31.01.2015 13:20:29

Lucke rechnet mit bisheriger Führung der AfD ab

   Von Christian Grimm

   BREMEN--AfD-Sprecher Bernd Lucke ist mit der bisherigen Arbeit des Parteivorstandes hart ins Gericht gegangen. Die Leistung der vergangenen zwei Jahre bezeichnete er als "stümperhaft". "Es gab keine nennenswerten Planungen, keine nennenswerte Strategie. Es gab keine Vorbereitungen", sagte Lucke am Samstag auf dem Parteitag der Euro-Gegner in Bremen.

   Aus seiner Sicht sei das aber nicht anders möglich gewesen, weil der AfD-Spitze die politische Erfahrung gefehlt habe. "Für die Anfangsphase der Partei war das alles verständlich und entschuldbar. Wir dürfen so nicht weitermachen", mahnte der prominenteste Politiker der Alternative für Deutschland.

   Der frühere Wirtschaftsprofessor forderte deshalb die Mitglieder auf, der umstrittenen Satzungsänderung zuzustimmen und künftig die Spitze auf einen alleinigen Vorsitzenden zu verkleinern. Bisher wird die Alternative von drei formal gleichberechtigten Sprechern geführt. Es gehe ihm nicht um persönliche Macht, sondern "um den Erfolg der Partei", betonte Lucke. Ob er kandidieren wird, ließ Lucke in seiner Rede offen.

   Der Bundessprecher soll im April bei einem weiteren Parteitag bestimmt werden und von einem hauptamtlichen Generalsekretär unterstützt werden. Lucke begründete seinen Wunsch nicht nur mit der notwendigen Führung aus einem Guss, sondern auch mit Überlastung. "Es gibt Grenzen der psychischen Leistungsfähigkeit. Diese Ausnahmesituation darf nicht zur Regel werden", betonte Lucke.

   Die AfD-Mitglieder werden am Nachmittag über die Satzungsänderung entscheiden. Zeitgleich werden in der Hansestadt 5.000 Gegendemonstranten erwartet. Sie gehen unter dem Motto "Gemeinsam gegen Rassismus" auf die Straße. Damit richten sich die Demonstranten aber nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen die Pegida-Bewegung. "Beide machen rassistische Stimmung im Land", sagte die Mitorganisatorin Sofia Leonidakis. Zu dem Protest haben unter anderem die Jugendorganisationen von Parteien und Gewerkschaften aufgerufen. Die Polizei erwartet aber auch bis zu 250 gewaltbereite Autonome.

   Kontakt zum Autor: christian.grimm@dowjones.com

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