06.12.2017 07:14:48

MÄRKTE ASIEN/Schwach - Börse Tokio knickt um 2% ein - Yen zieht an

Von Thomas Rossmann

SCHANGHAI/TOKIO (Dow Jones)--Mit kräftigen Kursverlusten zeigen sich die Aktienmärkte in Ostasien zur Wochenmitte. Vor allem Abgaben bei den Technologie- und Minenwerten drücken laut Händlern die Indizes in negatives Terrain. Letztere würden aber auch von nachgebenden Rohstoffpreisen belastet.

Auf die Stimmung drückt unter anderem politische Unsicherheit. Die geplante Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel durch die US-Regierung könne für eine Krise im Nahmen Osten sorgen, heißt es. Daneben soll auch die US-Botschaft nach Jerusalem verlegt werden. Alle ausländischen Botschaften sind bislang in Tel Aviv angesiedelt. Der Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt.

Dazu komme, dass die Euphorie über die US-Steuerreform an der Wall Street mittlerweile wieder verfliege. "Es mehren sich die Zweifel, wie die Steuerreform die aktuell starke Wirtschaft in den USA und die nahezu herrschende Vollbeschäftigung noch antreiben soll", so Marktanalystin Fiona Cincotta von City Index. Zudem dürften die Steuersenkungen längst eingepreist sein.

Yen als sicherer Hafen gesucht

Das stärkste Minus wies die Börse in Tokio auf, wo es für den Nikkei-225 um 2 Prozent auf 22.177 Punkte nach unten ging. Es war der größte Tagesverlust in diesem Jahr. Laut Börsianern sorgte vor allem der starke Yen für Verkaufsdruck. Er dürfte Zulauf angesichts der politischen Entwicklung erhalten. Der Dollar kostete zuletzt 112,13 Yen, nach 112,60 Yen im frühen Tageshoch und Ständen über 113 zu Beginn der Woche. Dies belastet vor allem japanische Exportwerte. So ging es für Mazda um 1,8 Prozent nach unten, Toyota reduzierten sich um 1,6 Prozent und Sony gaben um 2,9 Prozent nach.

In Festlandchina geht es für den Schanghai-Composite im späten Handel um 0,8 Prozent auf 3.276 Punkte abwärts. An der Börse in Sydney, wo der Handel bereits beendet ist, verzeichnete der S&P/ASX 200 nach schwächer als erwartet ausgefallenen BIP-Daten ein Minus von 0,4 Prozent. Die beiden Index-Schwergewichte Rio Tinto und BHP Billiton fielen um 2,5 bzw. 2,0 Prozent, besonders belastet von den sinkenden Rohstoffpreisen. Dagegen stützte eine leichte Erholung bei den zuletzt gebeutelten Bankenwerten. Westpac Banking legten um 0,5 Prozent zu und die Aktien der Australia New Zealand Banking Group (ANZ) verbesserten sich um 0,7 Prozent.

Korrektur bei Technologiewerten geht weiter

In Hongkong geht es für die Technologiewerte weiter nach unten. Vor diesem Hintergrund gibt der Hang-Seng-Index um 1,7 Prozent nach. Die jüngste Korrektur bei den Technologiewerten "ist gesund und kein Zeichen für eine Veränderung der fundamentalen Daten", sagt Aktien-Stratege Paul Kitney von Daiwa Capital Markets. In Hongkong fallen Sunny Optical um 11,8 Prozent und die Aktie von AAC Technologies gibt um 8,8 Prozent nach. In Tokio reduzieren sich Alps Electric um weitere 3,5 Prozent.

Ölpreise mit leichten Abgaben

Die Ölpreise reagieren mit leichten Abgaben auf die wöchentlichen US-Lagerdaten des American Petroleum Institut (API). Hier leerten sich die Öllager um 5,5 Millionen Barrel, wogegen bei den Benzinvorräten eine überraschend starke Zunahme um 9,2 Millionen Barrel verzeichnet wurde. Mit Spannung wird nun auf die offiziellen Lagerdaten am Nachmittag gewartet. Hier gehen Analysten von einem Rückgang beim Rohöl von 2,4 Millionen Barrel aus. Die Benzinvorräte werden mit einer Zunahme von 1,7 Millionen Barrel erwartet.

Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI reduziert sich um 0,4 Prozent auf 57,40 Dollar, für Brent geht es um 0,4 Prozent auf 62,64 Dollar nach unten.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.946,10 -0,43% +4,33% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 22.195,77 -1,89% +16,12% 07:00 Kospi (Seoul) 2.481,82 -1,13% +22,47% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.276,10 -0,83% +5,56% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 28.349,65 -1,71% +32,65% 09:00 Straits-Times (Singapur) 3.408,87 -0,85% +18,33% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.719,81 -0,29% +4,76% 10:00 DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Fr, 9:15 % YTD EUR/USD 1,1841 +0,1% 1,1829 1,1846 +12,6% EUR/JPY 132,78 -0,3% 133,18 132,00 +8,0% EUR/GBP 0,8819 +0,1% 0,8813 0,8900 +3,5% GBP/USD 1,3426 +0,0% 1,3421 1,3313 +8,8% USD/JPY 112,13 -0,4% 112,59 111,43 -4,1% USD/KRW 1093,50 +0,6% 1086,59 1085,76 -9,4% USD/CNY 6,6141 -0,1% 6,6191 6,6042 -4,8% USD/CNH 6,6174 -0,0% 6,6180 6,6017 -5,1% USD/HKD 7,8142 -0,0% 7,8161 7,8079 +0,8% AUD/USD 0,7582 -0,3% 0,7605 0,7611 +5,1% NZD/USD 0,6902 +0,4% 0,6876 0,6871 -0,7% ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 57,40 57,62 -0,4% -0,22 +0,7% Brent/ICE 62,64 62,86 -0,4% -0,22 +6,9% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.267,20 1.266,52 +0,1% +0,67 +10,1% Silber (Spot) 16,10 16,10 0% 0 +1,1% Platin (Spot) 916,10 919,09 -0,3% -2,99 +1,4% Kupfer-Future 2,95 2,92 +1,0% +0,03 +16,8% ===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/gos

(END) Dow Jones Newswires

December 06, 2017 01:15 ET (06:15 GMT)

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