10.05.2019 09:33:43

MÄRKTE ASIEN/Börsen auf Achterbahnfahrt - Schanghai 3,1% fester

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Für teils kräftige Kursbewegungen im Tagesverlauf hat am Freitag der Handelskonflikt zwischen den USA und China an den Aktienmärkten in Ostasien gesorgt. Waren die Börsen zunächst nach den teils herben Verlusten der Vortage auf breiter Front auf Erholungskurs, bröckelten die Gewinne später wieder ab, als um 6.00 Uhr MESZ die angekündigten erhöhten US-Strafzölle auf chinesische Importe tatsächlich in Kraft traten. Offenbar hatten einige Marktteilnehmer noch darauf gehofft, dass diese in letzter Sekunde doch noch abgesagt werden.

Im weiteren Verlauf legten die Indizes an einigen Plätzen dann aber doch wieder zu, insbesondere in Schanghai und Hongkong. Geholfen haben dürften dabei Aussagen der chinesischen Notenbank. Die sagte einerseits, durch die Strafzölle könne das BIP-Wachstum rund 0,3 Prozent verlieren, andererseits hieß es aber auch, die Auswirkung sei kontrollierbar und die Zentralbank habe genügend Spielraum, um die heimische Wirtschaft zu stützen.

Insgesamt agierten die Akteure also im schwierigen Spannungsfeld weiter herrschender Hoffnungen auf eine Einigung beider Seiten und sich gleichzeitig ausweitender gegenseitiger Strafmaßnahmen. Während in den USA die am Vortag fortgesetzten Verhandlungen beider Seite weitergehen, wartet der Markt nämlich nun auf von Peking bereits angekündigte Gegenmaßnahmen. Am Donnerstag hatte US-Präsident Donald Trump von einem "schönen Brief" des chinesischen Präsidenten Xi Jinping gesprochen und einen Deal in dieser Woche als weiter möglich bezeichnet.

Die nun erhöhten Tarife treffen derweil angeblich Warenexporte nicht, die bereits vor dem kritischen Datum am Freitag die chinesischen Häfen verlassen haben. Mithin würden sie tatsächlich erst in drei bis vier Wochen effektiv, hieß es.

Gewinne in Schanghai erst pulverisiert, dann wieder da

Kräftig auf und ab ging es in Schanghai. Zunächst legte der Composite um bis zu 3 Prozent zu, ehe er zum Start der zweiten Sitzungshälfte knapp in negatives Terrain abrutschte. Darauf erholte er sich aber schnell wieder und ging letztlich 3,1 Prozent höher aus dem Tag. Die Wochenbilanz war damit gleichwohl sehr negativ mit einem Minus von über 4 Prozent. Ähnlich sah der Tagesverlauf in Hongkong aus, bei allerdings nicht ganz so starken prozentualen Veränderungen. Im Späthandel notierte der HSI 1,1 Prozent höher.

In Tokio schloss der Nikkei-Index 0,3 Prozent niedriger mit 21.345 Punkten, in Seoul legte das Marktbarometer um 0,3 Prozent zu, in Sydney ebenfalls. Der australische Markt hatte sich zuletzt jedoch etwas abkoppeln können von der negativen Stimmung, gestützt unter anderem von Zinssenkungsfantasie und einem schwächeren Austral-Dollar.

Am Tokioter Aktienmarkt reagierten Takeda mit etwas Verspätung doch noch darauf, dass Novartis das Medikament Xiidra zur Behandlung des Trockene-Augen-Syndroms für bis zu 5,3 Milliarden Dollar von den Japanern erwirbt. Takeda verteuerten sich um 4,0 Prozent.

In Seoul erholten sich Samsung Electronics um 1,1 Prozent, nachdem die Aktie am Vortag über 4 Prozent eingebüßt hatte, belastet von einem vorsichtigeren Ausblick des Wettbewerbers Intel.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.310,90 +0,25% +11,77% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 21.344,92 -0,27% +6,65% 08:00

Kospi (Seoul) 2.108,04 +0,29% +3,28% 08:00

Schanghai-Comp. 2.939,21 +3,10% +17,86% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 28.616,26 +1,08% +9,69% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.712,99 -0,19% +10,13% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.278,71 +0,28% +6,55% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.615,44 -0,19% -4,26% 11:00

BSE (Mumbai) 37.641,81 +0,22% +3,83% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Do, 9:33 % YTD

EUR/USD 1,1229 +0,1% 1,1218 1,1198 -2,1%

EUR/JPY 123,23 +0,1% 123,09 122,86 -2,0%

EUR/GBP 0,8630 +0,1% 0,8621 0,8606 -4,1%

GBP/USD 1,3011 -0,0% 1,3012 1,3012 +2,1%

USD/JPY 109,76 +0,0% 109,72 109,72 +0,1%

USD/KRW 1175,65 -0,4% 1180,18 1181,52 +5,5%

USD/CNY 6,8028 -0,4% 6,8274 6,8113 -1,1%

USD/CNH 6,8251 -0,2% 6,8355 6,8426 -0,7%

USD/HKD 7,8483 -0,0% 7,8487 7,8480 +0,2%

AUD/USD 0,6999 +0,1% 0,6991 0,6976 -0,7%

NZD/USD 0,6600 +0,1% 0,6595 0,6580 -1,7%

Bitcoin

BTC/USD 6.294,26 +3,0% 6.108,76 6.056,01 +69,2%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,11 61,70 +0,7% 0,41 +32,4%

Brent/ICE 70,73 70,39 +0,5% 0,34 +28,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.284,84 1.284,14 +0,1% +0,70 +0,2%

Silber (Spot) 14,80 14,77 +0,2% +0,03 -4,5%

Platin (Spot) 859,03 850,00 +1,1% +9,03 +7,9%

Kupfer-Future 2,78 2,78 -0,2% -0,00 +5,4%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 10, 2019 03:33 ET (07:33 GMT)

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