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19.05.2014 14:49:30

Libysches Parlament nach Kämpfen vorerst "aufgelöst"

   TRIPOLIS (AFP)--In Libyen breitet sich Anarchie aus: Nach schweren Kämpfen in der Hauptstadt Tripolis und in der Hafenstadt Bengasi verkündete Oberst Mochtar Fernana am Sonntagabend im Fernsehen die Auflösung des Parlaments. Der private Fernsehsender Libya International, der diese Erklärung ausstrahlte, wurde mit Raketen beschossen. Bei Kämpfen in Tripolis und Bengasi wurden am Wochenende 81 Menschen getötet und rund 200 verletzt, es kursierten Putschgerüchte.

   Das Übergangsparlament in Tripolis wurde am Sonntag von bewaffneten Einheiten angegriffen. Zwei Menschen seien getötet und weitere 55 verletzt worden, teilte Justizminister Salah al-Marghani mit. Augenzeugen zufolge fuhren die nicht uniformierten Angreifer mit mehreren Fahrzeugen vor dem Parlamentsgebäude auf. Die Abgeordneten brachten sich in Sicherheit, über dem Gebäude stieg Rauch auf. Nach Angaben von Zeugen handelte es sich bei den Angreifern um Mitglieder der Sintan-Brigaden.

   Dem im Juli 2012 gewählten Übergangsparlament wird von großen Teilen der Bevölkerung die Legitimität abgesprochen. Es sollte im Februar durch ein neugewähltes Parlament abgelöst werden, verlängerte aber sein Mandat bis zum Dezember.

   Die Sintan-Brigaden, die nach einem Ort südwestlich von Tripolis benannt sind, hatten am bewaffneten Aufstand gegen den langjährigen Machthaber Muammar al-Gaddafi teilgenommen, der im Jahr 2011 mit Unterstützung der Nato gestürzt wurde.

   Der 71-jährige Haftar stieg nach dem Sturz Gaddafis zu einem wichtigen Militärführer auf. Er war bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Libyen und dem Tschad vor Jahrzehnten in die Gewalt der Einheiten des Tschad geraten und unter ungeklärten Umständen von den USA befreit worden. Dort lebte er fast zwei Jahrzehnte im Exil, bevor er im März 2011 nach Libyen zurückkehrte.

   Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton zeigte sich beunruhigt über die Lage in dem nordafrikanischen Land. "Die Europäische Union ist tief besorgt über die bedeutende Verschlechterung der politischen Situation sowie der Sicherheit in Libyen", sagte Ashtons Sprecher am Montag in Brüssel. "Wir rufen alle Seiten auf, weiteres Blutvergießen zu vermeiden und von Gewalt Abstand zu nehmen."

   Seit dem Sturz Gaddafis wächst in Libyen der Einfluss islamistischer Gruppen, die auch Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida haben sollen.

   DJG/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   May 19, 2014 08:17 ET (12:17 GMT)- - 08 17 AM EDT 05-19-14

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