MÄRKTE ASIEN/Börsen setzen auf Trumps Staatsausgaben und steigen

   Von Kenan Machado und Kosaku Narioka

   TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Der Trump-Schreck ist am Donnerstag auch an den südostasiatischen Börsen verdaut gewesen. Hatte die Wahl des Republikaners Donald Trump zum US-Präsidenten am Vortag noch für zum Teil heftige Verluste an den Börsen der Region geführt, schlossen sich die Anleger nun den letztlich positiven Reaktionen in Europa und den USA an. Die Börsen machten ihre Vortagesverluste wieder wett, einige stiegen sogar stärker als sie am Mittwoch eingebüßt hatten.

   "Sein Sieg überraschte jeden, aber Anleger nahmen den versöhnlichen Tonfall bei seiner Siegesrede zur Kenntnis. Zwar mögen sich Analysten am Kopf kratzen, aber entscheidend ist nun, was Trump tatsächlich tut im Gegensatz zu dem, was er bislang gesagt hat", wagte Marktstratege Alex Furber von CMC Markets eine mögliche Erklärung für die gute Börsenstimmung.

Anleger setzen auf US-Staatsausgaben An anderer Stelle wurde auf avisierte staatliche Investitionen in den USA unter Trump verwiesen, die zu einer Beschleunigung des Wirtschaftswachstums führen könnten. Trump hatte massive Investitionen in Infrastruktur und Rüstung in Aussicht gestellt. "Es gibt eine ganze Reihe positiver Bewertungen von Trumps Wirtschaftspolitik. Wir sind zwar nicht sicher, ob er alles umsetzen kann, aber sollte auch nur ein Teil wahr werden, wären das gute Nachrichten für die US-Konjunktur", sagte Marktstratege Takashi Ito von Nomura Securities.

   In Tokio haussierte der Nikkei-225 um 6,7 Prozent auf 17.344 Punkte und verzeichnete damit den höchsten Tagesaufschlag seit Mitte Februar. Stützend war die starke Erholung des US-Dollar zum Yen, wodurch sich die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Exportwirtschaft verbesserte.

   In Australien machte die Börse den höchsten Tagessprung seit Jahren, der S&P/ASX-200 stieg um 3,3 Prozent - beflügelt von einer deutlichen Erholung der Rohstoffpreise. Eisenerz kletterte um 4,7 Prozent auf den höchsten Stand des Jahres.

   In China rückten Schanghai-Composite und HSI um 1,4 bzw. 1,9 Prozent vor. Der chinesische Leitindex in Schanghai erklomm das höchste Niveau seit dem 8. Januar.

   Am Devisenmarkt erholte sich der US-Dollar auf breiter Front von seinen Vortagesverlusten. So stieg der Greenback auf 105,72 Yen nach einem Vortagestief knapp über 101 Yen. Im Handel hieß es, dass die Möglichkeit einer US-Leitzinsanhebung im Dezember nun doch wieder zaghaft eingepreist werde.

   Dollarstärke und Zinserhöhungsfantasien in den USA ließen den Goldpreis zurückkommen. Die Feinunze verbilligte sich auf 1.290 Dollar nach Tageshochs am Vortag über 1.335 Dollar.

   Die Hoffnung auf ein beschleunigtes Wachstum in den USA durch Trump befeuerte die Rohstoffpreise: Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich auf 46,61 Dollar nach Fasspreisen klar unter 45 Dollar im Vortagestief.

Rohstoffwerte folgen Rohstoffpreisen Steigende Rohstoffpreise ließen in Sydney die entsprechenden Branchenwerte haussieren. BHP Billiton und Rio Tinto stiegen um jeweils 8,2 Prozent, Fortescue Metals sprangen gar um 11 Prozent nach oben. In Tokio waren Aktien gesucht, die von Trumps Infrastrukturprogramm und staatlichen Investitionsinitiativen profitieren könnten. Hitachi schossen um 10,6 Prozent und FANUC um 7,2 Prozent nach oben. Titel von Lebensversicherern waren ebenfalls gesucht, nachdem die Anleiherenditen im Zuge von Umschichtungen in Aktien deutlich angezogen hatten. Dai-ichi Life Holdings rückten um 12 und T&D Holdings gar um 13 Prozent vor.

   In China zogen die Titel des größten Immobilienentwicklers China Vanke um 5,1 Prozent auf Jahreshoch an. China Evergrande hatte den Anteil auf über 8 Prozent hochgefahren. Die Titel des Käufers legten um 0,2 Prozent zu, andere Branchenwerte gewannen mit Konsolidierungsfantasien deutlich stärker.

   In Seoul bauten die Automobilwerte Hyundai Motor und Kia Motors ihre Vortagesverluste aus, die Papiere verloren 3,7 bzw. 4,4 Prozent. Anleger zeigten sich besorgt über die Exportaussichten in die USA unter Präsident Trump, der Protektionismus angekündigt hatte. HANJIN SHIPPING legten um 3,1 Prozent zu. Die insolvente Reederei will bis zum Jahresende fast alle Matrosen entlassen, um den Verkauf von Schiffen zu ermöglichen, die dann zurückgemietet werden sollen.

   Samsung Biologics gewannen bei ihrem Börsendebüt in Seoul 6,7 Prozent. Das Biopharmaunternehmen kooperiert unter anderem mit dem schweizerischen Pharmariesen Roche und dem US-Wettbewerber Bristol-Myers Squibb Co.

=== Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende S&P/ASX 200 (Sydney) 5.328,80 +3,34% +0,62% 06:00 Nikkei-225 (Tokio) 17.344,42 +6,72% -8,88% 07:00 Kospi (Seoul) 2.002,60 +2,26% +2,01% 07:00 Schanghai-Comp. (Schanghai) 3.170,92 +1,36% -10,41% 08:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 22.863,20 +1,89% +2,50% 09:00 Taiex (Taiwan) 9.152,18 +2,34% +9,76% 06:30 Straits-Times (Singapur) 2.834,09 +1,58% -1,69% 10:00 KLCI (Malaysia) 1.652,74 +0,31% -2,35% 10:00 BSE (Mumbai) 27.696,98 +1,63% +6,05% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Mi, 10.35 Uhr % YTD EUR/USD 1,0917 -0,0% 1,0920 1,1066 +0,5% EUR/JPY 115,61 +0,2% 115,38 114,45 -9,3% EUR/GBP 0,8792 -0,0% 0,8795 0,8929 +19,4% GBP/USD 1,2413 -0,0% 1,2416 1,2391 -15,8% USD/JPY 105,92 +0,3% 105,65 103,40 -9,8% USD/KRW 1153,10 -0,4% 1157,68 1147,34 -2,0% USD/CNY 6,7929 +0,2% 6,7800 6,7781 +4,6% USD/CNH 6,8206 -0,2% 6,8327 6,7960 +3,8% USD/HKD 7,7552 -0,0% 7,7554 7,7544 +0,1% AUD/USD 0,7710 +0,8% 0,7645 0,7675 +5,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 45,09 45,27 -0,4% -0,18 +2,9% Brent/ICE 46,39 46,36 +0,1% 0,03 +2,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.286,52 1.278,50 +0,6% +8,02 +21,3% Silber (Spot) 18,77 18,47 +1,6% +0,30 +35,8% Platin (Spot) 995,70 1.001,50 -0,6% -5,80 +11,7% Kupfer-Future 2,56 2,46 +4,0% +0,10 +18,8% === Mitarbeit: Saurabh Chaturvedi, Rhiannon Hoyle, Joanne Chiu und Robb M. Stewart

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   November 10, 2016 04:44 ET (09:44 GMT)

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