02.11.2017 09:40:51

MÄRKTE ASIEN/Mehrheitlich Abgaben - Tokio legt weiter zu

Von Thomas Rossmann

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Überwiegend mit leichten Abgaben haben die Börsen in Ostasien den Handel am Donnerstag beendet. Zwar ging es zur Eröffnung noch leicht nach oben, doch gaben die Indizes im Anschluss ihre Gewinne mehrheitlich wieder ab. Marktteilnehmer sprachen von erhöhter Zurückhaltung vor der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, wer nächster Präsident der US-Notenbank wird. Laut mit der Materie vertrauten Personen hat sich Trump für Fed-Gouverneur Jerome Powell entschieden. Trump will die wichtige Personalie am Donnerstag bekannt geben.

Der Nikkei-225 erhöhte sich um 0,5 Prozent auf 22.539 Punkte und schloss damit erneut auf dem höchsten Stand seit 21 Jahren. Zwischenzeitlich gab der Index mit einem stärkeren Yen seine Gewinne wieder ab. Doch als sich der Dollar wieder erholte, ging es auch für den Nikkei-225 wieder nach oben. Am Freitag findet in Japan aufgrund des "Tags der Kultur" kein Handel statt.

Der Dollar kletterte in der Spitze bis auf 114,21 Yen, rutschte im Anschluss allerdings wieder bis auf 113,73 Yen ab. Schließlich lag er mit 114,03 Yen knapp über dem Niveau des Vortages. Auch zum Euro gab der Greenback nach. Im Gegenzug legte die Gemeinschaftswährung in der Spitze bis auf 1,1671 Dollar zu, nach rund 1,1640 Dollar am Vortag. Devisenhändler verwiesen zur Begründung auf eine erhöhte Nervosität, wer künftig den Vorsitz der Fed innehaben wird.

Für den S&P/ASX 200 ging es in Sydney um 0,1 Prozent nach unten, nachdem er im frühen Verlauf noch auf ein Jahreshoch gestiegen war. Hier belasteten Abgaben bei den Bankenwerten. Die National Bank of Australia erwartet in den kommenden drei Jahren höhere Ausgaben, will im gleichen Zeitraum aber auch 6.000 Stellen abbauen. Die Zahlen für das Gesamtjahr seien dagegen überzeugend ausgefallen, so ein Teilnehmer. Für die Aktie ging es 2,8 Prozent nach unten. Im Fahrwasser reduzierten sich Westpac Banking um 0,6 Prozent. Die starken Gewinne der Rohstoffwerte stützten das Sentiment dagegen nicht. So stiegen die Aktien von Rio Tinto um 3,3 Prozent und BHP Billiton legten um 1,5 Prozent zu.

Schanghai mit stärkstem Minus in der Region

Der Hang-Seng-Index in Hongkong gab um 0,3 Prozent nach. Die rote Laterne in der Region hatte der Schanghai-Composite mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 3.383 Punkte. Für den Kospi ging es in Seoul ebenfalls um 0,4 Prozent nach unten. "Die Aktienmärkte haben in den letzten Tagen kräftig zugelegt und die Investoren stellen sich nun die Frage, ob weitere Kursaufschläge gerechtfertigt sind", sagte Markt-Stratege Michael McCarthy von CMC Markets.

Kaum Auswirkungen hatte das Ergebnis der Sitzung der US-Notenbank vom Mittwoch. Die Fed hat ihren Leitzins wie erwartet stabil gehalten. Zugleich signalisierten die Währungshüter, dass sie bis Jahresende eine weitere Zinserhöhung in Betracht ziehen. "Wenn die US-Konjunktur sich stärker als bislang erwartet erholen sollte, dann könnte die Fed auch stärker an der Zinsschraube drehen als bisher vom Markt prognostiziert", sagte Analyst Hao Hong von BOCOM International.

"Das Statement hat kaum Neuigkeiten enthalten", meinte Ian Lyngen, Zinsstratege bei BMO Capital Markets. "Die Zinsen bleiben stabil, die Wirtschaft wächst solide und es wird erwogen, die Zinsen ein weiteres Mal vor dem Jahresende zu erhöhen. Es ist sehr lange her, dass eine Sitzung der Fed so ereignislos war."

