Endspurt in Rom |
10.12.2016 08:35:41
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Italienische Regierungskrise kurz vor einer Lösung?
Nach der Schlappe beim Verfassungsreferendum am Sonntag hatte Ministerpräsident Matteo Renzi am Mittwoch offiziell seinen Rücktritt eingereicht. Als wahrscheinlich gilt, dass sich Mattarella für einen Nachfolger entscheidet, der Renzi nahe steht. Am Freitag rückte der bisherige Außenminister Paolo Gentiloni als neuer Favorit in den Fokus, nachdem bislang als aussichtsreichste Anwärter Finanzminister Pier Carlo Padoan und Senatspräsident Pietro Grasso im Gespräch waren. Die Wahl könnte auch auf Renzi selbst fallen.
Neben Vertretern der größten Oppositionspartei im Parlament, der eurokritischen Fünf-Sterne-Bewegung, erwartet der Präsident am Samstagnachmittag auch Ex-Premier Silvio Berlusconi für seine Forza Italia. Ein neuer Regierungschef würde Italien voraussichtlich zu vorgezogenen Wahlen führen. Mattarella könnte das Parlament vorzeitig auflösen, doch müsste zuvor das Wahlrecht für Abgeordnetenhaus und Senat angeglichen werden.
Der Druck auf Staatsoberhaupt, die politische Unsicherheit mit einer raschen Entscheidung einzudämmen, steigt: Die Aktien der italienischen Krisenbank Monte dei Paschi di Siena (MPS) waren am Freitag mehrfach vom Handel ausgesetzt worden. Zuvor hatte es jeweils starke Kursverluste gegeben. Die Bank braucht wegen Verlusten bei der Auslagerung von faulen Krediten in Milliardenhöhe dringend frisches Geld und hatte bei der Europäischen Zentralbank (EZB) eine Fristverlängerung für die Erfüllung des Rettungsplans beantragt. Ein politisch unsicheres Klima würde die Kapitalaufnahme weiter erschweren.
/lkl/DP/zb
ROM (dpa-AFX)
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