04.08.2014 20:24:48
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KORREKTUR/ROUNDUP 2/Noch weniger Gewinn: Bilfinger leitet Rauswurf von Koch ein
(Im 3. Absatz 2. Satz wird klar gestellt, dass es sich bei dem nun angepeilten Ebita im laufenden Jahr um einen Gewinn handelt.)
MANNHEIM (dpa-AFX) - Der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger (Bilfinger SE) kappt erneut seine Jahresprognose und leitet den Rauswurf von Vorstandschef Roland Koch ein. Koch solle zum 8. August aus dem Gremium ausscheiden, teilte die Bilfinger SE am Montagabend in Mannheim mit. Kochs Posten soll vorübergehend Aufsichtsratsmitglied Herbert Bodner übernehmen, bis ein regulärer Nachfolger gefunden ist. Die Anteilseigner im Aufsichtsrat haben dem entsprechenden Vorschlag von Aufsichtsratschef Bernhard Walter bereits zugestimmt. Bodner hatte bereits vor dem Amtsantritt Kochs Mitte 2011 an der Spitze von Bilfinger gestanden.
Die Bilfinger-Aktie verlor nach Xetra-Börsenschluss weiter an Wert. Im nachbörslichen Handel bei Lang & Schwarz sackte der Kurs um rund drei Prozent ab. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) senkte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit des Konzerns von "stabil" auf "negativ". Damit könnte die Bewertung demnächst heruntergesetzt werden. Zunächst aber bestätigte die Agentur die derzeitige Einstufung "BBB+".
GEWINNZIEL ERNEUT KASSIERT
Nach einem Verlust bei einem Projekt in Südafrika strich die Bilfinger-Führung nun zum zweiten Mal binnen weniger Wochen die Gewinnprognose für das laufende Jahr zusammen. Bei einer Leistung von 7,8 Milliarden Euro soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Unternehmenswerte (bereinigtes Ebita) nun nur noch 340 bis 360 Millionen Euro erreichen. Dies sind 40 Millionen weniger als noch bei der ersten Prognosesenkung Ende Juni in Aussicht gestellt. Das bereinigte Konzernergebnis werde mit 205 bis 220 Millionen Euro um 25 Millionen Euro geringer ausfallen als zuletzt erwartet.
Im März hatte der Vorstand unter Kochs Führung für 2014 noch eine Jahresleistung von mindestens 9 Milliarden Euro und deutliche Gewinnsteigerungen angepeilt. Dass es nun so viel weniger wird, führte Bilfinger auf das Geschäftsfeld Power zurück. Nach früheren Angaben leidet die Kraftwerkssparte unter den Folgen der Energiewende in Deutschland, wegen der sich die Energieversorger bei ihren Investitionen deutlich zurückhielten.
Unter Koch wurde auch ein Sparkurs mit Stellenstreichungen eingeleitet. Besonders stark ist die zur Kraftwerkssparte gehörende Fertigung von Hochdruck-Rohrleitungen von den Folgen der Energiewende betroffen. Bilfinger setzte mit dem Hochdruckrohrleitungsbau zuletzt rund 400 Millionen Euro um
AUFSICHTSRAT MUSS NOCH ABSTIMMEN
Der jüngsten Mitteilung zufolge erklärte Koch sich zum Rückzug bereit. Das Vertrauen am Kapitalmarkt sei erschüttert. Mit dem Chefwechsel solle ein "Dissens über die Einschätzung der kurzfristigen Unternehmensentwicklung" und der notwendigen Maßnahmen vermieden werden. Über Kochs Ausscheiden soll der Aufsichtsrat nun in seiner Sitzung am 7. August entscheiden./stw/he/jap/he
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