Lenovo-Aktie steigt trotz Gewinneinbruch - PC-Zukauf stützt

Lenovo hat in seinem ersten Geschäftshalbjahr einen Gewinneinbruch von 80 Prozent hinnehmen müssen. Von April bis September fiel der Nettogewinn des Computerherstellers auf 67 Millionen von 330 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Verantwortlich dafür sind in erster Linie höhere Ausgaben und der harte Wettbewerb. Den Umsatz steigerte die Lenovo Group Ltd dagegen leicht auf 21,77 Milliarden von 21,29 Milliarden Dollar. Die Chinesen versuchen schon seit geraumer Zeit, in Bereichen mit größerem Wachstumspotenzial Fuß zu fassen, und haben dazu vor drei Jahren eine Serversparte von IBM gekauft und stellen auch Smartphones her.

Doch auch das Computergeschäft baut Lenovo weiter aus. Bei Vorlage der Quartalszahlen gaben die Chinesen den Kauf eines 51-prozentigen Anteils an der Fujitsu Client Computing Ltd bekannt. Dafür zahlt Lenovo umgerechnet bis zu 270 Millionen Dollar. Die verbleibenden 49 Prozent an Fujitsus PC-Geschäft verbleiben bei den Japanern. Für die Lenovo-Aktie ging es um 2,8 Prozent nach oben. In Tokio fielen Fujitsu dagegen um 2,2 Prozent

Wenig Bewegung bei Öl - Gold steigt leicht an

Die Ölpreise traten nach den jüngsten Aufwärtsbewegung auf der Stelle. Am Vortag hatten noch Gewinnmitnahmen das Sentiment leicht belastet. Zudem fiel der Rückgang der US-Lagerdaten nicht ganz so stark aus, wie es die zuvor veröffentlichten API-Daten vermuten ließen. Übergeordnet sind die Blicke weiter auf das Opec-Treffen Ende November gerichtet, bei dem mit einer Verlängerung der aktuellen Förderbegrenzungen gerechnet wird. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI lag wenig verändert bei 54,32 Dollar, Brent legte um 0,2 Prozent auf 60,61 Dollar zu.

Der Goldpreis legte leicht zu und baute damit die Vortagesgewinne noch etwas aus. Hier stützte der leicht nachgebende US-Dollar. Die Fed-Aussagen am Vortag hatten dagegen kaum Neuigkeiten gebracht. Der Preis für die Feinunze steigt um 0,1 Prozent auf 1.277 Dollar.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 5.931,70 -0,10% +4,08% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.539,12 +0,53% +17,92% 07:00

Kospi (Seoul) 2.546,36 -0,40% +25,66% 07:00

Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.383,14 -0,38% +9,01% 08:00

Hang-Seng-Index (Hongkong) 28.547,90 -0,26% +29,99% 09:00

Taiex (Taiwan) 10.788,51 -0,17% +16,59% 06:30

Straits-Times (Singapur) 3.377,62 -0,41% +17,25% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.742,26 -0,10% +6,12% 10:00

BSE (Mumbai) 33.596,63 -0,01% +26,18% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 8.37 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1644 +0,2% 1,1619 1,1646 +10,7%

EUR/JPY 132,76 +0,1% 132,63 132,64 +8,0%

EUR/GBP 0,8781 +0,1% 0,8769 0,8763 +3,0%

GBP/USD 1,3260 +0,1% 1,3249 1,3289 +7,5%

USD/JPY 114,03 -0,1% 114,15 113,90 -2,5%

USD/KRW 1113,82 +0,2% 1111,43 1113,73 -7,7%

USD/CNY 6,6010 -0,0% 6,6029 6,6122 -5,0%

USD/CNH 6,6022 -0,1% 6,6107 6,6124 -5,4%

USD/HKD 7,8022 +0,0% 7,8004 7,8024 +0,6%

AUD/USD 0,7712 +0,5% 0,7675 0,7678 +6,9%

NZD/USD 0,6914 +0,4% 0,6888 0,6921 -0,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 54,32 54,3 +0,0% 0,02 -4,8%

Brent/ICE 60,61 60,49 +0,2% 0,12 +3,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.276,95 1.275,84 +0,1% +1,12 +10,9%

Silber (Spot) 17,09 17,14 -0,3% -0,05 +7,3%

Platin (Spot) 931,25 933,15 -0,2% -1,90 +3,1%

Kupfer-Future 3,13 3,14 -0,3% -0,01 +24,1%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/cln

(END) Dow Jones Newswires

November 02, 2017 04:41 ET (08:41 GMT)

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