache in Seoul

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO (Dow Jones)--Günstige US-Vorgaben und gute Konjunkturdaten aus China sind am Freitag an den ostasiatischen Aktienmärkten nur zum Teil gegen die weiter grassierende Angst vor einer Pandemie des Coronavirus angekommen. Die Zahl der Todesopfer durch das neuartige Virus in China ist um 43 auf insgesamt mindestens 213 gestiegen. Laut der täglichen Zwischenbilanz aus Peking handelt sich um den höchsten Anstieg der verzeichneten Todesfälle innerhalb eines Tages seit Ausbreitung des Erregers. Die Gesamtzahl der offiziell bestätigten Infektionsfälle stieg erneut sprunghaft um 1.982 auf rund 9.700.

Tendenziell positiv wurde schon an den US-Finanzmärkten aber gesehen, dass die Weltgesundheitsorganisation nun doch einen globalen Gesundheitsnotstand erklärt hat, ohne aber einen Grund für Reise- oder Handelsbeschränkungen zu sehen. Die Maßnahme dient vor allem einer international abgestimmteren Vorgehensweise gegen eine Ausbreitung des Virus.

Daneben war im Handel nach den jüngsten teils heftigen Verlusten von einer Überverkauftheit und einer technischen Gegenreaktion zu hören. Begründet wurde die wieder bessere Stimmung aber auch mit vielfach gut ausfallenden Quartalsergebnissen der Unternehmen in der laufenden Berichtssaison.

Der japanische Nikkei-Index war mit einem Plus von knapp 1 Prozent auf 23.205 Punkte klar der Tagessieger in der Region. In Sydney und in Taiwan konnten sich die Indizes ebenfalls erholen, wenn auch nicht so deutlich. An den anderen Plätzen ging es etwas nach unten. Ausreißer nach unten war Seoul, wo besonders im Späthandel die Angst vor dem Coronavirus wieder die Oberhand gewann und für Verkaufsdruck sorgte. Am Ende stand so ein Minus von 1,4 Prozent.

In Schanghai wurde auch am Freitag nicht gehandelt wegen der verlängerten Neujahrsfeiertagspause. Dort können die Anleger dann am Montag erstmals wieder auf die Entwicklung der Epidemie reagieren.

Die Analysten von Goldman Sachs schätzen, dass wegen des Coronavirus bzw der umfangreichen Maßnahmen gegen eine Ausbreitung das BIP-Wachstum im ersten Quartal in China annualisiert nur 4,0 Prozent betragen wird statt um zuvor prognostizierter 5,6 Prozent. Selbst wenn es danach zu einer raschen Erholung kommen sollte, dürfte das BIP auch im Gesamtjahr nur um 5,5 statt um 5,9 Prozent wachsen.

Robuste Konjunkturdaten auch aus Japan und Südkorea

In den USA hatten die Indizes nach einer Schlussrally knapp im Plus, vor allem aber auf den Tageshochs geschlossen. In China ist der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister im Januar gestiegen und liegt weiter deutlich im Wachstumsbereich. Der entsprechende Index für die Industrie sank zwar minimal, traf damit aber exakt die Schätzung von Volkswirten. Daneben gab es aus Japan und Südkorea Industrieproduktionsdaten, die klar besser ausgefallen waren als erwartet. Der Ausbruch des Coronavirus ist in all den Daten allerdings noch nicht enthalten.

Am Ölmarkt zeigten sich die Preise weitgehend stabil angesichts der robusten Konjunktursignale, nachdem sie bereits am Donnerstagabend auf Erholungskurs gegangen waren im Anschluss an die Ausrufung des Gesundheitsnotstands. Brentöl kostete zuletzt 59,02 Dollar je Barrel.

Entspannung auch am Devisenmarkt: Der Yen, bekannt als Krisenwährung, fiel weiter zurück, der Dollar kostete zuletzt 109,05 Yen, verglichen mit Vortagestiefs von knapp über 108,60. Der Yuan zog ebenfalls an und ließ die am Vortag erstmals seit längerem wieder überschrittene und viel beachtete Grenze von 7 Yuan je Dollar hinter sich. Der Dollar kostete 6,9801 Yuan.

