20.05.2013 19:35:34

IWF empfiehlt Tschechien vorerst Verzicht auf Spar-Politik

    PRAG (dpa-AFX) - Tschechien sollte nach Auffassung des Internationalen Währungsfonds (IWF) seine Sparppolitik vorerst auf Eis legen. Der Grund sei die Rezession, die stärker ausgefallen sei als erwartet, sagte der Chef der IWF-Mission, Masanori Yoshida, bei einer Pressekonferenz am Montag in Prag. Zu einer "mäßigen Stabilisierung" der öffentlichen Finanzen sollte die Prager Regierung erst dann zurückkehren, nachdem die Wirtschaft wieder zu wachsen beginne.

    Die tschechische Wirtschaft habe zwar starke Grundlagen, allerdings bleibe sie in der Rezession. "Für dieses Jahr ist die Prognose eher schwach und die Erholung der Wirtschaft wird nur schrittweise kommen", so Yoshida. Für den Fall einer weiteren Verschlechterung der Konjunktur, durch die eine Deflation drohen würde, empfehle der IWF Devisen-Interventionen. Eine weitere Empfehlung für den Fall der Fortsetzung der Rezession sei eine Unterstützung der Wirtschaft seitens des Staates und dessen Budgets, heißt es in dem entsprechenden IWF-Bericht.

    Die tschechische Wirtschaft befindet sich bereits seit Ende 2011 in einer Rezession. Diese ist bisher die längste in der Geschichte des Landes. Im 1. Quartal 2013 war die Wirtschaft im Jahresvergleich um 1,9 Prozent und gegenüber dem 4. Quartal 2012 um 0,8 Prozent geschrumpft. Dieses in vergangener Woche vom Statistikamt veröffentlichtes Ergebnis ist viel schlechter als die Analysten erwartet hatten. Demgegenüber ist für Finanzminister Miroslav Kalousek diese Entwicklung "keine Überraschung"./ps/APA/he

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