20.10.2014 11:58:30
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MÄRKTE ASIEN/Börse Tokio lässt Debakel aus der Vorwoche vergessen
Von Chao Deng und Steffen Gosenheimer
Angeführt vom japanischen Aktienmarkt sind die Börsen in Ostasien zu Wochenbeginn der Erholung in Europa und den USA vom Freitag gefolgt. In Tokio kam es dabei zu einem regelrechten Kursfeuerwerk. Der Nikkei-Index schoss um 4 Prozent nach oben auf 15.111 Punkte und machte das gesamte Minus aus der Vorwoche auf einen Schlag wieder wett. Es war zugleich das größte Tagesplus seit Juni 2013. In Sydney trieben Schnäppchenkäufer den Index um 0,9 Prozent voran und in Seoul um 1,6 Prozent. Die chinesischen Indizes hinkten mit kleineren Aufschlägen etwas hinterher.
Neben den guten Vorgaben sorgte in Tokio für frischen Rückenwind, dass der staatliche Pensionsfonds Presseberichten zufolge Pläne hegt, seine strategische Gewichtung in japanischen Aktien von derzeit 12 auf 25 Prozent mehr als zu verdoppeln. Er ist der größte seiner Art weltweit mit Vermögenswerten von 1,21 Billionen US-Dollar. Der Fonds könnte damit 14 Billionen Yen (etwa 130 Milliarden Dollar) mehr in heimische Aktien investieren, statt wie zuletzt avisiert lediglich 6 Billionen, hieß es. Die Mittel dafür sollen vor allem aus dem heimischen Anleihemarkt kommen. Eine endgültige Entscheidung darüber wird noch im Laufe des Monats erwartet.
Unterstützung hielt die Kauflaune aber auch von Devisenseite. Der Yen gab zum US-Dollar wieder etwas nach, nachdem er sich an den Tagen zuvor stabil um oder sogar unter 107 je US-Dollar gezeigt hatte. Im späten Handel kostete der Greenback 107,30 Yen - verglichen mit Tiefs zum Vorwochenausklang um 106,20. Für Zuversicht sorgte aber auch, dass Ministerpräsident Abe andeutete, möglicherweise die geplante zweite Anhebung der Mehrwertsteuer nach dem ersten Schritt Anfang April nach hinten zu verschieben.
Allein basierend auf der schieren Zahl von Aktien, die zuletzt Überverkauftsignale ausgesendet hätten, habe eine Eindeckungsrally quasi nur auf den Auslöser gewartet, kommentierte Anlageexperte Hiroyuki Fukunaga von Investrust die kräftigen Aufschläge. Da sei das stark gestiegene US-Anlegervertrauen am Freitag gerade richtig gekommen. "Die Bewegung heute war beeindruckend, aber wie nachhaltig das ist, das ist eine andere Frage", meinte Fondsmanager Naoki Fujiwara von Shinkin Asset Management und verwies darauf, dass die globalen Märkte alles andere als stabil aussähen und weitere positive Impulse von der Konjunkturseite bräuchten. Zwar seien Aktien billig, aber sie könnten auch noch billiger werden, so der Experte skeptisch.
Unter den Einzelwerten gehörten export- und damit währungssensible Aktien zu den großen Gewinnern, beispielsweise aus dem Autosektor. Für Mazda und Toyota ging es um über 5 Prozent nach oben, Fanuc zogen um 5,6 Prozent an, SoftBank um 5,9 Prozent und TDK um 5,3 Prozent.
NEC verteuerten sich sogar um 6,5 Prozent, zusätzlich befeuert von einem Bericht über einen deutlich höher als im Vorjahr ausfallenden operativen Gewinn im ersten Halbjahr. Der Kurs des Wagniskapitalgebers profitierte mit plus 8,8 Prozent von der Ankündigung eines operativen Rekordergebnisses.
Für etwas Zurückhaltung in Hongkong sorgten die in Kürze beginnenden Gespräche zwischen den Demonstranten und der Regierung. Am Wochenende hatte es wieder vereinzelt Zusammenstöße zwischen Anhängern der Bewegung für mehr Demokratie und der Polizei gegeben. In Schanghai, wo sich die Kurse zuletzt besser gehalten hatten als an den Nachbarbörsen, warten die Akteure gespannt auf die Bekanntgabe des BIP-Wachstums im dritten Quartal am Dienstag, oder die 4. Tagung des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas vom 20. bis 23. Oktober. Hoffnungen auf Reformen könnten den Markt nach oben treiben, meinte Analyst Zhang Haidong von Tebon Securities.
Beim BIP-Wachstum lautet die Konsenserwartung auf 7,2 Prozent im Jahresvergleich. Solange dies nicht unterschritten werde, könne der Aufwärtstrend am Aktienmarkt halten, hieß es. Peking plant für das Gesamtjahr ein Wachstum um 7,5 Prozent an.
Berichte, wonach die chinesische Notenbank in dieser Woche insgesamt 33 Milliarden Dollar an Liquidität in das Bankensystem des Landes pumpen will, stützten neben der allgemeinen Stimmung vor allem die Kurse von Aktien von Immobilien- und Finanzunternehmen wie China Overseas Land & Investment, Sunac China Holdings, Agile Property Holdings, China Merchants Bank, Bank of Communications und Agricultural Bank of China.
=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.319,40 +0,90% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.111,23 +3,98% 08:00 Kospi (Seoul) 1.930,06 +1,55% 08:00 Taiex (Taiwan) 8.512,88 +1,77% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.356,70 +0,66% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.089,42 +0,29% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.188,43 +0,65% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.803,14 +0,83% 11:00 Sensex (Mumbai/Indien) 26.394,85 +1,10% 12:00
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do., 11.18 Uhr EUR/USD 1,2755 -0,0% 1,2756 1,2802 EUR/JPY 136,55 -0,0% 136,56 135,47 USD/JPY 107,08 +0,0% 107,07 105,83 USD/KRW 1059,73 -0,3% 1063,26 1062,56 USD/CNY 6,1236 -0,0% 6,1240 6,1225 AUD/USD 0,8760 -0,1% 0,8765 0,8735 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/DJN/gos/kla (END) Dow Jones Newswires
October 20, 2014 05:28 ET (09:28 GMT)
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