01.11.2016 14:40:49
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Kanada will 2017 rund 300.000 Zuwanderer aufnehmen
OTTAWA (AFP)--Kanada will auch künftig seine Türen für Einwanderer weit offen halten: Im kommenden Jahr werde das Land 300.000 Migranten aufnehmen, kündigte Einwanderungsminister John McCallum am Montag (Ortszeit) in Ottawa an. Dies entspreche der auch für dieses Jahr erwarteten Zahl. Allerdings sollen nach Angaben des Ministers 2017 mehr Migranten aufgenommen werden, die aus wirtschaftlichen Gründen kommen, und dafür weniger Flüchtlinge, die in erster Linie Schutz suchen.
Die Zuwanderung spiele "eine wichtige Rolle beim Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit in einer globalisierten Welt" und wirke der Überalterung der Gesellschaft in Kanada entgegen, sagte McCallum. Sie trage zum Wirtschaftswachstum und zur Innovation bei.
Die Zahl von 300.000 Zuwanderern pro Jahr solle auch in den kommenden Jahren die Orientierungsgröße bleiben, sagte der Minister. Sie liege um rund 40.000 über den bislang üblichen Zahlen.
Im kommenden Jahr sollen demnach 172.500 Zuwanderer aus Wirtschaftsgründen aufgenommen werden und eine Arbeitsgenehmigung erhalten. Das Kontingent für Flüchtlinge soll bei 40.000 liegen, das sind 16.000 weniger als im laufenden Jahr. Parallel soll indes der Familiennachzug für Flüchtlinge in Kanada ausgeweitet werden: 2017 sollen 84.000 Angehörige von Flüchtlingen nachkommen können, 4000 mehr als 2016.
Seit dem 4. November 2015 nahm Kanada gut 33.200 Syrer auf, und den jüngsten Zahlen zufolge stellten 22.300 syrische Flüchtlinge einen Antrag auf Einwanderung. Von den 300.000 Einwanderern im Jahr 2017 werden dem Ministerium zufolge 172.500 eine Arbeitserlaubnis bekommen. Das sind 12.000 mehr als 2016.
Der Wissenschafts- und Forschungsexperte der Grünenfraktion im Bundestag, Kai Gehring, erklärte: "Was Kanada kann, sollte Deutschland auch können. Ein kluges Einwanderungsgesetz ist hierzulande seit 20 Jahren überfällig."
Neben der humanitären Aufnahme Geflüchteter und ihrer Ausbildung gehe es darum, gezielt Fachkräfte und Hochqualifizierte aus dem Ausland aufzunehmen. Denn immer mehr Branchen und Regionen litten unter Fachkräftemangel, "von der Pflegekraft bis zur Ingenieurin".
DJG/apo
(END) Dow Jones Newswires
November 01, 2016 09:10 ET (13:10 GMT)- - 09 10 AM EDT 11-01-16
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