20.11.2017 09:21:43

MÄRKTE ASIEN/Starker Yen drückt Börse in Tokio ins Minus

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit einer uneinheitlichen Tendenz haben sich zu Wochenbeginn die Aktienmärkte in Ostasien gezeigt. Für den Nikkei-225 ging es mit einem stärkeren Yen um 0,6 Prozent auf 22.262 Punkte nach unten. Auslöser war der nachgebende Euro im Zuge der gescheiterten Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition in Berlin. Zum Yen fiel der Euro auf den tiefsten Stand seit rund zwei Monaten. "Das ist beunruhigend und schafft eine erhöhte Unsicherheit in der Eurozone" sagte Kisoo Park, globaler Anleihe-Manager bei Manulife Asset Management in Hong Kong. Der Euro lag bei 1,1753 Dollar, nach Ständen um 1,18 Dollar vor der Bekanntgabe des Scheiterns der Sondierungsgespräche.

Dagegen konnte sich die Börse in Schanghai von ihren zwischenzeitlichen Verlusten erholen. Der Schanghai-Composite ging mit einem Aufschlag von 0,6 Prozent bei 3.392 Punkten aus dem Handel. Der Nebenwerte-Index Shenzhen-Composite knickte zwischenzeitlich um weitere 2,1 Prozent ein, konnte sich schließlich aber kräftig erholen und schloss 0,9 Prozent im Plus. Bereits am Freitag war es um knapp 3 Prozent abwärts gegangen, das größte Tagesminus seit rund vier Monaten. Auslöser waren Pläne in Bezug auf eine verschärfte Aufsicht bei Finanzprodukten.

Nach zwischenzeitlichen erneuten Abgaben bei den Finanzwerten, führten diese schließlich die Erholungsbewegung in China an. Die Aktien der China Merchants Bank stiegen in Schanghai um 2,9 Prozent und markierten im Verlauf ein neues Jahreshoch. Auch der Hang-Seng-Index erholte sich von seinen Abgaben und lag im späten Handel mit 0,2 Prozent im Plus.

Kaum Einfluss in Tokio hatten neue Konjunkturdaten. Japans Exporte sind im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14 Prozent gestiegen. Vor allem die starke Nachfrage aus dem Ausland nach Autos und Geräten zur Halbleiterfertigung und der starke Yen sorgten für den elften Anstieg in Folge. Allerdings hatten Ökonomen mit einem Zuwachs um 15,5 Prozent gerechnet.

Banken- und Minenwerte belasten Börse in Australien

In Sydney schloss der S&P/ASX-200 mit einem Abschlag von 0,2 Prozent. Nachdem der Index an den vergangenen beiden Handelstagen zugelegt hatte, sei es zu einer leichten Konsolidierung gekommen, hieß es. Auch hier belasteten politische Forderungen nach einer stärkeren Bankenaufsicht. Für die Aktien von Westpac ging es um 0,1 Prozent abwärts, ANZ gingen mit einem Minus von 0,6 Prozent aus dem Handel. Die Rohstoffwerte schlossen ebenfalls mit leichten Abgaben, trotz leicht gestiegener Eisenerzpreise. Die Papiere von Rio Tinto gaben um 0,1 Prozent nach.

Toshiba mit Kapitalerhöhung unter Druck

Die Toshiba-Aktie stand mit einer geplanten Kapitalerhöhung deutlich unter Druck und verlor 5,8 Prozent. Der Konzern will neue Aktien im Volumen von 600 Milliarden Yen, umgerechnet rund 5,3 Milliarden Dollar, ausgeben. Diese sollen bei ausländischen Fonds platziert werden. Damit dürfte, so Aussagen des Unternehmens, Effissimo Capital Management aus Singapur mit einem Anteil von 11,34 Prozent größter Einzelaktionär werden. Toshiba muss bis Ende März 750 Milliarden Yen auftreiben, um ein großes Bilanzloch zu stopfen. Sonst droht der Toshiba-Aktie das Delisting. Die finanziellen Probleme des Konzerns gehen vor allem auf die Insolvenz der US-Atomkraftwerkstochter Westinghouse zurück. Zudem soll die Chip-Sparte verkauft werden.

In Hongkong setzte sich zu Wochenbeginn die Rekordjagd des Indexschwergewichts Tencent fort mit einem Plus von 2,7 Prozent im späten Handel. Weiterhin schoben besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen aus der vergangenen Woche die Titel an.

