DAX
05.07.2022 18:37:41
|
LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
===
+++++ AKTIENMÄRKTE (18:33 Uhr) +++++
INDEX Stand +-% +-% YTD*
EuroStoxx50 3.359,83 -2,68% -21,84%
Stoxx50 3.389,69 -2,33% -11,23%
DAX 12.401,20 -2,91% -21,93%
FTSE 7.019,62 -2,95% -2,06%
CAC 5.794,96 -2,68% -18,99%
DJIA 30.579,39 -1,67% -15,85%
S&P-500 3.777,21 -1,26% -20,75%
Nasdaq-Comp. 11.139,49 +0,10% -28,80%
Nasdaq-100 11.600,25 +0,13% -28,92%
Nikkei-225 26.423,47 +1,03% -8,23%
EUREX Stand +-Ticks
Bund-Future 151,29 +185
*zu Vortag
+++++ ROHSTOFFMÄRKTE +++++
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 99,71 108,43 -8,0% -8,72 +38,2%
Brent/ICE 103,13 113,50 -9,1% -10,37 +37,7%
GAS VT-Schluss +/- EUR
Dutch TTF 163,64 167,30 +0,4% 0,70 +53,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.768,42 1.807,80 -2,2% -39,39 -3,3%
Silber (Spot) 19,21 19,98 -3,9% -0,77 -17,6%
Platin (Spot) 870,55 889,05 -2,1% -18,50 -10,3%
Kupfer-Future 3,45 3,62 -4,7% -0,17 -22,4%
YTD zu Vortagsschluss
Die Ölpreise brechen ein mit den Sorgen um die Konjunktur und dem festen Dollar. Sie verbilligen sich in der Spitze um fast 10 Prozent. Marktteilnehmer führen als weiteren Grund an, dass die Ölförderung in den USA steigen dürfte, zumal der Oberste Gerichtshof gerade erst die Umweltbehörde etwas entmachtet habe bei der Mitsprache um neue Förderstellen. Der Goldpreis verbilligt sich kräftig um fast 40 Dollar, gebremst vom festen Dollar und auch der Aussicht auf höhere Marktzinsen, wenngleich sie aktuell fallen.
+++++ FINANZMARKT USA +++++
Sehr schwach - Im Spannungsfeld von Rezessionssorgen und Zinserhöhungen geht es am Dienstag an den US-Börsen deutlich nach unten. Weil die US-Notenbank kräftig die Zinsen erhöht, um die Inflation zu drosseln, geht an den Märkten die Angst um, dass dies in eine Rezession führen könnte. Dazu kommt die Furcht vor einer Energiekrise in Europa angesichts eines Gasengpasses und massiv steigender Gaspreise als Folge des russischen Ukraine-Einmarschs. Dass US-Präsident Joe Biden laut Informanten erwägen soll, einige der von seinem Vorgänger Donald Trump eingeführten Handelszölle gegen China zurückzunehmen, geht in dieser Gemengelage unter. Den als besonders zinsreagibel geltenden Technologie- und Wachstumsaktien kommt zugute, dass die Marktzinsen weiter kräftig fallen. Neue Erkenntnisse über den Zinskurs der Fed erhoffen sich die Akteure vom Protokoll der jüngsten Zinssitzung am Mittwoch. Papiere aus dem Energiesektor liegen am Ende bei den Branchen, gefolgt von Versorgeraktien. Exxon Mobil fallen deutlich, obgleich der Gewinn im zweiten Quartal bis zu 18 Milliarden Dollar betragen dürfte, wie es in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht heißt. Es wäre der höchste seit fast 25 Jahren. Für Tesla geht es 1,2 Prozent nach unten. Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Auslieferungen um ersten Mal seit mehr als zwei Jahren im Vergleich zum Vorquartal gesunken sind. Der Kurs von Curevac (-0,5%) zeigt sich kaum bewegt von der Nachricht, dass der Impfstoff-Hersteller seine geistigen Eigentumsrechte in der mRNA-Technologie durch den Wettbewerber Biontech (-0,4%) verletzt sieht und deswegen per Klage eine Entschädigung will.
+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR ++++++
Es stehen keine wichtigen Termine zur Veröffentlichung an.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Sehr schwach - Der DAX und der Euro-Stoxx-50 fielen im Verlauf auf neue Jahrestiefs. Ein Händler verwies auf die drohende Energiekrise, die die Anleger verunsichere. Hinzu kam der Streik der norwegischen Öl- und Gasarbeiter, der die Lage weiter verschärft. Besonders in der zweiten Reihe wurden regelrechte Panikverkäufe beobachtet, mit sehr hohen, zum Teil sogar zweistelligen Verlusten. Entscheidend wird sein, ob nach der bevorstehenden regulären Wartung von Nordstream 1 wieder Gas durch die Pipeline fließen wird. Am 11. Juli beginnen die jährlichen Wartungsarbeiten, die in der Regel zehn Tage dauern. Daneben warteten die Anleger auf den Beginn der Berichtssaison. Nach Ansicht von Strategen könnten sich die Konsensschätzungen im Markt als zu hoch erweisen. Auf der Verliererseite ganz oben standen die Ölwerte mit einem Minus ihres Stoxx-Subindex von 6,3 Prozent und rohstoffnahe Basic Resources mit einem Minus von 5,2 Prozent. Der Schwäche entziehen konnten sich lediglich die konjunkturunabhängigen Aktien der Nahrungsmittel- und Getränkehersteller. Die Aktien von Eckert + Ziegler sackten nach einer Gewinnwarnung um 16,2 Prozent ab. Shop Apotheke stiegen um 12,1 Prozent. Der Konzern hat den Umsatz im zweiten Quartal um 15 Prozent auf 287 Millionen Euro gesteigert. Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen.
