22.02.2013 18:39:32
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Nach den Kursverlusten der vergangenen beiden Tage kommt es zum Wochenausklang an der Wall Street zu einer leichten Erholung. Allerdings herrscht im Vorfeld der Parlamentswahl in Italien am Sonntag und Montag weiterhin Zurückhaltung unter den Investoren. Anleger fürchten einen Wahlsieg Silvio Berlusconis. Der gesamte Reformkurs Mario Montis wäre gefährdet, es drohte ein neuer Vertrauensverlust in die Eurozone und den Euro. Zudem bremsen die Anfang März in Kraft tretenden automatischen Ausgabenkürzungen in den USA die Euphorie. Die Agenda der Konjunkturdaten ist dagegen zum Wochenausklang leer. Nach guten Quartalszahlen und einem ermutigenden Ausblick gewinnen Hewlett-Packard 10 Prozent. Ebenfalls über den Erwartungen liegende Quartalszahlen treiben Chip-Hersteller Marvell deutlicher nach oben. Die Anhebung der Quartalsdividende um ein Drittel beschert der Aktie von Texas Instruments ebenfalls ein dickes Plus von 4,5 Prozent. Zudem wurde das laufende Aktienrückkaufprogramm um 5 auf 8,4 Milliarden Dollar erhöht.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Nach zwei verlustreichen Börsentagen haben Europas Börsen zum Wochenausklang etwas Boden gut gemacht. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im Februar überraschend stark aufgehellt, das sorgte für Aktienkäufe. Wasser in den Wein schüttete jedoch Volkswagen: Die Prognosen des größten europäischen Autobauers für 2013 sind laut einem Händlern "eine Katastrophe" und drückten den Kurs um sieben Prozent. Alle europäischen Börsenplätze meldeten nach dem guten ifo-Index Kursgewinne. Sie reichten von 0,7 Prozent in London über 1,4 Prozent in Mailand bis zu bis zu 2,2 Prozent in Paris. Aktien von Air France-KLM fielen um 6,7 Prozent. Die Fluggesellschaft sieht sich vor einem kritischen Jahr 2013. Die Rückkehr in die Gewinnzone werde schwierig, nachdem sich der Nettoverlust im vergangenen Jahr um 47 Prozent ausgeweitet hat. Die Aktie des Wettbewerbers Air Berlin sprang dagegen um 8,5 Prozent nach oben und kommt damit auf ein Wochenplus von rund 35 Prozent. Die angeschlagene Airline hat nach vier Jahren in der Verlustzone 2012 überraschend einen kleinen Gewinn erzielt. Die Deutsche Bank sprach von einer positiven Überraschung.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Fr, 8.26 Uhr Do, 17.35 Uhr EUR/USD 1,3173 -0,34% 1,3217 1,3211 EUR/JPY 122,9698 -0,31% 123,3536 122,7645 EUR/CHF 1,2261 -0,20% 1,2285 1,2291 USD/JPY 93,3550 0,05% 93,3050 92,9430 GBP/USD 1,5258 -0,17% 1,5284 1,5260+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Mit einem überwiegend versöhnlichen Wochenausklang haben die Börsen in Ostasien eine turbulente Woche abgeschlossen. Nach den teilweise massiven Kursverlusten am Donnerstag in Reaktion auf das Protokoll der jüngsten Notenbanksitzung in den USA konnten sich die Indizes an den meisten Plätzen etwas erholen. Gleichwohl lastete schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich etwas auf der Stimmung. Weiter abwärts ging es an den chinesischen Börsen. In Schanghai drückten Anzeichen für eine straffere Geldpolitik der Zentralbank auf die Stimmung. Nach Verlusten am Vortag gehörten Immobilienwerte zu den Gewinnern. In Australien profitierte der S&P/ASX 200 von positiven Aussagen der Notenbank zur konjunkturellen Entwicklung. Gefragt waren Bankentitel: National Australia Bank gewannen 1,1 Prozent und Westpac 1,3 Prozent. Verlierer waren Rohstoffaktien: Rio Tinto fielen um 0,9 Prozent und BHP Billiton um 0,8 Prozent. Gestützt von Gewinnen bei den Indexschwergewichten legte der Nikkei zu. Zu den Gewinnern gehörten Unternehmen mit stärkeren Geschäftsbeziehungen zu China: Komatsu verteuerten sich um 1,7 Prozent und Hitachi Construction Machinery legten um 1,9 Prozent zu. Im Vorfeld der Ernennung des neuen Chefs der japanischen Notenbank bewegte sich der Dollar kaum gegenüber dem Yen. Nachdem die australische Notenbank mitgeteilt hatte, dass die Zinsen auf einem angemessenen Niveau seien, zog der australische Dollar gegenüber der US-Währung an.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Commerzbank streicht im Filialgeschäft rund 11 Prozent der Jobs
Die Commerzbank will in den kommenden Jahren etwa elf Prozent der Stellen im deutschen Filialgeschäft abbauen. Bis spätestens Ende 2015 will Bank-Chef Martin Blessing 1.800 Jobs streichen. Ein Jahr vorher will die Bank der Mitteilung vom Freitag zufolge mit dem Betriebsrat darüber beraten, ob weitergehende Maßnahmen notwendig sind. Betriebsbedingte Kündigungen will Deutschlands zweitgrößtes Geldhaus vermeiden.
