25.05.2017 22:14:44

IWF rechnet weiterhin mit Griechenland-Kompromiss

   WASHINGTON (AFP)--Auch nach dem jüngsten Scheitern der Verhandlungen über neue Hilfsmilliarden für Griechenland bleibt der Internationale Internationale Währungsfonds (IWF) zuversichtlich, dass ein Kompromiss gefunden werden kann. Die Meinungsverschiedenheiten nähmen ab, weshalb "alle optimistisch sind", dass beim nächsten Treffen der Eurogruppe am 15. Juni eine Einigung erreichbar sei, sagte IWF-Sprecher Gerry Rice am Donnerstag in Washington.

   Knackpunkt der Verhandlungen ist die Frage der Schuldenerleichterungen. Der IWF ist an dem Hilfsprogramm für das vom Bankrott bedrohte Land bislang nicht beteiligt und macht seine Teilnahme von konkreten Vereinbarungen zur Schuldenerleichterung abhängig. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) stemmte sich beim Eurogruppen-Treffen am vergangenen Montag aber dagegen, Athen bereits jetzt derartige konkrete Zusagen zu machen.

   Wenn nun in der nächsten Verhandlungsrunde in drei Wochen kein Durchbruch erzielt wird, droht Griechenland im Juli wieder die Pleite. Athen habe solide Reformen umgesetzt, doch brauche der IWF "mehr Präzisierungen in der Frage der Schuldenerleichterung", sagte IWF-Sprecher Rice. Der Leiter der IWF-Europaabteilung, Poul Thomsen, hatte unmittelbar nach den Verhandlungen am Montag gesagt, es gebe Fortschritte, doch "sind wir noch nicht ganz am Ziel".

   Schäuble zufolge war eine Lösung schon greifbar. Sie sah demnach vor, dass der IWF bereits jetzt die Teilnahme mit eigenen Finanzmitteln an dem Programm beschließt, "aber mit der Auszahlung erst nach Ende des Programms beginnt", wenn der Umfang der Schuldenerleichterungen klarer absehbar wäre. Griechenland habe aber offenbar "höhere Erwartungen" gehabt.

   Nach Informationen der griechischen Finanzwebsite "Euro2day" wurde dieser Vorschlag während der Verhandlungen von IWF-Vertreter Thomsen als "interessant" bewertet. Dieser habe sich dafür eingesetzt, diesen Ansatz weiterzufolgen, berichtete die Website am Donnerstag unter Berufung auf ein Protokoll des Treffens.

   Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos habe dem Vorschlag jedoch vehement widersprochen, hieß es auf "Euro2day". "Wenn ich dem zustimme, gibt es eine größere politische Krise in Griechenland", wurde er zitiert.

   Griechenland hängt seit 2010 am Tropf internationaler Geldgeber. 2015 vereinbarte Athen mit den Euro-Partnern ein drittes Hilfspaket über bis zu 86 Milliarden Euro. Ausgezahlt sind bisher 31,7 Milliarden Euro. Im Juli muss Athen große Mengen Altschulden zurückzahlen. Dazu braucht es weitere sieben Milliarden Euro, die es aus eigener Kraft nicht aufbringen kann.

   Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

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   May 25, 2017 15:44 ET (19:44 GMT)- - 03 44 PM EDT 05-25-17

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