29.04.2013 17:08:33
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Kräftige Investitionen: Edeka ist 'hungrig nach mehr'
Die Schlecker-Pleite im vergangenen Jahr sei für den Edeka-Verbund lediglich ein "Beschleuniger" gewesen, das Angebot an Drogeriewaren auszubauen. "Man muss sich Gedanken machen, wie viele Sortimente will man noch den Fachmärkten überlassen", betonte Mosa. Bei Drogeriewaren peilt Edeka zweistellige Zuwachsraten an, nachdem die Tochter Netto vor kurzem ihr Sortiment an Körperpflege- und Kosmetikprodukte um 140 Artikel erweitert hat. Auch Supermärkte bauten ihr Sortiment aus. "Da steckt Potenzial drin", verdeutlichte der Edeka-Chef. Der Verbund sehe sich als Nahversorger unter anderem im ländlichen Raum. Bisher stünden Drogeriewaren für sieben bis acht Prozent des Gesamtumsatzes.
Für die mehr als 4000 selbstständigen Edeka-Kaufleute und die Discount-Tochter Netto war 2012 ein Rekordjahr: Der Umsatz der Kaufleute stieg um 6,4 Prozent auf 21,3 Milliarden Euro. Netto Marken-Discount legte um 5,2 Prozent auf 11,3 Milliarden Euro zu. "Es ist uns gelungen, die Marktanteile auszubauen", erklärte Mosa. Der Gesamtumsatz des Verbundes stieg bereinigt um Beteiligungsverkäufe um 3,8 Prozent auf 44,8 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Steuern des Verbundes stieg um rund 18 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Die Investitionen in Märkte, Logistik, Produktion und IT sollen in diesem Jahr weiter ansteigen um 200 Millionen auf insgesamt 1,65 Milliarden Euro. Mosa peilt 2013 ein Umsatzplus von mindestens drei Prozent an.
Der Edeka-Verbund beschäftigte Ende 2012 rund 317 600 Mitarbeiter. Das sind 11 200 mehr als ein Jahr zuvor. Zum Anteil der Teilzeit- und Vollzeitarbeitsplätze und deren Entwicklung gab es allerdings keine Angaben. Verdi wirft Edeka vor, dass für die meisten Beschäftigten kein Tarifvertrag gelte, weil sie Mitarbeiter der selbstständigen Kaufleute sind. Edeka wies die Vorwürfe zurück. Der Verbund sei kein Konzern, sondern genossenschaftlich geprägt. Verdi kritisierte auch, dass beim Privatisieren von Supermärkten Tarifstandard in Gefahr geraten würden. Das sei nicht das Ziel der Privatisierungen, betonte Mosa. Verdi versuche, von Einzelfällen auf das Ganze zu schließen./vd/DP/fn
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