25.09.2019 09:43:46

MÄRKTE ASIEN/Abwärts - 13-tägige Gewinnserie in Seoul gerissen

Von Steffen Gosenheimer

TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Nach Einbußen am Montag und kleinen Gewinnen am Dienstag haben die Aktienmärkte in Ostasien und Australien am Mittwoch auf breiter Front Verluste eingefahren. Dabei weiteten sich die Abgaben im späten Handel noch etwas aus. Negative Faktoren gab es zuhauf. Zum einen waren schon die Vorgaben der Wall Street ungünstig, dazu kamen enttäuschend ausgefallene US-Konjunkturdaten, eine neuerliche Schimpftirade von US-Präsident Donald Trump gegen China und eine leichte Senkung der Wachstumsprognose für Asien durch die asiatische Entwicklungsbank.

Zudem geht laut Marktteilnehmern Verunsicherung von der US-Politik aus. Dort wollen die Demokraten eine Untersuchung bezüglich eines möglichen Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten starten - mit allerdings wohl geringen Erfolgschancen angesichts der republikanischen Mehrheit im Senat. Trump soll in einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj die Freigabe von Hilfsgeldern an die Lieferung von kompromittierenden Informationen über den Sohn des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Joe Biden geknüpft haben.

In Tokio hielt sich der Nikkei-225-Index mit einem Minus von 0,4 Prozent auf 22.020 Punkte noch mit am besten. In Seoul wurden Gewinne mitgenommen. Dort endete eine 13-tägige Gewinnserie mit einem Tagesminus von 1,3 Prozent. An den chinesischen Börsen ging es um über 1 Prozent nach unten.

Bevorzugt wurden sichere Häfen wie Anleihen, am Devisenmarkt der Yen und im Rohstoffsektor das Gold. Gleichwohl kamen Yen und Gold von den am Vortag während des US-Handels erreichten erhöhten Ständen etwas zurück. Der chinesische Yuan wertet derweil zum Dollar ab. Bereits in den USA waren Anleihen gesucht gewesen, worauf die Renditen stark nachgaben. In Japan erreichte die Rendite der neuesten Fünfjahresanleihe mit minus 0,385 Prozent ein Rekordtief.

Die Ölpreise blieben gedrückt, nachdem Vorratsdaten eines US-Branchenverbands am späten Dienstag erneut eine Zunahme der Öl- und Benzinvorräte zeigten. Daneben bremsten Sorgen um das Wirtschaftswachstum. Brent verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 62,38 Dollar je Barrel.

Handelsspannungen Bremsklotz für Wirtschaftswachstum

Nach Einschätzung der asiatischen Entwicklungsbank werden die Handelsspannungen zwischen den USA und China, aber auch zwischen Südkorea und Japan das Wachstum im Rest des Jahres und auch im nächsten Jahr noch beeinträchtigen. Das Institut rechnet deswegen 2019 mit einem leicht geringen Wachstum in der Region von 5,4 Prozent und 2020 dann mit 5,5 Prozent.

Die jüngst wieder gestiegenen Hoffnungen, dass sich die USA und China bei hochrangigen Treffen im Oktober annähern könnten, erhielten derweil einen Dämpfer. US-Präsident Trump beschuldigte China in seiner Rede vor der UN-Vollversammlung am Dienstag der Währungsmanipulation und des Diebstahls geistigen Eigentums.

Angesichts der wieder trüberen Konjunkturperspektiven verzeichneten zyklische Aktien beispielsweise aus dem Rohstoffsektor stärkere Abgaben. BHP verloren 1,9 und Rio Tinto 2,2 Prozent.

In Tokio trotzten Sony der Abwärtstendenz und legten um 1,8 Prozent zu nach einer Kurszielerhöhung durch Jefferies bei gleichzeitiger Betonung der Kaufempfehlung. Die Analysten sehen insbesondere das Film- und das Musikgeschäft als Wachstumstreiber. Das Spielkonsolengeschäft dürfte zwar eher wenig Wachstum bieten, dafür aber die Kooperation mit Microsoft bei Spielen aus der Cloud.

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Index (Börse) zuletzt +/- % % YTD Ende

S&P/ASX 200 (Sydney) 6.710,20 -0,57% +18,84% 08:00

Nikkei-225 (Tokio) 22.020,15 -0,36% +10,41% 08:00

Kospi (Seoul) 2.073,39 -1,32% +1,58% 08:00

Schanghai-Comp. 2.955,43 -1,00% +18,51% 09:00

Hang-Seng (Hongk.) 25.955,31 -1,24% +1,69% 10:00

Taiex (Taiwan) 10.873,69 -0,41% +11,78% 07:30

Straits-Times (Sing.) 3.126,94 -0,90% +2,83% 11:00

KLCI (Malaysia) 1.587,50 -0,30% -5,81% 11:00

BSE (Mumbai) 38.688,03 -1,05% +6,71% 12:00

DEVISEN zuletzt +/- % 00:00 Di, 9:47 % YTD

EUR/USD 1,0998 -0,2% 1,1017 1,0990 -4,1%

EUR/JPY 117,97 -0,0% 118,02 118,23 -6,2%

EUR/GBP 0,8838 +0,2% 0,8821 0,8844 -1,8%

GBP/USD 1,2442 -0,4% 1,2490 1,2427 -2,4%

USD/JPY 107,26 +0,1% 107,11 107,58 -2,2%

USD/KRW 1199,26 +0,4% 1195,07 1194,41 +7,6%

USD/CNY 7,1188 +0,0% 7,1164 7,1069 +3,5%

USD/CNH 7,1234 +0,2% 7,1073 7,1032 +3,7%

USD/HKD 7,8386 -0,0% 7,8408 7,8400 +0,1%

AUD/USD 0,6777 -0,3% 0,6799 0,6780 -3,8%

NZD/USD 0,6323 +0,0% 0,6320 0,6297 -5,8%

Bitcoin

BTC/USD 8.345,50 -3,6% 8.661,00 9.732,00 +124,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 56,77 57,29 -0,9% -0,52 +17,7%

Brent/ICE 62,41 63,10 -1,1% -0,69 +12,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.531,78 1.532,00 -0,0% -0,22 +19,4%

Silber (Spot) 18,59 18,62 -0,2% -0,03 +19,9%

Platin (Spot) 951,45 954,22 -0,3% -2,77 +19,5%

Kupfer-Future 2,58 2,59 -0,4% -0,01 -2,6%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/gos/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 25, 2019 03:44 ET (07:44 GMT)

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