Finanzierung sichern 29.08.2013 11:39:35

Investor übernimmt Conergy-Vertrieb in zwei Schritten

Nun soll das Geschäft in zwei Etappen über die Bühne gehen, wie Conergy am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Mit sofortiger Wirkung erwerbe Kawa die Vertriebseinheiten in den USA, Kanada, Singapur und Thailand. Damit werde der hohe Finanzierungsbedarf der Kraftwerksprojekte in diesen Ländern gesichert.

Die weiteren Vertriebseinheiten sowie die damit verbundenen Verwaltungsstrukturen und die Marke will der US-Finanzinvestor bis spätestens Anfang Oktober übernehmen. "Wir wollen den restlichen Teil der Transaktion schnellstmöglich durchführen und arbeiten mit Hochdruck an den Vertragsdokumenten", sagte Kawa-Partner Andrew de Pass laut Conergy-Mitteilung. "Wir sind mit dem bisherigen Verlauf der Verhandlungen sehr zufrieden", fügte Conergy-Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz an.

Nur zwei Wochen nach dem Insolvenzantrag hatte Conergy Mitte Juli Kawa als Käufer für die Vertriebs- und Servicegesellschaften sowie Teile der Hamburger Verwaltung präsentiert. Dadurch dürften zumindest 500 der zuletzt rund 1.200 Arbeitsplätze von Conergy erhalten bleiben. Ursprünglich sollten die Verträge bereits im August komplett unterschriftsreif sein. Unklar ist noch die Zukunft der beiden Brandenburger Produktionsstätten.

Gute Chancen auf einen neuen Investor hat Beoabchtern zufolge dabei vor allem der Gestellhersteller Mounting Systems mit 200 Beschäftigten in Rangsdorf südlich von Berlin. Dagegen dürfte es schwieriger werden, die Modulfertigung in Frankfurt/Oder an einen neuen Besitzer zu bringen. Es soll aber in jedem Fall für beide Werke Interessenten geben.

"Wir realisieren in Nordamerika und Asien eine Vielzahl an Großprojekten, die mit dem weiteren Baufortschritt einen planmäßig erhöhten Finanzierungsbedarf aufweisen", sagte Conergy-Chef Philip Comberg. "Unser Hauptaugenmerk lag in den letzten Wochen auf der Absicherung der notwendigen Finanzierung dieser Projekte."

Conergy hatte bereits vor dem Insolvenzantrag lange mit Kawa über einen Einstieg verhandelt und war sich mit dem US-Investor über die künftige Strategie schon einig. Die Banken konnten sich nach Unternehmensdarstellung aber nicht darauf verständigen, weil sie dann auf einen Teil ihrer Kredite hätten verzichten sollen. Als dann wegen der Verzögerung eines Großprojekts die beiden Produktionsgesellschaften in Brandenburg zahlungsunfähig wurden, entfiel nach Einschätzung des Unternehmens die positive Fortführungsprognose für den Konzern. Dieser stellte deshalb Anfang Juli beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag. Noch bis Ende September sind die Gehälter über Insolvenzgeld gesichert.

Kawa Capital Management (Miami/Florida) ist ein kleiner Vermögensverwalter und betreut ein Volumen von über 500 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen will Anlegergelder unter anderem in Solarprojekte investieren. Dafür holt es sich das Conergy-Wissen ins Haus. Das Hamburger Unternehmen hat sich nach jahrelangem Sanierungskurs und Vorstandswechseln zum Komplettanbieter für die Errichtung von Solaranlagen entwickelt.

/enl/ep/fbr

HAMBURG (dpa-AFX)

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