15.04.2010 15:45:18
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Kölner Staatsanwaltschaft durchsucht Sal. Oppenheim
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Kölner Staatsanwaltschaft hat wegen des Verdachts der Untreue die Räume von Sal. Oppenheim durchsucht. "Die Ermittlungen richten sich nicht gegen Kunden oder das Bankhaus selbst, sondern gegen ehemalige Führungsverantwortliche des Hauses", sagte ein Sprecher der Bank zu Dow Jones Newswires am Donnerstag. Der zur Deutschen Bank gehörende Vermögensverwalter habe den Behörden die angeforderten Unterlagen zu Geschäftsvorgängen vorgelegt.
Betroffen sind zwei Büros in Köln und ein weiteres in Frankfurt, wie Oberstaatsanwalt Günther Feld auf ddp-Anfrage sagte. Die Durchsuchungen stünden im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen Verantwortliche der Bank wegen Untreue. Mehrere Bankeigentümer sollen von ihrem Geldhaus Darlehen zu teilweise sehr günstigen Konditionen und angeblich ohne ausreichende Sicherheiten erhalten haben.
Ob Sal. Oppenheim möglicherweise Schadensersatzansprüche gegen die ehemaligen Gesellschafter geltend machen will, wollten auf Anfrage von Dow Jones weder die Deutsche Bank noch Sal. Oppenheim kommentieren.
Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Auffälligkeiten im Zusammenhang mit der Darlehensvergabe an ehemalige Bankeigentümer untersucht.
Die Bank hat die Führungsriege mittlerweile umbesetzt: Der Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter, Matthias Graf von Krockow, trat Ende Dezember zurück und wurde von Wilhelm von Haller, einem leitenden Angestellten der Deutschen Bank, ersetzt.
Bei Abschluss der Übernahme im März füllte die Deutsche Bank die Management-Spitze dann mit weiteren eigenen Leuten auf und installierte neben von Haller auch Jürgen Dobritzsch und Jürgen Fiedler. Dobritzsch verantwortet als Finanzvorstand die Bereiche Finanzen und Controlling, während Fiedler das Risikomanagement leitet. Beide waren vor ihrer Berufung in den Vorstand von Sal. Oppenheim in den vergangenen Jahren in leitenden Funktionen bei der Deutschen Bank tätig.
Sal. Oppenheim war nach einer Reihe von Fehlentscheidungen bei Investitionen finanziell ins Straucheln geraten. Der Bank gelang es daraufhin nicht, aus eigener Kraft wieder auf die Beine zu kommen, was einer Übernahme Tür und Tor öffnete. Nach einer von der Deutschen Bank AG finanzierten Kapitalerhöhung schluckte das Institut Sal. Oppenheim schließlich ganz.
Webseite: www.db.com
-Von Madeleine Nissen, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 115, madeleine.nissen@dowjones.com DJG/maw/kgb/brb (END) Dow Jones Newswires
April 15, 2010 09:13 ET (13:13 GMT)
Copyright (c) 2010 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 13 AM EDT 04-15-10
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