Der Kospi in Seoul schloss mit einem leichten Minus von 0,3 Prozent, belastet von Abgaben bei den Chip-Werten. So ging es für die Aktien von Index-Schwergewicht Samsung Electronics und Hynix um jeweils 0,1 Prozent nach unten. Dagegen legten die Titel des Stahl-Konzerns Posco um 1,3 Prozent zu und LG Chem gewannen 0,2 Prozent. Beide Aktien bauten damit ihre Kursgewinne aus der Vorwoche noch leicht aus.

Wenig Bewegung bei Ölpreisen und Gold

Kaum bewegt, aber tendenziell mit leichten Abgaben zeigten sich die Notierungen am Ölmarkt und der Goldpreis. Beide litten dabei unter dem stärkeren Dollar, der das Interesse aus anderen Währungsräumen dämpfte. Der Preis für die Feinunze gab um 0,2 Prozent auf 1.291 Dollar nach, für ein Barrel der Sorte Brent fiel der Preis um 0,3 Prozent auf 62,54 Dollar.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.945,70 -0,19% +4,33% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 22.261,76 -0,60% +16,47% 07:00 Kospi (Seoul) 2.527,67 -0,25% +24,73% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.393,02 +0,30% +9,32% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 29.244,87 +0,16% +32,74% 09:00 Taiex (Taiwan) 10.664,55 -0,35% +15,25% 06:30 Straits-Times (Singapur) 3.388,99 +0,20% +17,64% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.718,70 -0,17% +4,69% 10:00 BSE (Mumbai) 33.348,50 +0,02% +25,25% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 8:58 % YTD EUR/USD 1,1753 -0,2% 1,1772 1,1790 +11,8% EUR/JPY 131,66 -0,3% 132,05 132,72 +7,1% EUR/GBP 0,8881 -0,3% 0,8908 0,8904 +4,2% GBP/USD 1,3237 +0,2% 1,3216 1,3245 +7,3% USD/JPY 112,01 -0,1% 112,17 112,56 -4,2% USD/KRW 1099,06 +0,4% 1094,32 1097,84 -9,0% USD/CNY 6,6342 +0,1% 6,6268 6,6338 -4,5% USD/CNH 6,6409 +0,1% 6,6360 6,6395 -4,8% USD/HKD 7,8114 -0,0% 7,8121 7,8113 +0,7% AUD/USD 0,7562 +0,1% 0,7556 0,7560 +4,8% NZD/USD 0,6831 +0,4% 0,6803 0,6830 -1,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 56,57 56,55 +0,0% 0,02 -0,9% Brent/ICE 62,54 62,72 -0,3% -0,18 +6,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.291,31 1.294,23 -0,2% -2,92 +12,2% Silber (Spot) 17,16 17,31 -0,9% -0,15 +7,7% Platin (Spot) 943,50 951,35 -0,8% -7,85 +4,4% Kupfer-Future 3,06 3,07 -0,4% -0,01 +21,0% ===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/cbr

(END) Dow Jones Newswires

November 20, 2017 03:22 ET (08:22 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Rio Tinto PLCShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr.4 Shsmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

ANZ Group Holdings Limited Registered Shs 19,12 -0,73% ANZ Group Holdings Limited Registered Shs
China Merchants Bank Co Ltd. (A) 36,47 -0,36% China Merchants Bank Co Ltd. (A)
China Merchants Bank Co Ltd. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 5 Shs -H- 23,04 1,25% China Merchants Bank Co Ltd. Unsponsored American Deposit Receipt Repr 5 Shs -H-
China Merchants Bank Co LtdShs -H- 4,23 -1,81% China Merchants Bank Co LtdShs -H-
LG Chem Ltd 305 000,00 1,33% LG Chem Ltd
Rio Tinto Ltd. 72,38 -0,70% Rio Tinto Ltd.
Rio Tinto plc 59,38 -0,12% Rio Tinto plc
Rio Tinto PLCShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr.4 Shs 59,00 0,85% Rio Tinto PLCShs Sponsored American Deposit.Receipts Repr.4 Shs
Samsung 55 500,00 -1,42% Samsung
Samsung GDRS 922,00 -2,12% Samsung GDRS
Tencent Holdings Ltd Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 48,60 0,83% Tencent Holdings Ltd  Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Tencent Holdings Ltd 48,32 -0,40% Tencent Holdings Ltd

Indizes in diesem Artikel

KOSPI 2 504,67 0,06%