23.04.2018 09:59:48

MÄRKTE ASIEN/Schwache US-Vorgaben drücken Börsen ins Minus

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mehrheitlich mit leicht negativen Vorzeichen haben sich die Börsen in Ostasien zu Beginn der neuen Handelswoche gezeigt. Von der Wall Street kamen schwache Vorgaben. Dort standen vor allem erneut Werte aus dem Technologiesektor unter Druck. Teilnehmer in Asien sprachen allerdings von einem insgesamt ruhigen Handelsverlauf. Neue Impulse werde wohl erst die in Asien beginnende Berichtssaison liefern.

Taiwan Semiconductor fielen um weitere 1,1 Prozent, nachdem es am Freitag um 6,3 Prozent nach unten gegangen war - der größte Tagesverlust seit Juli 2013. Belastungsfaktor war weiter die Umsatzwarnung des Konzerns - für sich selbst und globale Halbleiterbranche. Die Aktie des Apple-Zulieferers Hon Hai verlor 1,2 Prozent. Für den Index Taiex in Taiwan ging es um 0,8 Prozent nach unten, nachdem er am Freitag bereits um 1,8 Prozent eingeknickt war.

Der Nikkei-225 verlor in Tokio 0,3 Prozent auf 22.088 Punkte. Hier stach der Abschlag von Sharp hervor, der Kurs verlor 5,6 Prozent. Der Schanghai-Composite bewegte sich kaum, der Kospi ebenso. Der Hang-Seng-Index in Hongkong fiel um 0,3 Prozent nach. Dagegen legte in Australien der S&P/ASX 200 gegen den Trend um 0,3 Prozent zu. Hier sorgten vor allem Gewinne bei Banken- und Minenwerten für eine positive Entwicklung. Die Aktien von Rio Tinto kletterten auf den höchsten Schlussstand seit Mitte Februar.

Für die schwer gewichtete Tencent-Aktie ging es in Hongkong um 1,1 Prozent nach unten. Nach dem erfolgreichen Börsendebüt des Konkurrenten Spotify will der chinesische Konzern sein Musik-Streaming-Geschäft offenbar an die Börse bringen. Mit dem Börsengang, der in der zweiten Jahreshälfte über die Bühne gehen dürfte, könnte Tencent Milliarden einnehmen, sagten einige der Informanten. Es werde erwartet, dass Tencent Music in den USA gelistet wird, eine endgültige Entscheidung darüber gebe es aber noch nicht.

US-Renditen weiter auf Mehrjahreshoch

Als Belastungsfaktor wirkten laut Börsianern die zuletzt kräftig gestiegenen Renditen der US-Anleihen. Die Rendite zehnjähriger US-Papiere liegt bei 2,97 Prozent, das ist der höchste Stand seit Januar 2014. Anziehende Inflationserwartungen könnten die US-Notenbank zu einem rascheren Tempo bei ihren Zinserhöhungen veranlassen, hieß es zur Begründung.

Der Renditeanstieg sei begründet im jüngsten "aggressiven Anstieg der Rohstoffpreise", merkte Devisen-Analyst Eric Robertson von Standard Chartered an. Die Ölpreise kletterten zuletzt auf die höchsten Stände seit dreieinhalb Jahren.

Politische Faktoren ohne Auswirkungen

Für keine erkennbaren Impulse an den Finanzmärkten sorgten politische Faktoren, am Devisenmarkt tendierten die großen Währungspaare seitwärts. Nordkorea hat einen vorläufigen Verzicht auf Atom- und Raketentests angekündigt. Damit will es offenbar vor den geplanten Gipfeltreffen mit Südkorea und den USA für Entspannung sorgen. Zudem zeigt sich China bereit zu Gesprächen mit den USA um den bestehenden Handelskonflikt auszuräumen. Eine Wiederaufnahme formeller Verhandlungen zwischen Washington und Peking könnte ein diplomatisches Tauwetter signalisieren, nachdem beide Seite Strafzölle verhängt hatten und diese jeweils als Vergeltung rechtfertigten.

