10.06.2017 01:46:05

Kaeser steht nach Merkel-Besuch zu Investitionen in Argentinien

   Von Stefan Lange

   BUENOS AIRES (Dow Jones)--Siemens-Chef Joe Kaeser hat ein positives Fazit der Argentinien-Reise von Kanzlerin Angela Merkel gezogen. Er habe ja schon vergangenes Jahr angekündigt, dass Siemens den Umsatz bis 2020 verdoppeln und bis zu 4 Milliarden Euro im Land investieren wolle. "Und ich fühle mich nach diesem Besuch noch besser mit dieser Entscheidung", sagte er in Buenos Aires der ARD.

   "Es war insgesamt ein guter Besuch für Deutschland", resümierte Kaeser, der in der Wirtschaftsdelegation von Merkel auch nach Mexiko weiterreiste und für die Kanzlerin einiges Lob parat hatte. Merkel sei eine sehr erfahrene Bundeskanzlerin, die auf dem internationalen Parkett sehr geschickt und dabei deutlich agiere. "Das ist gut für Deutschland, das ist gut für die deutsche Wirtschaft, und ich glaube, das ist nach den doch etwas bewegten Veränderungen in der Politik der letzten Monate auch ein sehr wichtiger Faktor der Stabilität."

"Land im Aufbruch" Was die wirtschaftliche Entwicklung Argentiniens angehe, sehe man ein Land im Aufbruch, sagte Kaeser. Präsident Mauricio Macri habe Reformen angekündigt und setze sie auch durch, "behutsam, aber dann doch merklich, und ich bin mit dem Ergebnis bislang sehr zufrieden."

   Nach 30 Jahren schwieriger Geschichte müsse die argentinische Bevölkerung darauf vorbereitet werden, dass Reformen nicht ohne Einschnitte möglich seien, sagte Kaeser. Man habe ja gesehen, dass die ersten Aufhebungen von Subventionen im Energie- und Infrastrukturbereich "doch zu einer gewissen Unruhe geführt haben." Aber Reformen seien am Anfang immer schwierig.

   Argentinien hat politisch und wirtschaftlich schwierige Jahre hinter sich, befindet sich aber seit einiger Zeit im Aufwind. Für 2017 wird nach IWF-Zahlen seit langer Zeit wieder ein Wachstum von 2,7 Prozent erwartet nach minus 1,8 Prozent im vergangenen Jahr. Das Land ist wieder für Investoren interessant, zu dem Vertrauen der Wirtschaft haben auch die Reformen von Präsident Macri beigetragen.

   Kontakt zum Autor: stefan.lange@wsj.com

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   June 09, 2017 19:14 ET (23:14 GMT)

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