RWE gelingt Einigung im Tarifstreit
Der Energiekonzern RWE hat sich mit den Verhandlungsführern der Gewerkschaften Ver.di und IG BCE auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Das sagten ein Sprecher des Versorgers und eine Sprecherin von Ver.di. Weder das Unternehmen noch die Gewerkschaften äußerten sich aber zu den Details der Einigung. Es sei Stillschweigen bis Montag vereinbart worden, teilten beide Seiten mit.
Volkswagen muss 2013 die Rekordjagd abbrechen
Europas größter Autobauer Volkswagen hat 2012 so viel verdient wie nie zuvor, operativ und unterm Strich blicken die Wolfsburger auf Rekordergebnisse. Doch weiter aufwärts geht es vorerst nicht, die Erwartungen für das laufende Jahr bleiben zurückhaltend: Den Gewinn sieht Volkswagen lediglich auf Vorjahresniveau.
Kabelnetzbetreiber Tele Columbus will Wachstum allein fortsetzen
Der deutsche Kabelnetzbetreiber Tele Columbus sieht sich gut gerüstet, sein Wachstum auch ohne Hilfe des größeren Wettbewerbers Kabel Deutschland fortzusetzen. Vor wenigen Tagen war die geplante Übernahme von Tele Columbus durch den deutschen Marktführer wegen Wettbewerbsbedenken geplatzt, am Freitag untersagte das Bundeskartellamt den Zusammenschluss auch offiziell.
Etihad stärkt Air Berlin den Rücken
Die Fluggesellschaft Air Berlin erhält nach ihrer Rückkehr in die Gewinnzone Unterstützung von ihrem Großaktionär Etihad. Dass Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft erstmals seit 2007 wieder profitabel gearbeitet hat, sei "ein klarer Indikator" dafür, dass ihre Partnerschaft mit der Golf-Airline konkrete Ergebnisse gebracht habe, sagte Etihad-CEO James Hogan.
Deutsche Flughäfen bleiben für einige Tage von Streiks verschont
Flugreisende können die nächsten Tage wieder verlässlich planen. Die Passagier- und Gepäckkontrolleure in Nordrhein-Westfalen verzichten mindestens bis Dienstag auf weitere Arbeitsniederlegungen - in Hamburg sogar bis Donnerstag.
Generali steigert Prämieneinnahmen 2012 um 3,2 Prozent
Der italienische Versicherungskonzern Generali hat im vergangenen Jahr seine Prämieneinnahmen leicht gesteigert. Insbesondere das gute Geschäft in Deutschland und in Osteuropa ließ die Bruttoprämien konzernweit um 3,2 Prozent auf 70 Milliarden Euro steigen, wie die Assicurazioni Generali SpA mitteilte. Im Heimatmarkt Italien spürte der Konzern dagegen die Wirtschaftskrise.
Roche erhält US-Zulassung für neuartiges Brustkrebsmittel
Der schweizerische Pharmakonzern Roche hat in den USA von der Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für sein Medikament Kadcyla für die Behandlung einer bestimmten Form von Brustkrebs erhalten.
=== DJG/ros (END) Dow Jones NewswiresFebruary 22, 2013 12:08 ET (17:08 GMT)
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