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27.03.2017 10:23:49

MÄRKTE ASIEN/Trump-Pleite schickt Dollar auf Viermonatstief

   TOKIO / SCHANGHAI (Dow Jones)--Der gescheiterte Versuch von US-Präsident Donald Trump, sein Gesundheitsreformgesetz durchzubringen, hat zum Wochenstart an den ostasiatischen Aktienmärkten und vor allem beim Dollar tiefe Spuren hinterlassen. In Tokio verlor der Nikkei-Index 1,4 Prozent auf 18.986 Punkte und fiel auf den niedrigsten Stand seit rund sechs Wochen. Gleichzeitig sackte der Dollar auf ein Viermonatstief und kostete zuletzt nur noch 110,18 Yen.

   Dass Trump wegen der absehbaren Niederlage bei der Abstimmung über sein Gesundheitsgesetz das Vorhaben fürs Erste ganz auf Eis gelegt hat, verstärkte an den Finanzmärkten Befürchtungen, dass der Anfang November gewählte US-Präsident auch mit anderen Wahlversprechungen wie Steuersenkungen, Deregulierung und steigenden Infrastrukturausgaben scheitern könnte.

   Der Dollar fiel deswegen auf Niveaus zurück, die er zuletzt im Umfeld des Wahlsiegs von Trump im November innehatte. Sollten Trumps vollmundigen Ankündigungen nämlich keine Taten folgen, dann würde auch der bereits gespielte vermeintliche Inflationsanstieg, der sogenannte Trump-Reflation-Trade, ausbleiben und damit auch der verstärkte Druck auf die US-Notenbank, die Zinsen weiter anzuheben, hieß es. Dies hatte dem Dollar in den vergangenen Wochen Auftrieb verliehen.

   Der Euro kostete zuletzt 1,0867 Dollar und ist ebenfalls so teuer wie zuletzt im November. Dass der Trump-Reflation-Trade ausgepreist wird, zeigt auch der Dollar-Index, der den Dollar gegen einen Korb von 16 Währungen misst. Er verliert 0,4 Prozent, ebenfalls auf den niedrigsten Stand seit November.

Gold deutlich über 1.250 Dollar Ein Profiteur der Verunsicherung an den Aktienmärkten ist das oft als sicherer Hafen fungierende Gold. Die Feinunze wird mit 1.259 Dollar gehandelt, 1,2 Prozent höher als am Freitag im späten US-Handel. Auch das Edelmetall hat damit sein Novemberniveau wieder erlangt. Das Edelmetall profitiert auch davon, dass die Spekulation auf steigende Zinsen einen Dämpfer erhalten hat mit der Trump-Schlappe. Damit wird eine Anlage im zinslos gehaltenen Gold für viele Anleger relativ betrachtet wieder attraktiver.

   In China stehen die Preise am Terminmarkt für Stahl und Eisenerz stärker unter Druck. Neben dem negativen Impuls aus den USA litten sie auch darunter, dass China neue Grenzen für Hausbaukredite beschlossen habe, hieß es. Das drückte auch auf die Kurse der Immobilienwerte. China Vanke verbilligten sich um über 4 Prozent. Sie litten aber zusätzlich darunter, dass das Unternehmen vor einer generellen Abkühlung am Immobilienmarkt warnte.

Sorge vor Kapitalabzug schwindet An den anderen Börsen der Region fielen die Verluste unterdessen nicht so stark aus. Unter anderem deswegen, weil die Dollarschwäche dazu führen dürfte, dass der Druck, Liquidität aus Schwellenländern abzuziehen, nachlässt. In Seoul verlor der Kospi 0,6 Prozent, in Singapur ging es um 0,5 Prozent nach unten, in Malaysia legte der Index dagegen minimal zu. Schanghai und Sydney bewegten sich um die Vorwochenschlussstände, in Hongkong weiteten sich die Verluste im Späthandel aus. Hier drückten vor allem Kursverluste von Immobilienaktien wie China Overseas und China Resources Land von über 4 Prozent.

   In Schanghai wurde die Stimmung etwas davon gestützt, dass die Gewinne der Industrie zuletzt stärker als erwartet gestiegen sind. In den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres stiegen sie um 31,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Peking führt dies vor allem auf eine Erholung der Stahl-, Öl- und Kohlepreise zurück.

Gewinner der Trump-Rally nun die Verlierer Am stärksten litten in Tokio Aktien von Unternehmen, die von möglichen steigenden Infrastrukturausgaben in den USA profitiert hätten. JFE Holdings verloren 2,2 Prozent, Kubota 3,2 Prozent und Hitachi Construction Machinery 1,6 Prozent.

   Überdurchschnittlich hart traf es auch Aktien aus dem Finanzsektor, vor allem Bankentitel. Sie hatten seit dem Trump-Sieg von anziehenden Renditen am Anleihemarkt profitiert, weil ein höheres Zinsniveau das traditionelle Bankengeschäft einfacher und lukrativer macht. "Es ist an der Zeit, mit dem Reflation-Trade ein bisschen langsam zu machen", sagt Handelsexperte Hao Hong von Bocom International. Mitsubishi UFJ verloren 1,7 Prozent, Dai-ichi Life Holdings 3,0 und Nomura Holdings 3,5 Prozent. In Hongkong gaben die Kurse der drei großen chinesischen Banken jeweils über 1 Prozent ab.

