17.12.2012 16:36:33

Kreise: UBS droht wegen Libor-Affäre Strafe von 1,6 Milliarden US-Dollar

    LONDON (dpa-AFX) - Die Großbank UBS muss wegen des Libor-Skandals möglicherweise noch tiefer in die Tasche greifen als zuletzt angenommen. Um die Ermittlungen von amerikanischen und britischen Behörden beizulegen, könnte die Schweizer Großbank zu einer Zahlung von 1,6 Milliarden US-Dollar (1,2 Mrd Euro) verdonnert werden, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Vergangene Woche wurde noch über eine Strafe von etwas mehr als einer Milliarde Dollar spekuliert.

 

    Den Bloomberg-Informationen zufolge könnten die Details der Einigung bereits an diesem Dienstag veröffentlicht werden. Noch werde hinter den Kulissen über die genaue Höhe gerungen. Die Behörden und die UBS wollten sich nicht äußern. Der Schweizer Bank wird vorgeworfen, dass sie gemeinsam mit anderen Banken den Libor manipuliert hat, um sich so Vorteile zu verschaffen. Der Libor ist der Referenzzins für viele Finanzgeschäfte.

 

    Sollte die UBS tatsächlich 1,6 Milliarden Dollar berappen müssen, wäre es die bisher mit Abstand höchste Strafe in Sachen Libor und mehr als dreimal so viel wie im Fall Barclays . Die britische Großbank hatte im Sommer eingeräumt, den Libor zumindest teilweise manipuliert zu haben. Barclays zahlte im Sommer 290 Millionen Pfund oder umgerechnet 468 Millionen Dollar.

 

    Seitdem ermitteln weltweit Behörden gegen Banken. Darunter ist auch die Deutsche Bank. Die Ermittlungen sind jedoch komplex. Eine Betrugsabsicht ist den Instituten vor allem wegen der intransparenten Methoden zur Festsetzung des Zinssatzes schwer nachzuweisen. Daher sind die Behörden oft auf Vergleiche aus.

 

    Die Bankenwelt steht generell im Fokus der Ermittler. So musste die britische HSBC wegen des Vorwurfs der Geldwäsche erst in dieser Woche die Rekordsumme von 1,9 Milliarden Dollar in den USA berappen. HSBC-Filialen sollen aus Ländern wie Mexiko, Iran oder Saudi-Arabien Gelder im Milliardenumfang in die USA transferiert haben. Dies habe, so der Vorwurf, Drogenhändlern und Terroristen in die Hände gespielt./zb/stw/jha/

 

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