07.07.2016 10:21:46
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MÄRKTE ASIEN/Tokio macht Erholung nicht mit - Samsung-Kurs steigt
Von Kenan Machado und Steffen Gosenheimer
TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)-- Zweigeteilt haben sich die asiatischen Börsen am Donnerstag gezeigt. Nach positiven Vorgaben aus den USA beruhigte sich die Stimmungslage gegenüber dem Vortag zwar wieder, als Sorgen vor den negativen Folgen eines Brexits die Anleger zu verstärkten Aktienverkäufen animiert hatten; dennoch gaben die Kurse an einigen Aktienmärkten weiter nach. Händlern zufolge schürten robuste US-Daten vom Vortag Konjunkturoptimismus und drängten die Brexit-Ängste wieder etwas in den Hintergrund.
Einige Marktteilnehmer verwiesen zudem auf das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung vom Vorabend. Es habe auf diverse Risiken für die Konjunktur hingewiesen und insgesamt taubenhaft geklungen, womit eine Zinserhöhung in den USA weiter auf sich warten lassen dürfte.
Die aufgehellte Stimmung spiegelte sich auch beim britischen Pfund wider. Es kostete zuletzt knapp 1,30 Dollar, verglichen mit Ständen knapp über dem jüngsten Tief von 1,2798 zur gleichen Vortageszeit. Während es in Tokio um weitere 0,7 Prozent nach unten ging auf 15.276 Punkte und in Singapur um 0,3 Prozent, erholten sich die Aktienindizes in Sydney und in Hongkong. In Schanghai drehte der Index im Späthandel ins Plus und schloss am Ende praktisch unverändert. Am deutlichsten, um gut 1 Prozent, ging es in Seoul aufwärts. Hier sorgte ein 2-prozentiges Plus der Samsung-Aktie für Rückenwind.
Samsung übertrifft Erwartungen Samsung Electronics hatte mitgeteilt, im zweiten Quartal mit einem operativen Gewinn von umgerechnet etwa 6,2 bis 6,3 Milliarden Euro zu rechnen. Es wäre dann das profitabelste Quartal seit mehr als zwei Jahren. Beobachter hatten ihre Schätzungen für Samsung zuletzt zwar kontinuierlich erhöht, Samsung im Mittel aber dennoch nur etwas weniger zugetraut.
In Sydney machte den Anlegern neben erholten Ölpreisen Mut, dass Premierminister Malcolm Turnbull zuversichtlich ist, nach dem knappen Wahlausgang eine Mehrheit für seine konservative Partei finden zu können. Dass die Aktienkurse von ihren Tageshoch dennoch zurückkamen, war der Ratingagentur Standard & Poor's geschuldet. Sie hatte den Ausblick für die AAA-Bonität Australiens auf negativ von stabil gesenkt. Der Austral-Dollar geriet daraufhin unter Druck, zeigte sich zuletzt mit 0,7506 US-Dollar von seinem Tagestief aber wieder deutlicher erholt.
Am Aktienmarkt litten besonders Bankenaktien unter dem neuen Rating-Ausblick, weil sich dadurch deren Refinanzierungskosten verteuern dürften. Dividendentitel aus dem Rohstoffkomplex waren dagegen gesucht, allen voran die Schwergewichte BHP Billiton und Rio Tinto.
Die Ölpreise profitierten von den neuesten Daten des US-Branchenverbandes American Petroleum Institute (API) vom späten Mittwoch, wonach die wöchentlichen US-Ölvorräte um 6,7 Millionen Barrel erneut kräftig gesunken sind. Die offiziellen Daten werden im Tagesverlauf berichtet.
