01.11.2018 09:44:46

MÄRKTE ASIEN/Uneinheitlich - Börse in Tokio mit Abgaben

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit uneinheitlicher Tendenz haben sich die Aktienmärkte in Asien am Donnerstag gezeigt. Unterstützung kam erneut von der Wall Street, wo vor allem die Technologiewerte stark anzogen. Stärker abwärts ging es mit den Kursen in Tokio, belastet von deutlichen Abgaben bei den Telekomwerten, nachdem der größte japanische Mobilfunkanbieter NTT DoCoMo angekündigt hatte, die Gebühren zu senken. Der Nikkei-225 verlor 1,1 Prozent auf 21.688 Punkte. Der Telekom-Bereich war der schwächste Sektor in Tokio. Dazu kam ein wieder etwas festerer Yen. Der Dollar lag bei 112,89 Yen, nach Ständen um 113,10 Yen zur gleichen Zeit am Vortag.

Der Schanghai-Composite zog dagegen um 0,1 Prozent auf 2.606 Punkte an, gab den Großteil der Gewinne aus dem Handelsverlauf jedoch wieder ab. Die chinesische Regierung will weitere Maßnahmen ergreifen, um die Wirtschaft des Landes anzukurbeln. Die Aktivität in der chinesischen Industrie ist einer privaten Umfrage zufolge im Oktober auf den Expansionspfad zurückgekehrt, nachdem sie noch im September stagniert hatte. Der von Caixin und Markit ermittelte Einkaufsmanagerindex für den verarbeitenden Sektor stieg auf 50,1 von 50,0 im Vormonat. Der Wert von 50 markiert den Übergang zwischen Expansion und Kontraktion. Am Vortag war der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Oktober auf den tiefsten Stand seit Juli 2016 gefallen.

Ein weiteres Stimulierungsprogramm der chinesischen Regierung könnte ein Volumen von 9 bis 10 Billionen Yuan (1,29 bis 1,44 Billionen US-Dollar) haben, sagte China-Ökonomin Iris Pang von der ING. Die Regierung wolle dazu die Regionen anhalten, Anleihen zu begeben, um ein weiteres Konjunktur-Programm zu finanzieren. Jedoch dürften mögliche weitere Stimulierungsmaßnahmen auch vom Ausgang des schwelenden Handelsstreits zwischen den USA und China abhängen, so die Citi-Analysten. Doch ungeachtet des Ausgangs des Konflikts werde die Regierung weitere Steuersenkungen beschließen müssen, hieß es weiter. Nach Ansicht von Nomura dürfte sich das Wachstum in China im Frühjahr so deutlich verlangsamen, dass Peking weitere und größere Steuersenkungen bekannt geben müsse.

Apple-Zulieferer treiben Hongkong

Für den Hang-Seng-Index ging es um 1,8 Prozent nach oben. Hier zeigten sich vor allem die Aktien von Apple-Zulieferern mit deutlichen Gewinnen. Der US-Technologiekonzern hatte in dieser Woche das neue MacBook Air, das meistverkaufte Laptop des Unternehmens, vorgestellt und dabei kräftig die Preise erhöht. Auch der MacMini, ein kleiner Desktop-Rechner, soll mit 60 Prozent deutlich mehr kosten als sein Vorgänger. Nach US-Börsenschluss wird Apple zudem die Ergebnisse für das vierte Quartal vorlegen. Die Papiere von Sunny Optical gewannen 7,4 Prozent und AAC Tech legten um 7,9 Prozent zu.

In Sydney kletterte der S&P/ASX-200 um 0,2 Prozent, gestützt von einem deutlichen Plus bei BHP Billiton. Die Aktie gewann 2,8 Prozent. Der Bergbaukonzern will seinen Aktionären 10,4 Milliarden US-Dollar mittels eines Aktienrückkaufs und einer Sonderdividende zukommen lassen. Die Ankündigung kam nur wenige Stunden nach Abschluss des Verkaufs der Schieferöl- und Gasaktivitäten in den USA an den Ölkonzern BP. BHP begründete den Verkauf damit, dass der Bereich Schieferöl nicht mehr zum Kernbereich gehöre. Genau dieses gehörte zu den Forderungen des Hedgefonds Elliott Management, der das Unternehmen derzeit wegen Unternehmensstruktur und Geschäftsstrategie unter Druck setzt. Rio Tinto stiegen um 2,1 Prozent. Für die Aktien von National Australia Bank ging es um 0,6 Prozent aufwärts. Die Ergebnisse für das Gesamtjahr lagen im Rahmen der Erwartungen.