+++++ DEVISEN +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:07 Uhr Mo, 18:33 % YTD
EUR/USD 1,0245 -1,7% 1,0436 1,0422 -9,9%
EUR/JPY 139,14 -1,6% 142,11 141,44 +6,3%
EUR/CHF 0,9933 -0,9% 1,0023 1,0016 -4,3%
EUR/GBP 0,8590 -0,3% 0,8614 0,8612 +2,2%
USD/JPY 135,84 +0,1% 136,13 135,70 +18,0%
GBP/USD 1,1927 -1,4% 1,2116 1,2102 -11,9%
USD/CNH (Offshore) 6,7169 +0,3% 6,6924 6,6955 +5,7%
Bitcoin
BTC/USD 19.585,45 -1,7% 20.297,41 19.686,45 -57,6%
YTD zu Vortagsschluss
Der Euro ist auf den tiefsten Stand seit knapp 20 Jahren abgesackt. Zum einen belastet den Euro die Energiekrise in Europa, zum anderen, dass die EZB erst für Juli ihren ersten und zudem nur kleinen Zinsschritt angekündigt hat, während die US-Notenbank längst an der Zinsschraube dreht und dies weiter tut.
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Überwiegend mit Aufschlägen haben sich die Börsen in Ostasien und China am Dienstag gezeigt. Anleger kauften in der Hoffnung, dass US-Präsident Joe Biden in dieser Woche eine Lockerung der Strafzölle auf chinesische Güter verkünden wird. In Schanghai stützte diese Hoffnung jedoch nicht nachhaltig. Der Composite-Index gab anfängliche Gewinne ab und beendete den Handel kaum verändert. Auch der im Juni kräftig gestiegene und klar in den expansiven Bereich zurückgekehrte Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor vermochte die Stimmung nicht aufzuhellen. Denn einige der befragten Unternehmen äußerten in der Umfrage Bedenken wegen der langfristigen Folgen der Pandemie für Geschäftsentwicklung und Nachfrage. Auf der Stimmung lastete in Schanghai nach Angaben aus dem Handel auch die Nachricht, dass ein Hacker persönliche Daten von einer Milliarde chinesischen Bürgern erbeutet habe. Ein nachgebender Yen verhalf dem Nikkei-225-Index zu einem Plus. In Sydney schloss der S&P/ASX-200 um 0,3 Prozent höher, nachdem die Reserve Bank of Australia den Leitzins um 50 Basispunkte erhöht hatte. Die Entscheidung war weitgehend so erwartet
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
CANCOM
Der Aufsichtsrat hat COO Rüdiger Rath zum neuen Vorstandsvorsitzenden mit Wirkung zum 1. November 2022 bestellt. Rath wird damit Nachfolger von Rudolf Hotter, der das Unternehmen nach rund 17 Jahren als Vorstandsmitglied am 31. Oktober 2022 auf eigenen Wunsch hin verlässt, wie die Cancom SE mitteilte.
ECKERT & ZIEGLER
AG hat ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr deutlich gesenkt. Das im SDAX notierte Unternehmen hatte in der Prognose erwartete außerordentliche Erträge berücksichtigt, die nun aber in diesem Kalenderjahr wahrscheinlich nicht mehr realisiert werden können. Eckert & Ziegler rechnet deshalb nur noch mit einem Jahresüberschuss von 27 Millionen Euro statt 38,3 Millionen Euro. Die Umsatzprognose wurde mit rund 200 Millionen Euro bestätigt.
SCHLECKER
Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am Dienstag in Karlsruhe über eine Millionenklage verhandelt: Der Insolvenzverwalter der Drogeriekette Schlecker, Arndt Geiwitz, fordert insgesamt 212 Millionen Euro Schadenersatz von mehreren Herstellern, die am sogenannten Drogeriekartell beteiligt waren. Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main hatte Geiwitz damit vor zwei Jahren keinen Erfolg - am BGH zeichnete sich nun ab, dass dieses über den Fall womöglich noch einmal verhandeln muss.
SHELL
Das weltgrößte Flüssiggasprojekt in Katar hat ein neues Mitglied. Der Ölkonzern Shell wird sich nach eigenen Angaben an dem LNG-Projekt North Field East beteiligen. Wie das Unternehmen mitteilte, wird es einen Anteil von 25 Prozent an einem Joint Venture halten, dem wiederum 25 Prozent an dem Projekt gehören. Der Rest der Beteiligung an dem Projekt wird Qatarenergy halten.
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros
(END) Dow Jones Newswires
July 05, 2022 12:38 ET (16:38 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!