06.11.2009 12:57:11

INTERVIEW: Dt Börse gibt Gebot für Warschauer Handelsplatz ab

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse AG hat am Freitag ein Gebot für die Mehrheit an der Warschauer Börse abgegeben. Neben dem Angebot einer Barzahlung in Millionenhöhe habe der Frankfurter Börsenbetreiber für die weitere Entwicklung des polnischen Marktplatzes Pläne sowie Vorschläge für mögliche Selbstverpflichtungen vorgelegt, sagte der Osteuropakoordinator des DAX-Konzerns, Jochen Biedermann zu Dow Jones Newswires in Frankfurt.

   Nun schaue das Unternehmen, wie sich die polnische Regierung in den kommenden Tagen und Wochen zu den eingegangenen Angeboten äußere. "Nach unserem Angebot stehen wir am Anfang der Verhandlungen."

   Für die Deutsche Börse wäre die Übernahme des Warschauer Konkurrenten ein "attraktives Investment" angesichts des großen Potenzials, das der Marktplatz besitze, sagte Biedermann. Aktien- und Derivatehandel böten gleichermaßen Chancen. "Wir haben einige Ideen für neue Produkte und Services, die die Attraktivität des Finanzplatzes Warschau erhöhen werden."

   Der Kassamarkt bestehe nicht nur aus den bereits gelisteten Aktien, fügte Biedermann hinzu. In Zukunft stünden in Polen zudem eine ganze Reihe Privatisierungen an, nachdem es in Warschau bereits in den vergangenen Jahren eine größere Zahl Börsengänge gegeben habe.

   Für die Deutsche Börse wäre zugleich die Umstellung des Aktienhandels auf das elektronische Handelssystems Xetra von Vorteil, sagte Biedermann. "Wir denken an die Einführung, aber das muss man mit den Markteilnehmern abstimmen. Das ist nichts, was wir übers Knie brechen wollen. Bei einer Einführung würde für ausländische Investoren der Handel in polnischen Werten einfacher.

   Fünf Jahre nach dem Beitritt Polens in die Europäische Union sieht die Deutsche Börse darüber hinaus Chancen bei einem mittelfristig zu erwartenden Einstieg in die Eurozone. Mit der Übernahme durch die Deutsche Börse wäre über die Luxemburger Clearstream, einer Tochter der Deutschen Börse, und ihre Partner eine Anbindung an die Systeme der anderen europäischen Zentralverwahrer sowie der Europäischen Zentralbank einfacher möglich.

   Neben der Deutschen Börse waren ursprünglich auch die Londoner Börse LSE, NYSE Euronext und Nasdaq OMX von der polnischen Regierung eingeladen worden, Angebote für 51% bis 73,82% der Anteile abzugeben. "Am Ende des Tages liegt es in der Hoheit des Verkäufers, wieviel genau verkauft wird. Wir sind an einer Mehrheit zwischen 51% und 74% interessiert", sagte Biedermann. In der Vergangenheit habe die polnische Regierung mehrfach betont, dass die Attraktivität des Gesamtpakets den Ausschlag geben werde.

   Marktteilnehmer können zudem ein Angebot für einen zehnprozentigen Minderheitsanteil abgeben. Bislang wurden vorläufige Gebote von Goldman Sachs International, Pekao SA, Wood & Company Financial Services AS, Concord Ertekpapir Zrt, Merrill Lynch und Banco Espirito Santo de Investimento akzeptiert.

   Biedermann wollte nicht ausschließen, dass weitere Marktteilnehmer über die Mitgliedschaft in bestimmten Gremien vergleichbar dem Frankfurter Arbeitskreis Indizes indirekt an der Warschauer Börse beteiligt werden. Es gebe bei polnischen Marktteilnehmern den Wunsch, eine aktive Rolle bei der Entwicklung des Regelwerks und neuer Produkte zu spielen.

Webseite: http://www.deutsche-boerse.de -Von Rüdiger Schoß, Dow Jones Newswires, +49 (0)69 29725 117, ruediger.schoss@dowjones.com (Marynia Kruk trug zu diesem Bericht bei)

DJG/rso/jhe Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de (END) Dow Jones Newswires

   November 06, 2009 06:24 ET (11:24 GMT)

   Copyright (c) 2009 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 24 AM EST 11-06-09

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.

Analysen zu Deutsche Börse AGmehr Analysen

27.11.24 Deutsche Börse Buy Deutsche Bank AG
25.11.24 Deutsche Börse Buy Warburg Research
04.11.24 Deutsche Börse Neutral JP Morgan Chase & Co.
31.10.24 Deutsche Börse Buy Deutsche Bank AG
25.10.24 Deutsche Börse Sector Perform RBC Capital Markets
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Deutsche Börse AG 219,80 0,59% Deutsche Börse AG

Indizes in diesem Artikel

DAX 19 413,96 0,79%
Dow Jones 44 722,06 -0,31%
EURO STOXX 50 4 758,13 0,53%
Prime All Share 7 559,07 0,72%
HDAX 10 210,00 0,75%
CDAX 1 666,42 0,55%
EURO STOXX 495,14 0,55%