Nach zuletzt zwei Tagen mit Gewinnen verlor der Kospi in Seoul 0,3 Prozent. Der Index rutschte jedoch erst im späten Handel ins Minus. Die Aktien von Index-Schwergewicht Samsung Electronics verloren 0,6 Prozent. Die Aktien der Auto-Hersteller Hyundai Motor (plus 1,9 Prozent) und Kia Motor (plus 1,1 Prozent) legten zu, obwohl die Ratingagentur Moody's die Kreditausblicke beider Unternehmen gesenkt hatte.

Telekomwerte in Japan unter Druck

NTT Docomo hat angekündigt, ab dem zweiten Quartal 2019 die Mobilfunkpreise um 20 bis 40 Prozent zu senken. Im August hatte die japanische Regierung die Telekomanbieter dazu aufgefordert, die Gebühren um 40 Prozent zu senken. "Das ist unsere eigene Entscheidung", betonte aber der Präsident von NTT Docomo, Kazuhiro Yoshizawa. Zukünftig will NTT Docomo die Gebühren für Handys und Serviceleistungen trennen. Marktteilnehmer erwarten, dass auch die beiden größten Mitbewerber, KDDI und SoftBank Group, diesem Beispiel folgen werden. Die Papiere von NTT Docomo brachen um 14,7 Prozent ein. KDDI verloren 16,2 Prozent und Softbank 8,2 Prozent.

Die Aktien von Toyota Motor fielen um 0,6 Prozent, Subaru büßten 0,1 Prozent ein. Die beiden Autohersteller müssen weltweit mehr als 400.000 Fahrzeuge in die Werkstätten zurückrufen. Davon entfallen etwa 80.000 auf Toyota. Bei Subaru sind zwischen Januar 2012 und September 2013 produzierte Fahrzeuge von dem Rückruf betroffen, darunter auch das beliebte SUV-Modell Forester. Fehlerhafte Ventile können dafür sorgen, dass der Motor während der Fahrt ausgeht.

Die Titel von Panasonic sanken um 5,6 Prozent. Beim Elektronikkonzern hinterlässt die Produktionssteigerung des Elektroautobauers Tesla Spuren im Ergebnis. Der Zulieferer musste im zweiten Quartal in Folge einen Verlust in dem Geschäftsfeld verbuchen, in dem das Batteriegeschäft geführt wird. Für die Sparte meldete Panasonic für das Quartal per Ende September einen Fehlbetrag von 7,3 Milliarden Yen, umgerechnet 57 Millionen Euro. Die Beschleunigung der Batteriefertigung für Teslas Model 3 habe höhere Kosten unter anderem für Personal zur Folge als erwartet, so Panasonic. Der japanische Konzern betreibt gemeinsam mit Tesla die weltgrößte Akkufabrik in der Wüste Nevadas. Die Aktien von TDK zogen nach starken Quartalszahlen um 7,3 Prozent an.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.840,80 +0,18% -3,70% 07:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.687,65 -1,06% -4,73% 08:00

Kospi (Seoul) 2.024,46 -0,26% -17,95% 08:00

Schanghai-Comp. 2.606,24 +0,13% -21,21% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.342,55 +1,75% -16,69% 10:00

Taiex (Taiwan) 9.844,74 +0,43% -7,50% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.054,35 +1,18% -11,29% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.703,33 -0,35% -4,87% 11:00

BSE (Mumbai) 34.364,93 -0,22% +1,63% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:45 % YTD

EUR/USD 1,1367 +0,4% 1,1317 1,1360 -5,4%

EUR/JPY 128,33 +0,4% 127,81 128,43 -5,1%

EUR/GBP 0,8811 -0,6% 0,8861 0,8910 -0,9%

GBP/USD 1,2902 +1,0% 1,2772 1,2749 -4,6%

USD/JPY 112,89 -0,0% 112,93 113,07 +0,3%

USD/KRW 1134,40 -0,7% 1141,90 1138,45 +6,3%

USD/CNY 6,9506 -0,4% 6,9756 6,9726 +6,8%

USD/CNH 6,9530 -0,3% 6,9763 6,9775 +6,7%

USD/HKD 7,8389 -0,0% 7,8418 7,8459 +0,3%

AUD/USD 0,7148 +1,0% 0,7079 0,7091 -8,6%

NZD/USD 0,6601 +1,2% 0,6524 0,6544 -7,0%

Bitcoin

BTC/USD 6.395,74 +1,1% 6.324,46 6.331,31 -53,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 65,07 65,31 -0,4% -0,24 +12,1%

Brent/ICE 74,71 75,04 -0,4% -0,33 +18,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.225,03 1.215,31 +0,8% +9,73 -6,0%

Silber (Spot) 14,43 14,27 +1,1% +0,16 -14,8%

Platin (Spot) 849,50 838,65 +1,3% +10,85 -8,6%

Kupfer-Future 2,67 2,66 +0,5% +0,01 -20,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 01, 2018 04:45 ET (08:45 GMT)

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