Dagegen drohte der Iran am Wochenende, bei einem Ausstieg der USA aus dem 2015 geschlossenen Atomabkommen die Urananreicherung "energisch" wieder aufnehmen zu wollen. Zudem würden weitere "drastische Maßnahmen" erwägt, sagte Irans Außenminister Mohammed Javad Zarif. US-Präsident Donald Trump hat gedroht, das Abkommen aufzukündigen, wenn es nicht bis zum 12. Mai verschärft wird und neue Einschränkungen für das iranische Raketenprogramm vereinbart werden. Teheran hat jegliche Nachverhandlungen abgelehnt.

Ölpreise geben leicht nach

Mit leichten Abgaben zeigten sich die Ölpreise, nachdem sie zuletzt auf die höchsten Stände dreieinhalb Jahren gestiegen waren. In den vergangenen beiden Wochen hätten die Preise den stärksten Anstieg seit Dezember 2016 verzeichnet, so ein Teilnehmer. Wenig Auswirkungen hat die geplante Ausweitung der Fördermengenbegrenzung. Hochrangige Ölfunktionäre der Opec, Russlands und anderer großer Produzenten haben vorgeschlagen, die Förderdrosselung bis in das Jahr 2019 zu verlängern. Ein solcher Vorschlag sei erwartet worden, hieß es von einem Teilnehmer. Der Ölmarkt habe mögliche positive Aussagen bereits im Vorfeld eingepreist. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent fiel um 0,3 Prozent auf 73,82 Dollar.

===

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.886,00 +0,29% -2,95% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.088,04 -0,33% -2,97% 07:00

Kospi (Seoul) 2.474,11 -0,09% +0,27% 07:00

Schanghai-Comp. 3.068,80 -0,09% -7,23% 08:00

Shenzhen A-Aktien 1.836,14 -1,28% -6,37% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 30.324,46 -0,31% +1,55% 09:00

Taiex (Taiwan) 10.697,13 -0,76% +0,51% 06:30

Straits-Times (Sing.) 3.572,14 -0,03% +5,01% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.880,16 -0,40% +5,06% 10:00

BSE (Mumbai) 34.509,37 +0,27% +2,06% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 9.40 Uhr % YTD

EUR/USD 1,2274 -0,1% 1,2284 1,2210 +2,2%

EUR/JPY 132,48 +0,1% 132,40 130,86 -2,1%

EUR/GBP 0,8760 -0,1% 0,8771 0,8794 -1,5%

GBP/USD 1,4014 +0,1% 1,4005 1,3884 +3,7%

USD/JPY 107,92 +0,1% 107,78 107,17 -4,2%

USD/KRW 1070,35 -0,1% 1071,02 1083,17 +0,3%

USD/CNY 6,2952 -0,0% 6,2965 6,3310 -3,3%

USD/CNH 6,2915 +0,2% 6,2820 6,3272 -3,4%

USD/HKD 7,8419 -0,0% 7,8440 7,8295 +0,4%

AUD/USD 0,7653 -0,3% 0,7674 0,7806 -2,1%

NZD/USD 0,7191 -0,4% 0,7217 0,7235 +1,3%

Bitcoin

BTC/USD 8.907,62 +0,1% 8.897,39 11.544,50 -34,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 68,13 68,40 -0,4% -0,27 +13,4%

Brent/ICE 73,82 74,06 -0,3% -0,24 +12,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.332,44 1.335,70 -0,2% -3,26 +2,3%

Silber (Spot) 17,06 17,12 -0,3% -0,06 +0,8%

Platin (Spot) 925,00 926,75 -0,2% -1,75 -0,5%

Kupfer-Future 3,15 3,14 +0,5% +0,01 -5,0%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

April 23, 2018 04:00 ET (08:00 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Foxconn (Hon Hai Precision Industry)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Indizes in diesem Artikel

KOSPI 2 548,39 0,37%