   Daneben wurden auch die Aktien von Rohstoffproduzenten verkauft. In Sydney büßten BHP Billiton 2,9 und Rio Tinto 1,8 Prozent ein. Der Kurs des Eisenerzförderers Fortescue verlor sogar 3 Prozent. South32 gaben in dem für Rohstoffunternehmen schlechten Umfeld ebenfalls nach und zwar um 1,8 Prozent, obwohl das Unternehmen einen möglichen Aktienrückkauf angekündigt hatte. Die Goldaktie Newcrest verteuerte sich derweil um 1,3 Prozent, das Papier des Konkurrenten Evolution Mining legte sogar um 5,4 Prozent zu.

Schnell vergängliche Kooperationsfantasie bei China Southern Airlines China Southern Airlines stiegen zwischenzeitlich um 2 Prozent, getragen von Spekulationen über eine Zusammenarbeit mit American Airlines. Am Ende des Tages lag die Aktie aber 0,2 Prozent im Minus. Brilliance China schossen um 4,4 Prozent nach oben, weil der Autobauer mit 20 Prozent höheren Autoverkäufen rechnet, zum einen aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit BMW, zum anderen aus der eigenen Produktion.

   Yue Yuen machten einen Satz um über 4 Prozent nach oben, nachdem der Sportarikelhersteller einen 37-prozentige Gewinnsprung gemeldet hatte. Sinopec will die Investitionen in diesem Jahr um bis zu 44 Prozent erhöhen. Der Nettogewinn des chinesischen Energiekonzerns kletterte 2016 auf umgerechnet 6,23 Milliarden Euro. Die Aktie gab um 0,5 Prozent nach.

   In Seoul verloren Hyundai Motor 1,5 Prozent. Hintergrund ist der Streit zwischen Korea und China über die Stationierung eines US-Raketensystems in Südkorea angesichts der Bedrohung aus Nordkorea. China ist gegen dieses System und hat deswegen wirtschaftliche Sanktionen gegen Südkorea angekündigt. Hyundai Motor schließt vor diesem Hintergrund eines seiner vier Werke in China für eine Woche. Ein Hyundai-Sprecher sagte aber, die Schließung habe nichts mit dem Streit zu tun, sondern erfolge wegen Instandhaltungsarbeiten.

   Beim Öl tat sich wenig. Hier hoben sich positive und negative Effekte weitgehend auf. Positiv für das Öl ist der schwächere Dollar, weil er das Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger macht. Positiv ist auch, dass die Opec-Länder angekündigt haben, eine Verlängerung von Förderkürzungen prüfen zu wollen. Belastend sei aber die allgemein gestiegene Risikoaversion und die Befürchtung, dass das Trump'sche Infrastrukturprogramm in den USA ausbleiben könnte, hieß es. Brentöl kostete zuletzt 50,38 Dollar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.746,70 -0,12% +0,84% 07:00 Nikkei-225 (Tokio) 18.985,59 -1,44% -0,67% 08:00 Kospi (Seoul) 2.155,52 -0,62% +6,37% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.266,82 -0,08% +5,26% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.180,21 -0,73% +10,68% 10:00 Taiex (Taiwan) 9.876,77 -0,26% +6,74% 07:30 Straits-Times (Singapur) 3.128,70 -0,45% +8,61% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.747,63 +0,11% +6,45% 11:00 BSE (Mumbai) 29.272,37 -0,51% +9,94% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 8,49 Uhr % YTD EUR/USD 1,0870 +0,3% 1,0834 1,0794 +3,4% EUR/JPY 119,78 -0,4% 120,24 120,00 -2,6% EUR/GBP 0,8647 -0,3% 0,8671 0,8645 +1,4% GBP/USD 1,2574 +0,6% 1,2496 1,2483 +1,9% USD/JPY 110,19 -0,7% 110,97 111,19 -5,7% USD/KRW 1113,16 -0,4% 1117,56 1121,15 -7,8% USD/CNY 6,8743 -0,1% 6,8837 6,8870 -1,0% USD/CNH 6,8525 -0,2% 6,8686 6,8707 -1,8% USD/HKD 7,7672 +0,0% 7,7670 7,7674 +0,2% AUD/USD 0,7629 -0,1% 0,7634 0,7650 +5,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,49 47,97 -1,0% -0,48 -15,3% Brent/ICE 50,42 50,8 -0,7% -0,38 -13,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.257,90 1.243,46 +1,2% +14,44 +9,2% Silber (Spot) 17,91 17,77 +0,8% +0,14 +12,4% Platin (Spot) 974,50 964,35 +1,1% +10,15 +7,9% Kupfer-Future 2,59 2,63 -1,2% -0,03 +3,3% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/DJN/gos/smh

   (END) Dow Jones Newswires

   March 27, 2017 03:53 ET (07:53 GMT)

   Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 53 AM EDT 03-27-17

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BHP Billiton Ltd. 24,59 0,53% BHP Billiton Ltd.
Brilliance China Automotive Holdings LtdShs 0,35 -0,40% Brilliance China Automotive Holdings LtdShs
China Southern Airlines Co Ltd (H) 0,46 1,90% China Southern Airlines Co Ltd (H)
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Dai-ichi Life Insurance Co Ltd 23,40 -0,85% Dai-ichi Life Insurance Co Ltd
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Hitachi Construction Machinery Co LtdShs 21,00 0,00% Hitachi Construction Machinery Co LtdShs
Hyundai Motor Co Ltd Pfd Shs Issued 1999 162 800,00 3,50% Hyundai Motor Co Ltd Pfd Shs Issued 1999
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