Nintendo nach Quartalsausweis sehr schwach

In Hongkong konnten sich unter anderem Aktien von Kasinobetreibern erholen. Sands China lagen im Späthandel 1,5 Prozent im Plus, wohingegen Galaxy Entertainment zwischenzeitliche Gewinne nicht halten konnten und ein halbes Prozent einbüßten. Die Aktie der Fluglinie Cathay Pacific zog um 2,1 Prozent an, in Tokio wiesen All Nippon Airways ein Plus von 0,8 Prozent auf, während Japan Airlines knapp behauptet aus dem Tag gingen.

Nintendo standen unter Druck, nachdem der Spielkonsolenbauer Geschäftszahlen vorgelegt hatte, die beim operativen Gewinn die Erwartung verfehlten. Nintendo verloren 3,5 Prozent. Gut ausgefallene Geschäftszahlen trieben die Kurse des Maschinenbauers Fujitsu und des Werkzeugmaschinenherstellers Makita um rund 12 bzw rund 11 Prozent nach oben. Chugai Pharmaceutical legten um fast 8 Prozent zu nach einem 70-prozentigen Nettogewinnanstieg im zurückliegenden Quartal.

In Seoul gingen SK Hynix 0,5 Prozent billiger aus dem Handel. Der Chiphersteller hatte mit seinem Viertquartalsergebnis die Erwartungen verfehlt, ein positiv aufgenommener Ausblick stützte den Kurs nur vorübergehend. Bei LG Display stützte der Ausblick den Kurs dagegen, er legte um 4,4 Prozent zu. Die Stahlaktie Posco büßte 1,5 Prozent ein nach einem scharfen Rückgang des Gewinns 2019.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 7.017,20 +0,13% +4,98% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.205,18 +0,99% -2,87% 07:00

Kospi (Seoul) 2.119,01 -1,35% -3,58% 07:00

Schanghai-Comp. Feiertagspause

Hang-Seng (Hongk.) 26.350,00 -0,37% -6,20% 09:00

Taiex (Taiwan) 11.495,10 +0,64% -4,18% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.154,22 -0,52% -1,25% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.536,03 -0,62% -2,72% 10:00

BSE (Mumbai) 40.835,20 -0,19% -1,14% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 8:58 % YTD

EUR/USD 1,1027 -0,1% 1,1034 1,1011 -1,7%

EUR/JPY 120,27 +0,1% 120,20 119,87 -1,3%

EUR/GBP 0,8397 -0,4% 0,8429 0,8471 -0,8%

GBP/USD 1,3135 +0,3% 1,3090 1,2998 -0,9%

USD/JPY 109,06 +0,1% 108,94 108,87 +0,3%

USD/KRW 1192,88 +0,4% 1188,12 1189,66 +3,3%

USD/CNH 6,9800 -0,0% 6,9833 6,9956 +0,2%

USD/HKD 7,7693 +0,0% 7,7668 7,7687 -0,3%

AUD/USD 0,6707 -0,2% 0,6719 0,6726 -4,3%

NZD/USD 0,6472 -0,3% 0,6491 0,6503 -3,9%

Bitcoin

BTC/USD 9.335,25 -2,4% 9.561,25 9.362,45 +29,5%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 52,81 52,14 +1,3% 0,67 -13,1%

Brent/ICE 58,98 58,29 +1,2% 0,69 -10,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.576,45 1.574,30 +0,1% +2,15 +3,9%

Silber (Spot) 17,87 17,85 +0,1% +0,02 +0,1%

Platin (Spot) 979,50 979,75 -0,0% -0,25 +1,5%

Kupfer-Future 2,53 2,52 +0,4% +0,01 -9,4%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/cln

(END) Dow Jones Newswires

January 31, 2020 03:27 ET (08:27 GMT)

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