Dow Jones
10.11.2015 18:50:46
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LATE BRIEFING - Unternehmen und Märkte
Der Markt-Überblick am Abend, zusammengestellt von Dow Jones Newswires
=== +++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++MITTWOCH: In den USA ruht wegen des Feiertages "Veterans Day" der Anleihehandel.
+++++ MÄRKTE AKTUELL (18.20 Uhr) +++++
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.425,40 +0,21% Stoxx-50 3.226,74 +0,23% DAX 10.832,52 +0,16% FTSE 6.275,28 -0,32% CAC 4.912,16 +0,02% DJIA 17.733,52 +0,02% S&P-500 2.078,45 -0,01% Nasdaq-Comp. 5.071,43 -0,47% Nasdaq-100 4.635,38 -0,43% Nikkei-225 19.671,26 +0,15% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 156,17 +56
+++++ FINANZMARKT USA +++++
An der Wall Street dominiert auch am Dienstag Zurückhaltung. Mit dem starken US-Arbeitsmarktbericht am vergangenen Freitag hat sich die Erwartung eines Zinsschrittes schon im kommenden Monat stark erhöht. Der Technologie-Sektor wird von den Kursverlusten der Apple-Aktie belastet, die 2,4 Prozent verliert, nachdem sich die Credit Suisse kritisch zum iPhone-Absatz geäußert hat. Im Gefolge geht es für die Aktien von Microsoft und Intel um 1,0 bzw. 1,1 Prozent nach unten. An Konjunkturdaten wurden nur die Import- und Exportpreise aus dem Oktober veröffentlicht. Die Importpreise sanken im vergangenen Monat überraschend deutlich um 0,5 Prozent; Volkswirte hatten den Rückgang auf 0,1 Prozent geschätzt. Eine wesentliche Ursache für den Preisrückgang ist neben dem schwachen Ölpreis der starke Dollar. Mit der näherrückenden Zinswende legt die US-Devise kräftig zu. Der Euro fällt im Gegenzug erstmals seit Mitte April unter die Marke von 1,07 Dollar. Deutlicher aufwärts geht es mit dem Ölpreis. Für ein Barrel der Sorte WTI werden 45,66 Dollar bezahlt, ein Plus von 1,2 Prozent. Für ein Fass der Sorte Brent werden 47,52 Dollar aufgerufen, 0,7 Prozent mehr als zum Settlement am Montag. Die Notierungen am US-Anleihemarkt erholen sich von anfänglichen Abgaben. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um einen Basispunkt auf 2,33 Prozent nach unten. Die Auktion zehnjähriger Anleihen am Dienstag dürfte wegen der im internationalen Vergleich höheren Zinsen auf rege Nachfrage treffen, heißt es. Die Feinunze Gold zieht leicht an auf 1.092 Dollar, ein Plus von 0,3 Prozent. Unter den Einzelwerten an der Börse verlieren Gap 4,7 Prozent, nachdem das Unternehmen für Oktober rückläufige Umsätze gemeldet und einen enttäuschenden Ausblick gegeben hatte. Leapfrog fallen um über 21 Prozent. Der Hersteller von Lernspielzeug hat im zweiten Geschäftsquartal einen größeren Verlust geschrieben, als Analysten erwartet hatten. Auch der Umsatz enttäuschte. Monsanto zeigen sich 1,2 Prozent leichter, nachdem der Agrarchemiekonzern seine Ziele für das laufende Geschäftsjahr 2015/16 gesenkt hat. Restrukturierungskosten werden nach Aussage Monsantos das Ergebnis schmälern.
