11.07.2014 11:40:30
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KONJUNKTUR IM BLICK/Bunte Mischung aus Europa, USA und China
Von Andreas Plecko
In der nächsten Woche richten Anleger ihr Augenmerk auf eine bunte Mischung von Konjunkturdaten aus Europa, USA und China. Auch das Beige Book der US-Notenbank und die Sitzung der Bank of Japan dürfte einiges Interesse auf sich ziehen. In Deutschland steht der Konjunkturindex des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) am Dienstag auf dem Wochenplan. Da die rund 400 befragten Experten aus dem Finanzsektor stammen, reagiert der Index in der Regel empfindlich auf die Performance der Finanzmärkte - und die war wegen der Krise in Portugal eher schwach.
Bereits am Montag steht die Eurozone-Industrieproduktion auf der Tagesordnung. Schwache Produktionsdaten aus den drei schwergewichtigen Ländern Deutschland, Frankreich und Italien haben den Weg bereits vorgezeichnet. Zwar dürfte ein Teil der Schwäche darauf zurückgegangen sein, dass im Juni viele Feiertage auf einen Donnerstag fielen, weshalb viele Arbeitnehmer sich ein langes Wochenende gegönnt haben; doch das Ausmaß der Einbrüche legt nahe, dass mehr dahinter steckt.
Am Montagabend erwartet das EU-Parlament den Präsidenten der Europäischen Zentralbank (EZB) zu seiner vierteljährlichen Anhörung. Bei dieser Gelegenheit kann Mario Draghi seine Vorschläge für eine tiefere Integration der europäischen Staaten erläutern, die er zuletzt vorgelegt hat. Er will, dass Brüssel soll nicht nur auf die Finanzen der Länder achtet, sondern auch auf Strukturreformen.
Die Bank of Japan tagt am Dienstag und es wird erwartet, dass sie ihren geldpolitischen Kurs unverdrossen fortsetzt. Von besonderem Interesse ist, wie die Währungshüter die Chancen einschätzen, dass die von der Umsatzsteuererhöhung verursachte Konjunkturdelle überwunden wird. Auch der Inflationsausblick ist wichtig, weil davon abhängt, ob die Zentralbank weitere Geldspritzen in Erwägung zieht.
Am Mittwoch folgen die Zahlen zum chinesischen Bruttoinlandsprodukt (BIP). Die Commerzbank erwartet, dass sich die Konjunktur wie vom Einkaufsmanagerindex angezeigt zuletzt stabilisiert hat. Im zweiten Quartal dürfte das BIP wie in den ersten drei Monaten gegenüber dem Vorjahresquartal um 7,4 Prozent zugelegt haben.
Am Mittwochabend legt die US-Notenbank ihren Konjunkturbericht "Beige Book" vor. Während der US-Arbeitsmarkt zuletzt mit vollen Touren gewachsen ist, wurde die Wirtschaftsleistung für das erste Quartal immer weiter nach unten revidiert. Am Ende stand ein auf das Jahr hochgerechnetes BIP-Minus von 2,9 Prozent. Der tiefe Einbruch im ersten Quartal dämpfte die Hoffnungen, dass die Wirtschaftserholung in den USA bald in eine höhere Gangart umschalten wird.
Am Donnerstag und Freitag stehen dann nur noch Konjunkturdaten aus der zweiten Reihe an, vor allem aus den USA - so zum Beispiel die Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, die Baubeginne, der Philadelphia-Fed-Index und die Verbraucherstimmung der Uni Michigan. Der bunte Reigen von Daten über die Woche hinweg gibt den Anleger genügend Material, um ihre Einschätzungen zur Konjunktur zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren.
Kontakt zum Autor: andreas.plecko@wsj.com
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July 11, 2014 05:10 ET (09:10 GMT)
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