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03.01.2015 13:23:31

Kontroverse Debatte um Investitionslücke in Deutschland

   In Deutschland wird derzeit eine kontroverse Debatte um eine Investitionslücke geführt. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) klafft eine Lücke von 80 bis 100 Milliarden Euro pro Jahr. Der Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, widerspricht dem. Von einer Investitionslücke in Deutschland könne keine Rede sein.

   "Deutschland lebt von seiner Substanz. Produktivität und Wachstum in Deutschland lagen in den vergangenen beiden Jahrzehnten unter den Werten der meisten anderen europäischen Länder", beklagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher in der WirtschaftsWoche. Die Investitionen in Deutschland zählten zu den niedrigsten aller Industrieländer.

   Die Investitionslücke von 80 bis 100 Milliarden Euro mache weniger als die Hälfte der Ersparnis deutscher Unternehmen und Bürger aus. Sie liege netto bei über 200 Milliarden Euro pro Jahr, "die wir ins Ausland verleihen und auch zum Teil im Ausland verlieren". Das Geld könne im Inland besser genutzt werden: "Die Investitionslücke besagt, dass wir deutlich mehr Produktivität, bessere Löhne und mehr Wachstum hätten, wenn durch bessere Rahmenbedingungen auch nur die Hälfte dieser Nettoersparnis im Inland investiert würde", so Fratzscher.

   Für die Zurückhaltung macht das DIW die Unsicherheit über die Entwicklung der Energiepreise und die Befreiung von Umlagen, den Facharbeitermangel, Schwächen bei Bildung sowie eine unzureichende Verkehrs- und digitale Infrastruktur verantwortlich.

   Auch der Staat habe sich mit Investitionen "schon viel zu sehr zurückgezogen". Der Anteil der Investitionen am Bundeshaushalt sei von 13 Prozent in den 70er Jahren auf nur noch acht Prozent gesunken.

   Für den Chef der Wirtschaftsweisen, Christoph Schmidt, steht hinter der These der Investitionslücke "eine völlig willkürliche Annahme". Vermutlich hätten die Investitionen aus guten Gründen nicht stattgefunden, "weil ihre erwartete Rendite nicht hoch genug war". Deshalb plädiere der Sachverständigenrat dafür, die Rahmenbedingungen für Investitionen in Deutschland zu verbessern. Schmidt warnte zudem vor staatlichen Investitionen als Ausgleich für unterbliebene strukturelle Reformen.

   Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

   DJG/bam

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   January 03, 2015 06:53 ET (11:53 GMT)

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