Warum Bitcoin als Wertspeicher in keinem diversifizierten Portfolio fehlen sollte. Jetzt lesen -w-
31.07.2024 09:27:45

MÄRKTE ASIEN/Aufschläge - BoJ-Zinssenkung und China-Daten im Fokus

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Mit teils deutlichen Aufschlägen haben sich zur Wochenmitte die ostasiatischen Börsen gezeigt. Interessant war vor allem die Entwicklung an der Börse in Tokio, wo der Nikkei-225 den Handel im Anschluss an die Zinsentscheidung der Bank of Japan (BoJ) mit einem Plus von 1,5 Prozent bei 39.102 Punkten beendete. Im Vorfeld hatte der Index noch leicht im Minus gelegen. Die Notenbank hat den Leitzins etwas deutlicher als erwartet nach oben genommen. Mit Blick auf den japanischen Aktienmarkt sprachen Marktteilnehmer von verstärkten Gelegenheitskäufen nach den jüngst deutlichen Abgaben.

Die BoJ hat ihr Ziel für den Tagesgeldsatz auf 0,25 Prozent angehoben, nach einer Spanne von 0 bis 0,1 Prozent. Die Käufe von japanischen Staatsanleihen sollen pro Quartal um etwa 400 Milliarden Yen verringert werden. In Summe sollen die monatlichen Käufe von japanischen Staatsanleihen im Zeitraum Januar bis März 2026 auf 3 Billionen Yen reduziert werden, verglichen mit rund 6 Billionen Yen zuvor.

Die vorzeitige BoJ-Zinserhöhung erscheint den Analysten von Credit Agricole als übereilter Schritt. Die Anhebung könnte die Erholung der Inlandsnachfrage verzögern und das Wirtschaftswachstum belasten, das auch durch die Verlangsamung der US-Wirtschaft und die Aufwertung des Yen beeinträchtigt werden dürfte. Die Entscheidung passt nicht zu den schlechten Daten und der fehlenden nachfragegetriebenen Inflation, merkte Stefan Angrick, Senior Economist bei Moody's Analytics an. Das BIP ist rückläufig, die Inflation verlangsamt sich, und die Lohnzuwächse sind enttäuschend. Da die Märkte eine Zinssenkung der Fed im September einpreisen, könnte die BoJ zu dem Schluss gekommen sein, dass sich das Zeitfenster für eine Straffung schneller als erwartet schließt, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass die BoJ in eine schwache Wirtschaft hineinregiert, so Angrick.

Der Yen zog nach der BoJ-Zinsentscheidung leicht an. Der Dollar notierte bei 152,21 Yen, nach rund 152,60 Yen vor der Veröffentlichung. Im Fokus steht auch die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend. Hier wird zwar mit einer Bestätigung des Zinsniveaus gerechnet, doch könnten die Währungshüter eine Senkung für September verbal vorbereiten. Der Markt hat einen solchen Schritt mittlerweile vollständig eingepreist.

China-Daten befeuern Hoffnungen auf Konjunktur-Stimuli

Kräftig aufwärts ging es auch an den chinesischen Börsen. Die Einkaufsmanager-Indizes für das verarbeitende Gewerbe und den Service-Sektor, jeweils für Juli, zeigten eine anhaltende Schwäche der Wirtschaftstätigkeit und verstärkten die Hoffnungen auf weitere Maßnahmen, um die chinesische Konjunktur anzukurbeln. Der Schanghai-Composite verbesserte sich um 2,1 Prozent, der Hang-Seng-Index gewann im späten Handel ebenfalls 2,1 Prozent.

Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe lag zwar leicht über der Prognose der Ökonomen, verharrte aber weiter unter der Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Index für den Service-Sektor verzeichnete dagegen einen leichten Rückgang gegenüber dem Vormonat. Die Daten verstärken die Erwartungen, dass die chinesische Regierung weitere Konjunktur-Maßnahmen ergreifen wird. Insbesondere nachdem die Regierung nach der Juli-Sitzung des Politbüros am Vortag angekündigt hatte, es werde sich für die Stärkung des Verbrauchervertrauens einsetzen. Konkrete Details wurden allerdings noch nicht genannt.

