12.03.2021 17:53:38
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Kreise: Australier Cormann im Rennen um OECD-Topposten vorne
PARIS (dpa-AFX) - Australiens Ex-Finanzminister Mathias Cormann hat dem Vernehmen nach gute Chancen, neuer Generalsekretär der Industriestaaten-Organisation OECD zu werden. Bei einer Probeabstimmung von Vertretern der Mitgliedstaaten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) lag der 50-Jährige am Freitag nach dpa-Informationen vorne. Eine förmliche Bestätigung stand in Paris aber zunächst noch aus.
Die Zeitung "The Sydney Morning Herald" berichtete online, Cormann sei als neuer Generalsekretär bestimmt worden - das sei ein strategischer Erfolg für die australische Regierung. Die OECD äußerte sich auf Nachfrage nicht zu Berichten über Cormanns Erfolg.
Für die Nachfolge von Amtsinhaber Angel Gurría aus Mexiko waren im vergangenen Jahr zehn Kandidatinnen und Kandidaten nominiert worden. Anfang März blieben noch Cormann und die frühere EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström aus Schweden übrig.
Die Amtszeit des neuen OECD-Chefs beginnt am 1. Juni und läuft über fünf Jahre. Die Mitgliedstaaten der Organisation, darunter auch Deutschland oder die USA, fühlen sich der Demokratie und der Marktwirtschaft verpflichtet. Die OECD ist eine wichtige internationale Denkfabrik. Im globalen Tauziehen um eine Besteuerung von großen Digitalkonzernen spielt die OECD eine zentrale Rolle.
Cormann war von 2013 bis 2020 Finanzminister Australiens für die liberal-konservative Liberal Party - und damit länger in diesem Amt als alle seine Vorgänger. Der 50-Jährige hat belgische Wurzeln: Er wurde in Eupen nahe der Grenze zu Deutschland geboren, ging in Lüttich zur Schule und studierte Jura in Namur und Löwen. Seit 1996 lebt Cormann in Australien.
Bereits kurz darauf wurde er in Down Under politisch aktiv. Seit dem Jahr 2000 ist er australischer Staatsbürger. Von 2003 bis 2004 war er Vizevorsitzender der Liberal Party im Bundesstaat Western Australia. In seiner Zeit als Finanzminister war er ab 2015 war auch Vize-Regierungsführer im Senat. Cormann gilt als konsequenter Verfechter niedrigerer Steuern, kleinerer Regierungen, offener Märkte und des Freihandels. Aktivisten hatten den Kandidaten Cormann wegen der australischen Klimapolitik kritisiert./cb/cfn/trs/nau/DP/nas
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