17.01.2013 18:40:31
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
+++++ FINANZMARKT USA +++++
An der Wall Street müssen die Anleger am Donnerstag eine Fülle sehr unterschiedlicher Nachrichten verdauen. Da sind zunächst die Quartalszahlen der Bank of America und der Citigroup. Beide Banken litten unter negativen Sondereinflüssen. Doch während die Bank of America auf bereinigter Basis knapp die Analystenerwartungen übertraf, lag die Citigroup klar darunter. Für den Markt scheint das aber keinen Unterschied zu machen: Beide Aktien liegen im Minus. Von der Konjunktur kommen unterschiedliche Signale. Der Philadelphia-Fed-Index wich zwar mit einem Stand von minus 5,8 erheblich von der Konsenserwartung ab, die bei plus 5,0 gelegen hatte. Der Markt zeigt sich davon aber unbeeindruckt. Zuvor hatte es erfreulichere Daten gegeben. Die Baubeginne stiegen im Dezember erheblich stärker als erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe verzeichneten in der Vorwoche einen überraschend starken Rückgang und fielen auf ein Fünfjahrestief. Die Schlagzeilen um den Dreamliner bescheren den Aktien von Boeing neuerliche Verluste. In Europa und den USA muss das Großraumflugzeug wegen schwerer Batteriefehler am Boden bleiben, und auch die Fluggesellschaften anderer Länder lassen ihre Dreamliner nicht abheben. Cisco-Aktien fallen mit der Herabstufung auf "Underweight" von "Neutral" durch J.P. Morgan zurück. Der Kurs nähere sich dem 52-Wochen-Hoch, sagen die Analysten. Zudem leide Cisco unter der Zurückhaltung der Unternehmen bei IT-Investitionen. Das Internetauktionshaus eBay scheint mit seinen Zahlen überzeugt zu haben. Umsatz und Ergebnis lagen über den Analysten-Schätzungen. Für die Aktie geht es um rund 3 Prozent nach oben.
+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++++
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
22:01 Intel Corp, Ergebnis 4Q
22:05 American Express Co, ausführliches Ergebnis 4Q
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Starke Konjunkturdaten aus den USA haben Europas Börsen am Donnerstag etwas aus ihrer Lethargie gerissen. Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind unerwartet auf ein Fünfjahrestief gefallen. Daneben stiegen die Baubeginne im Dezember viel stärker als erwartet. Ein schwacher Philadelphia-Fed-Index relativierte zwar den guten Eindruck. Die Daten unterstrichen aber das Bild einer sich langsam erholenden US-Wirtschaft. Schwächere Quartalszahlen von Citigroup sowie der Bank of America störten nicht. Positiv wurden die Geschäftszahlen von Carrefour aufgenommen. Für das abgelaufene Jahr habe der Einzelhändler ein kleines Wachstum verzeichnet. Wichtiger noch: das Unternehmen sieht Anzeichen, dass es auf dem französischen Heimatmarkt wieder besser läuft. Die Papiere zogen um 6,1 Prozent an. ThyssenKrupp stiegen um 2,2 Prozent. Kurstreiber war die Nachricht, dass die brasilianische CSN ein Gebot in Höhe von 3,8 Milliarden Dollar für die amerikanischen Werke abgegeben haben soll. Bei ThyssenKrupp stünden die Werke noch mit 3,9 Milliarden Euro in den Büchern. "Damit könnte der 5-Milliarden-Verlust in 2012 wegen der Abschreibungen auf die Werke auch der letzte gewesen sein", so ein Händler. Das Unternehmen hat für Freitag zur Hauptversammlung eingeladen. Im Rohstoffsektor verloren Rio Tinto 0,5 Prozent, schlossen damit aber deutlich über Tagestief. Der Minenkonzern musste Abschreibungen von 14 Milliarden Dollar auf das Aluminiumgeschäft und das Kohlegeschäft in Mozambique bekannt gegeben. CEO Tom Albanese kündigte zudem seinen Rücktritt an. Die Societe Generale blieb ruhig und bekräftigte die Kaufempfehlung für das Papier. Die Abschreibungen seien erwartet worden und dürften zum großen Teil eingepreist sein.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt '+/- % Do, 8.34 Uhr Mi, 17.39 Uhr EUR/USD 1,3349 0,39% 1,3297 1,3308 EUR/JPY 119,5058 1,41% 117,8402 117,9683 EUR/CHF 1,2460 0,52% 1,2396 1,2385 USD/JPY 89,5135 1,01% 88,6150 88,6245 GBP/USD 1,5983 -0,12% 1,6003 1,6002+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Vor der Veröffentlichung der mit Spannung erwarteten chinesischen BIP-Daten in der Nacht zum Freitag haben die Kurse an den ostasiatischen Börsen mehrheitlich nachgegeben. Nach einer Schlussrally drehte der Nikkei-225-Index in Tokio noch ins Plus. Grund war die Entwicklung des Yen. Schien er zunächst wieder die jüngste Erholung zum Dollar wieder aufzunehmen, geriet er im Verlauf wieder unter Druck. Grund waren erneute Aussagen des japanischen Wirtschaftsministers Amari, wonach sich der Yen weiter in einer Korrektur-Phase befinde. Unter Druck standen Aktien von Zulieferern für den Dreamliner. Die Papiere des Carbonherstellers Toray Industries fielen 2 Prozent und die des Batterieherstellers GS Yuasa büßten 5 Prozent ein, nachdem sie bereits am Vortag unter Druck gestanden hatten. Abwärts ging es auch mit All Nippon Airways (ANA), nachdem zuletzt ein Dreamliner von ANA notlanden musste. ANA verloren 1 Prozent. Zu den Gewinnern gehörten Sharp. Hier schickten Medienberichte über eine Zusammenarbeit mit Lenovo im schwächelnden TV-Geschäft die Papiere um 7,3 Prozent nach oben. In China verkauften Investoren erneut Werte aus dem Immobiliensektor. Laut Martin Hennecke von Tyche Group kursieren weiter Befürchtungen, dass die Immobilienpreise im Verhältnis zu den Einkommen zu hoch seien: China Resources Land sanken 2,4 Prozent und Evergrande Real Estate Group büßten 6,5 Prozent ein, nachdem der Konzern die Ausgabe neuer Aktien angekündigt hatte.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Moskauer Börse strebt selbst an den Kapitalmarkt - Kreise
Der seit langem geplante IPO der Moskauer Börse rückt näher. Der Schritt an den Kapitalmarkt könne im Zeitraum zwischen Februar und April erfolgen, sagte ein Informant. Über das genaue Datum müsse der Börsenbetreiber noch entscheiden. Die eigenen Aktien sollen dann an der Börse selbst in Moskau gelistet werden.
Bank of America und Citigroup enttäuschen mit Quartalszahlen
Nach einem hoffnungsfrohen Auftakt der Berichtssaison am Vortag hat die amerikanische Bankenbranche am Donnerstag nur noch ein gemischtes Bild gezeigt. Die Bank of America musste eingestehen, im vierten Quartal erneut nur knapp an einem Verlust vorbeigeschrammt zu sein. Die Citigroup konnte ihren Gewinn zwar kräftig steigern, Beobachter an Wall Street hatten der Bank aber deutlich mehr zugetraut.
=== DJG/ros (END) Dow Jones NewswiresJanuary 17, 2013 12:10 ET (17:10 GMT)
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