+++++ FINANZMÄRKTE EUROPA +++++
Nach anfänglichen Kursverlusten haben die Aktienkurse am Dienstag wieder ins Plus gedreht. Rückenwind kam vom schwachen Euro, der zum US-Dollar erstmals seit fast sieben Monaten unter 1,07 Dollar gefallen ist. Daraufhin haben sich die Kurse vieler europäischer Blue-Chips wieder erholt. Ansonsten bestimmten Quartalsausweise die Richtung einzelner Aktien. Kurz vor Veröffentlichung der Berichte zum dritten Quartal von E.ON am Donnerstag und von RWE am Freitag gingen Anleger in Deckung. E.ON verloren 3 Prozent und RWE 3,8 Prozent. Analysten rechnen für die ersten neun Monate des Jahres bei RWE mit einem Gewinnrückgang von 8 Prozent und bei E.ON sogar von fast 20 Prozent. Zudem berichtet das "Handelsblatt" von 8 Milliarden Euro Abschreibungen bei E.ON. Vodafone hat das Gewinnziel für das laufende Jahr erhöht; das verhalf der Aktie zu einem Plus von 3,9 Prozent und gab auch anderen Branchenschwergewichten Auftrieb. Der Telekomsektor lag mit einem Anstieg von gut 2 Prozent unter den Sektoren weit vorn. Die niederländische KPN hat mit dem Verkauf einer Beteiligung von rund 5 Prozent an Telefonica Deutschland 805 Millionen Euro erlöst. KPN stiegen dank der Einnahmen um 3,1 Prozent. Telefonica Deutschland fielen um 2,6 Prozent wegen des erhöhten Aktienangebots. Der Umbau bei Ericsson wird für den Technologiekonzern teurer als erwartet. Ericsson verloren gut 6 Prozent. Eine weitere Eskalationsstufe hat der Streik bei der Lufthansa erreicht mit dem Versuch der Airline, diesen durch Arbeitsgerichte stoppen zu lassen. Lufthansa verloren 1 Prozent.
+++++ Devisen +++++
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9.54 Uhr Mo, 17.50 Uhr EUR/USD 1,0687 -0,59% 1,0750 1,0770 EUR/JPY 131,68 -0,55% 132,41 132,49 EUR/CHF 1,0772 -0,20% 1,0793 1,0783 USD/JPY 123,21 -0,04% 123,27 123,03 GBP/USD 1,5105 -0,07% 1,5116 1,5125
+++++ FINANZMÄRKTE OSTASIEN +++++
Die meisten Börsen in Ostasien schlossen sich am Dienstag den negativen Vorgaben der Wall Street und aus Europa vom Montag an. Als Verkaufsargument diente die Erwartung, dass die US-Zinsen nach den zuletzt sehr gut ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten wohl schon im Dezember erhöht werden. Viele Akteure sorgen sich, dass es zu einem Abzug von Anlagegeldern aus den Schwellenländern kommen könnte, weil dann Anlagen in den USA wieder attraktiver werden. Daneben würde die Rückzahlung auf Dollar lautender Schulden wegen eines dann mutmaßlich teureren US-Dollar erschwert. Außerdem bedeuten höhere Zinsen immer eine Gefahr für die Konjunkturentwicklung. In Hongkong wurden aber auch schwache Preisdaten aus China für das Minus verantwortlich gemacht, weil sie die flaue Wirtschaftslage unterstreichen. Aktien aus dem Konsumgütersektor gehörten den größeren Verlierern. Li & Fung, Belle International und Lenovo Group verloren zwischen 4,3 und 2,9 Prozent. In Sydney gaben aus dem gleichen Grund Harvey Norman und JB Hi-Fi um je über 2 Prozent nach. In Tokio profitierten die Kurse hingegen davon, dass der Yen zum Dollar nachgab. In Schanghai verhinderten Spekulationen auf neue Konjunkturstimuli Pekings größere Verluste. Unter den Einzelwerten in Schanghai schossen Wenfeng Great World Chain Development und Daheng New Epoch Technology um jeweils 10 Prozent nach oben. Beide Unternehmen wurden von der Börse informiert, dass die Beteiligungen von Zheng Suzhen von 15 bzw. 30 Prozent eingefroren wurden. Zheng Suzhen ist die Mutter des jüngst inhaftierten Fondsmanagers Xu Xiang, Chef von Zexi Investment, dem Insiderhandel und Aktienkursmanipulation vorgeworfen werden. In Sydney rutschten CIMIC um 4,7 Prozent ab. Hier belasteten Pläne der Hochtief-Tochter, die restlichen 49,4 Prozent am Immobilienentwickler Devine für 0,75 Austral-Dollar je Aktie zu übernehmen. Devine schossen um 25 Prozent auf 0,76 Austral-Dollar nach oben.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR +++++
Arbeitsgericht untersagt Lufthansa-Streiks in Düsseldorf am Dienstag
Im Tarifstreit mit den Flugbegleitern hat die Lufthansa einen Teilerfolg vor dem Arbeitsgericht in Düsseldorf errungen. Das Gericht gab am Dienstag dem Antrag der Fluggesellschaft auf eine einstweilige Verfügung statt und untersagte für Dienstag weitere Streikmaßnahmen am Standort Düsseldorf, wie das Gericht am späten Nachmittag mitteilte. Die einstweilige Verfügung bezieht sich nicht auf die kommenden Tage, da sich der Antrag der Lufthansa laut Gericht nur auf den Dienstag bezog.
