26.03.2013 13:16:00
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Langer Winter - Schlecht für die Menschen, gut fürs BIP
Der Winter respektive das Wetter beschäftigt also nicht nur Meteorologen, sondern auch Wirtschaftsforscher. Bei der Berechnung des Wirtschaftswachstums spielen nämlich - neben der Trend- und der schwankenden Konjunkturkomponente - auch Wetter- und Saisoneffekte eine Rolle. Wobei das Wetter nur dann eingerechnet wird, wenn es extrem ist. "Üblicherweise ist der Wettereffekt in der Saison drin: im Winter ist es immer kalt", so Scheiblecker. "Der Wettereffekt ist dann der Effekt des zusätzlichen Schnees." Diesen Winter sei durchaus ein solcher auszumachen.
Für das Bruttoinlandsprodukt (BIP) "fast noch wichtiger" ist der Ostertermin. Heuer fällt Ostern zur Gänze ins erste Quartal und wird wahrscheinlich weiß. Das ist gut für die Wirtschaft, weil dann mehr Gäste aus dem Ausland zum Skifahren nach Österreich kommen. Davon profitieren neben der Tourismusbranche auch der Handel, Sportartikelhersteller und andere nachgelagerte Wirtschaftszweige wie Skischulen.
Für Österreich gilt laut Scheiblecker, dass der "Ostereffekt" auf das ganze Jahr gesehen nicht null ergibt, auch wenn er aus Softwaregründen nicht miteingerechnet werden kann. Es macht also sehr wohl einen Unterschied, ob Ostern ins erste oder zweite Quartal fällt. Im Falle früher (und schneereicher) Ostern kommen Touristen aus dem Ausland, die sonst gar nicht kommen würden. Und fällt Ostern umgekehrt in den April, "fahren auch die Österreicher nicht mehr Ski, sondern nach Italien", so der Ökonom.
Wobei Scheiblecker betont, dass ein höheres BIP nicht unbedingt einem höheren Wohlbefinden gleichkommt. In manchen Fällen bedeutet mehr Konsum sogar mehr Tristesse, nämlich dann, wenn man Zusatzausgaben hat, auf die man liebend gern verzichten würde. "Wenn es kälter ist, habe ich einen höheren Stromkonsum, bin aber vielleicht unglücklicher als im Vorjahr."
(Schluss) snu/tsk
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