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16.11.2014 14:32:47

Kürzung der Filmförderung - Studio Babelsberg warnt vor Schaden

POTSDAM (dpa-AFX) - Die Kürzung des Deutschen Filmförderfonds von 60 auf 50 Millionen Euro könnte nach Einschätzung von Studio Babelsberg dem Filmstandort Deutschland nachhaltig schaden. "Wenn es nächstes Jahr mit der Förderung eng wird, werden keine internationalen Koproduktionen mehr nach Deutschland kommen", sagte Vorstand Christoph Fisser der dpa in Potsdam. "Schon dieses Jahr haben wir nur wegen der Ankündigung von Kürzungen zwei Aufträge aus den USA verloren." Dabei bringe nach einer aktuellen Studie der Roland Berger Unternehmensberatung 1 Million Euro Filmförderung mehr als 1,8 Millionen Euro Steuereinnahmen in die Bundeskasse.

Der Haushaltsausschuss des Bundestages hatte die seit 2007 gewährte Förderung in Höhe von 60 Millionen Euro jährlich für kommendes Jahr auf 50 Millionen Euro gekürzt. Im Wahljahr 2013 wurden sogar 70 Millionen Euro Förderung gezahlt. In dem Jahr waren in Babelsberg unter anderem George Clooneys "Monuments Man" mit 8,5 Millionen Euro und Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" mit 3,2 Millionen Euro gefördert worden. Dieses Jahr erhielt "Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 2" knapp 4 Millionen Euro Förderung.

Die Brandenburger Landesregierung kündigte an, im Bundesrat für die Filmförderung kämpfen. "Wir werden uns für eine gemeinsame Initiative mit den Filmförderländern Berlin, Bayern und Norhein-Westfalen im Bundesrat einsetzen", sagte Thomas Kralinski, Bevollmächtigter Brandenburgs beim Bund. "Ziel ist es, dass die Filmförderung des Bundes nicht weiter abgesenkt, sondern eher wieder aufgestockt wird."

Babelsberg-Vorstand Fisser warnte davor, dass die Filmproduktion wieder in andere Länder abwandern könne, in denen es mehr Förderung gebe. So dreht Tom Hanks derzeit an der Glienicker Brücke in Potsdam einen Film aus der Zeit des Kalten Kriegs. "Wenn da Millionen Euro Förderung fehlen, wird so ein Film künftig etwa in England gedreht und für das Geld die Glienicker Brücke virtuell nachgebaut."

Dies führe zu einem herben Verlust an Arbeitsplätzen in der Filmbranche, nicht zuletzt für deutsche Schauspieler. "Christoph Waltz und Daniel Brühl hätten sicher nicht in "Inglourious Basterds" mitgespielt, wenn Quentin Tarentino den Film nicht in Deutschland gedreht hätte", sagte Fisser. "Und ihre internationale Karriere wäre so nicht möglich gewesen."/kp/DP/he

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