04.12.2019 06:57:45

MÄRKTE ASIEN/Anleger verkaufen aus Sorge vor neuen Strafzöllen

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die wieder deutlich gestiegenen Sorgen vor einer Eskalation des US-chinesischen Handelsstreits hat die Börsen in Ostasien und Sydney am Mittwoch fest im Griff. Überall auf den Kurszetteln dominieren die Minuszeichen. Dass der chinesische Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im November gegenüber dem Vormonat deutlich gestiegen ist, geht dabei unter.

In Tokio fällt der Nikkei-Index um 1,1 Prozent auf 23.131 Punkte weiter zurück, nur übertroffen von Sydney, wo der Handel mit einem Minus von 1,6 Prozent bereits beendet ist. Am Dienstag war es in Sydney bereits um gut 2 Prozent abwärts gegangen, nachdem die australische Notenbank die Zinsen unverändert gelassen und zudem signalisiert hatte, zunächst die Wirkungen bereits erfolgter Zinssenkungen abwarten zu wollen. Zur anhaltenden Verkaufslaune trägt vor diesem Hintergrund bei, dass das australische BIP-Wachstum im dritten Quartal zum Vorquartal weniger gestiegen ist als von Ökonomen geschätzt und auch schwächer als im Quartal zuvor.

In Hongkong geht es ebenfalls deutlich abwärts um 1,1 Prozent, während in Schanghai und Südkorea das Minus etwas kleiner ausfällt.

Tendenziell gesucht seien in diesem Umfeld sichere Häfen wie Anleihen, heißt es aus dem Handel. Das Gold verteidigt seine jüngsten Gewinne und kostet 1.478 Dollar je Feinunze.

Trump-Aussagen beunruhigen

Ausgelöst wurde die wieder dominierende Skepsis im Handelsstreit von US-Präsident Donald Trump, demzufolge ein Abkommen zwischen beiden Seiten gut auch erst nach der US-Präsidentschaftswahl im November 2020 zustandekommen könnte. Damit, und auch weil die USA gerade erst wieder Strafzölle gegen Brasilien und Argentinien verhängt und gegen Frankreich angedroht haben, steigt die Sorge, dass die USA für Mitte Dezember angedrohte neue Strafzölle auf chinesische Importe einführen könnten. Bereits an der Wall Street waren die Kurse darauf unter Druck geraten und lieferten somit eine negative Vorlage.

Als Belastungsfaktor kommt hinzu, dass der US-Kongress Sanktionen gegen chinesische Offizielle fordert, weil China Angehörige muslimischen Glaubens unterdrücken soll. China hat darauf mit der Androhung von Vergeltungsmaßnahmen reagiert. Ein ähnliches Verhaltensmuster beider Seiten hatte sich jüngst bereits im Hinblick auf die Demokratiebewegung in Hongkong gezeigt.

"Bis beide Seiten ihre falkenhafte Rhetorik herunterfahren, wird der zuvor gesehene Optimismus am Markt immer weiter schwinden", kommentieren die Analysten der DBS Group und weiter: "Der Handelskrieg wird der Hauptstimmungstreiber in den nächsten Wochen bleiben".

Fast Retailing sehr schwach

Unter den Einzelwerten stehen in Tokio Fast Retailing besonders unter Druck und verlieren fast 5 Prozent. Das Einzelhandelsunternehmen mit der Marke Uniqlo hat für November einen Umsatzrückgang von über 5 Prozent berichtet.

Am Ölmarkt steigen die Preise. Die Sorte Brent verteuert sich um 0,7 Prozent auf 61,24 Dollar. Hier stützt zum einen die anhaltende Spekulation, dass die Opec und andere Ölförderstaaten bei ihrem Treffen ab Donnerstag in Wien eine Ausweitung der bereits geltenden Ölförderdrosselung beschließen könnten. Zum anderen zeigen neue Lagerdaten aus den USA, dass die Ölvorräte in der vergangenen Woche gesunken sind.

Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.606,50 -1,58% +17,00% 06:00

Nikkei-225 (Tokio) 23.131,61 -1,06% +16,81% 07:00

Kospi (Seoul) 2.067,97 -0,77% +1,32% 07:00

Schanghai-Comp. 2.877,50 -0,25% +15,38% 08:00

Hang-Seng (Hongk.) 26.099,33 -1,11% +2,29% 09:00

Straits-Times (Sing.) 3.160,05 -0,41% +3,88% 10:00

KLCI (Malaysia) 1.552,15 -0,65% -7,59% 10:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:31 % YTD

EUR/USD 1,1075 -0,1% 1,1082 1,1082 -3,4%

EUR/JPY 120,27 -0,1% 120,39 120,92 -4,4%

EUR/GBP 0,8524 -0,0% 0,8527 0,8538 -5,3%

GBP/USD 1,2993 -0,0% 1,2996 1,2978 +2,0%

USD/JPY 108,59 -0,0% 108,64 109,10 -1,0%

USD/KRW 1194,49 +0,5% 1188,76 1188,11 +7,2%

USD/CNY 7,0694 +0,1% 7,0612 7,0468 +2,8%

USD/CNH 7,0737 +0,1% 7,0678 7,0461 +3,0%

USD/HKD 7,8284 -0,0% 7,8298 7,8290 -0,1%

AUD/USD 0,6823 -0,4% 0,6848 0,6847 -3,2%

NZD/USD 0,6514 -0,0% 0,6517 0,6520 -3,0%

Bitcoin

BTC/USD 7.145,26 -2,3% 7.310,76 7.293,51 +92,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,45 56,10 +0,6% 0,35 +16,4%

Brent/ICE 61,25 60,82 +0,7% 0,43 +10,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.479,89 1.477,54 +0,2% +2,35 +15,4%

Silber (Spot) 17,20 17,21 -0,1% -0,01 +11,0%

Platin (Spot) 912,34 910,01 +0,3% +2,33 +14,5%

Kupfer-Future 2,61 2,61 +0,1% +0,00 -1,3%

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/sha

(END) Dow Jones Newswires

December 04, 2019 00:58 ET (05:58 GMT)

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Fast Retailing Co Ltd Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-10 Shmehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Indizes in diesem Artikel

NIKKEI 225 38 776,94 0,26%