Yen und Unterhauswahlen bremsen Nikkei In Tokio sorgte der weiter starke Yen dafür, dass der Aktienmarkt nach einem positiven Start wieder ins Minus abrutschte. Händler begründeten die anhaltende Yen-Nachfrage mit der weiter herrschenden übergeordneten Unsicherheit der Marktteilnehmer, ausgelöst vom Brexit-Votum der Briten. Der Dollar kostete zuletzt 100,70 Yen, in etwa so viel wie am Mittwochmorgen und nur wenig mehr als im Jahrestief unmittelbar nach dem Brexit-Votum von 98,99 Yen. Ein teurer Yen verschlechtert die Wettbewerbssituation Japans gegenüber den Konkurrenten aus China, Taiwan und Südkorea.
"Es gibt keine neuen Impulse, die die derzeit herrschende Risikoscheu umkehren können", sagte Marktstratege Masahiro Ichikawa von Sumitomo Mitsui Asset Management. Möglicherweise könnten aber am Freitag die Arbeitsmarktdaten aus den USA daran etwas ändern, sollten sie gut ausfallen und damit Zinserhöhungsspekulationen Nahrung bieten und damit den Dollar zum Yen nach oben treiben.
Unterdessen hieß es an anderer Stelle mit Blick auf die am Sonntag stattfindenden Unterhauswahlen, für sich genommen dürften sie die Börse zwar weitgehend kalt lassen, womöglich könnten aber Regierung und Notenbank nach der Wahl die schon lange erwarteten Konjunkturstimuli auf den Weg bringen.
Morgan Stanley warnt vor überzogenem Cimic-Kurs Auch Gold war als sicherer Hafen weiter gesucht. Die Feinunze kostete in Asien 1.368 Dollar, 0,3 Prozent mehr als im späten US-Handel. Am Aktienmarkt zogen die Kurse von Goldschürfern an, in Schanghai Zhongjin Gold erneut um 10 Prozent und Western Gold um 5,4 Prozent. In Sydney gewannen Newcrest 1,0 Prozent.
Steil abwärts ging es mit der Cimic-Aktie, sie rutschte um 16,5 Prozent ab, nachdem die Analysten von Morgan Stanley das Papier der Hochtief-Tochter zum Verkauf gestellt haben. Sie verweisen zum einen auf einen zu starken Anstieg der Aktie und zum anderen eine Diskrepanz zwischen der Profitabilität des Unternehmens und dem Cashflow.
=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.227,90 +0,58% -1,28% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.276,24 -0,67% -19,74% 08:00 Kospi (Seoul) 1.974,08 +1,07% +0,65% 08:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.016,93 -0,01% -14,76% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 20.708,86 +1,04% -5,50% 10:00 Taiex (Taiwan) 8.640,91 +0,76% +3,63% 07:30 Straits-Times (Singapur) 2.862,00 -0,09% -0,72% 11:00 BSE (Mumbai) 27.202,03 +0,13% +4,15% 12:00DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9:34 % YTD EUR/USD 1,1071 -0,2% 1,1094 1,1066 +1,9% EUR/JPY 111,74 -0,7% 112,48 111,96 -12,4% EUR/GBP 0,8551 -0,3% 0,8581 0,8518 +16,1% GBP/USD 1,2947 +0,1% 1,2929 1,2988 -12,2% USD/JPY 100,92 -0,5% 101,39 101,15 -14,0% USD/KRW 1155,74 -0,3% 1159,10 1162,94 -1,7% USD/CNY 6,6853 -0,1% 6,6930 6,6872 +3,0% USD/CNH 6,6957 -0,0% 6,6971 6,6977 +1,9% USD/HKD 7,7585 -0,0% 7,7586 7,7586 +0,1% AUD/USD 0,7505 -0,1% 0,7515 0,7460 +3,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,71 47,43 +0,6% 0,28 +13,9% Brent/ICE 49,00 48,8 +0,4% 0,20 +14,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.367,09 1.363,90 +0,2% +3,19 +28,9% Silber (Spot) 20,11 19,99 +0,6% +0,12 +45,5% Platin (Spot) 1.085,20 1.086,50 -0,1% -1,30 +21,7% Kupfer-Future 2,14 2,15 -0,5% -0,01 -0,5% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/gos/flf
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July 07, 2016 03:51 ET (07:51 GMT)
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