Lufthansa-Flugbegleiter streiken bis einschließlich Freitag
Der Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa geht weiter. Die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) hat ihre Mitglieder dazu aufgerufen, von Mittwoch um 4:00 Uhr morgens bis Freitag um 24:00 Uhr die Arbeit an den Standorten Frankfurt, Düsseldorf und München auf der gesamten Flotte niederzulegen.
Lufthansa befördert im Oktober mehr Passagiere
Die Lufthansa hat ihr Passagieraufkommen im Oktober gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Anzahl der Fluggäste der Konzern-Airlines um 3,9 Prozent auf 10,1 Millionen. Allerdings hatten drei Streiktage im Vorjahr das Passagieraufkommen beeinträchtigt.
Piloten ziehen wegen Streikstopps vor das Bundesverfassungsgericht
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ruft wegen der gerichtlichen Untersagung ihres Streiks bei der Lufthansa im September das Bundesverfassungsgericht an. Es seien Ende Oktober eine Verfassungsbeschwerde in Karlsruhe und eine Grundrechtsklage beim Hessischen Staatsgerichtshof eingereicht worden, teilte Cockpit am Dienstag in Frankfurt am Main mit. Diese richteten sich gegen das vom Hessische Landesarbeitsgericht ausgesprochene Streikverbot.
Merck: EU genehmigt Verkauf von Sigma-Aldrich-Bereichen an Honeywell
Im Zuge der Übernahme des US-Laborausrüsters Sigma-Aldrich durch den Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck hat die EU-Kommission den Verkauf von Teilen des Europageschäfts für Lösungsmittel und anorganische Stoffe von Sigma-Aldrich an den US-Konzern Honeywell genehmigt. Der Abschluss der Übernahme von Sigma-Aldrich ist für den 18. November geplant, wie am Dienstag mitgeteilt wurde. Der Verkauf der Geschäftsbereiche war Teil der EU-Kartellauflagen.
Volkswagen wirbt Apple-Manager ab
Ein früherer Apple-Manager verantwortet bei Volkswagen seit Anfang November die Digitalisierungsstrategie. Wie der Autokonzern erst am Dienstag mitteilte, hat der 42 Jahre alte Ingenieur Johann Jungwirth die Leitung einer neu geschaffenen Abteilung übernommen, die sich mit digitalen Angeboten befasst.
Kraftfahrtbundesamt lässt Volkswagen-Fahrzeuge prüfen
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
November 10, 2015 12:20 ET (17:20 GMT)
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Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) lässt den Schadstoffausstoß und die Verbrauchswerte von Fahrzeugen aus dem Volkswagen-Konzern prüfen. Wie die Flensburger Behörde am Dienstag mitteilte, hat sie schon in der vergangenen Woche angeordnet, die laut Volkswagen von falschen CO2-Angaben betroffenen Autos unter ihrer Aufsicht Tests zu unterziehen. Dabei sollten die Verbrauchs- und Schadstoffdaten neu ermittelt werden, erklärte das KBA.
Sparkassen und Genossen gegen jede Form von EU-Einlagensicherung
Die Sparkassen und die Genossenschaftliche Finanzgruppe haben in Brüssel gegen jede Form einer gemeinsamen Einlagensicherung in der Eurozone protestiert. Mögliche Krisen müssten regional begrenzt werden und dürften nicht durch Umverteilung auf andere Sicherungssysteme überspringen, sagte Sparkassen-Präsident Georg Fahrenschon. Bisher liegt es in der Verantwortung jedes einzelnen der 28 Mitgliedsstaaten, Sicherungssysteme aufzubauen. Die Europäische Union hat dazu entsprechende Mindeststandards vorgeschrieben. Viele Länder müssen nun erstmalig den Schutz von Spareinlagen bis 100.000 Euro garantieren.
IPO/Marktdebüt von German Startups Group ohne öffentliche Offerte
Eigentlich wollte German Startups Group schon im Sommer an die Börse kommen, doch das widrige Marktumfeld durchkreuzte den Zeitplan. Das Vorhaben wurde mehrfach verschoben und im Juli abgesagt. Nun hat die Beteiligungsgesellschaft über eine Privatplatzierung und die Notiz von Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre einen anderen Weg eingeschlagen - ohne öffentliches Angebot, was zudem weniger als die Hälfte des ursprünglich angepeilten Erlöses einbringt.
=== Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com DJG/cln(END) Dow Jones Newswires
November 10, 2015 12:20 ET (17:20 GMT)
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