Durchwachsene Vorgaben gab es für die Technologiewerte. Einerseits haben die Zweitquartalszahlen von Advanced Micro Devices die Erwartungen übertroffen. Zudem prognostizierte der Chiphersteller aufgrund der Nachfrage nach künstlicher Intelligenz ein starkes Umsatzwachstum für das laufende dritte Quartal. Andererseits wurden die Erwartungen an das Azure-Cloud-Geschäft von Microsoft nicht ganz erfüllt.

In Seoul ging es für die Aktien von Samsung Electronics um 3,6 Prozent aufwärts. Der weltweit größte Hersteller von Speicherchips und Smartphones hat im zweiten Quartal den Nettogewinn dank einer starken Nachfrage nach Hochleistungschips fast versechsfacht hat. Der Konzern erwartet, dass die Nachfrage nach High-End-KI-Chips, insbesondere für Datenserver und Cloud-Computing-Dienste, bis zur zweiten Hälfte des Jahres 2024 stark bleiben wird. Die Aktien von SK Hynix legten im Fahrwasser um 3,0 Prozent zu. Der Kospi schloss mit einem Plus von 1,2 Prozent.

Die Aktien von HSBC legten in Hongkong um 3,3 Prozent zu. Die Bank hat im zweiten Quartal unter dem Strich weniger verdient, kündigte aber einen Aktienrückkauf für bis zu 3 Milliarden US-Dollar an. Der Nettogewinn sank laut Mitteilung im Vergleich zum Vorjahr um 3,6 Prozent auf 6,40 Milliarden US-Dollar. Dies übertraf die Schätzung von 5,72 Milliarden US-Dollar in einer Umfrage unter Analysten des Datenanbieters Visible Alpha.

Börse Sydney steigt nach Inflationsdaten auf Rekordhoch

In Australien kletterte der S&P/ASX 200 um 1,7 Prozent nach oben und schloss auf einem Rekordhoch. Zugleich war es der größte Tagesgewinn seit November 2022. Die Inflationsdaten für Juni haben Befürchtungen vor Zinserhöhungen abgeschwächt. Vor der Veröffentlichung der Daten hatte der Leitindex nur 0,6 Prozent im Plus gelegen. Die Inflationsdaten entsprachen weitgehend den Erwartungen der Ökonomen. Händler setzen nun nicht mehr auf Zinserhöhungen, sondern auf Zinssenkungen ab Ende 2024. Alle elf Sektoren schlossen höher. Für die Banken-Werte Commonwealth Bank of Australia, National Australia Bank, ANZ und Westpac Banking ging es zwischen 1,1 und 2,5 Prozent aufwärts.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 8.092,30 +1,7% +6,6% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 39.101,82 +1,5% +15,1% 08:00

Kospi (Seoul) 2.770,69 +1,2% +4,3% 08:00

Schanghai-Comp. 2.938,75 +2,1% -1,2% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 17.355,32 +2,1% -0,3% 10:00

Straits-Times (Sing.) 3.454,90 +0,4% +6,2% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.619,90 +0,5% +10,8% 11:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:26 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0812 -0,0% 1,0814 1,0824 -2,1%

EUR/JPY 164,55 -0,4% 165,20 167,58 +5,7%

EUR/GBP 0,8429 +0,0% 0,8426 0,8419 -2,8%

GBP/USD 1,2827 -0,1% 1,2833 1,2856 +0,8%

USD/JPY 152,21 -0,3% 152,73 154,82 +8,0%

USD/KRW 1.376,62 -0,6% 1.384,29 1.383,88 +6,1%

USD/CNY 7,1185 -0,0% 7,1220 7,1275 +0,3%

USD/CNH 7,2354 -0,1% 7,2431 7,2647 +2,0%

USD/HKD 7,8127 +0,0% 7,8120 7,8107 +0,0%

AUD/USD 0,6501 -0,6% 0,6538 0,6557 -4,5%

NZD/USD 0,5915 +0,2% 0,5904 0,5898 -6,4%

Bitcoin

BTC/USD 66.409,40 +0,2% 66.282,40 66.838,90 +52,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 76,30 74,73 +2,1% +1,57 +7,0%

Brent/ICE 80,04 78,63 +1,8% +1,41 +5,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 2.417,49 2.411,43 +0,3% +6,07 +17,2%

Silber (Spot) 28,57 37,48 -23,8% -8,91 +20,2%

Platin (Spot) 971,79 962,65 +0,9% +9,14 -2,0%

Kupfer-Future 4,14 4,08 +1,5% +0,06 +5,1%

YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/flf

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July 31, 2024 03:28 ET (07:28 GMT)

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