17.10.2007 15:18:00
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INTERVIEW/Dt Bank will Marktanteil im EU-Zahlungsverkehr steigern
Deutschlands größte Bank hofft dabei auch durch die Einführung von SEPA, neue Kunden zu gewinnen. Ab kommendem Jahr wird die "Single Euro Payments Area" (SEPA) umgesetzt. Damit soll dann ein europaweit einheitlicher Zahlungsraum entstehen, in dem Unternehmens- und Privatkunden über Ländergrenzen hinweg genauso schnell und einfach bezahlen können wie national.
Bislang bräuchten Kunden in jedem Land der Eurozone, in dem sie Geschäft machten, ein eigenes Konto, sagte Steinmüller. Dies falle mit der kompletten SEPA-Einführung weg. Dann könne zum Beispiel die Umsatzsteuer in Frankreich von einem deutschen Konto gezahlt werden.
Zur Vorbereitung auf den einheitlichen europäischen Zahlungsraum hat die Deutsche Bank den Angaben Steinmüllers zufolge eine niedrigen zweistelligen Millionenbetrag in neue Infrastruktur für SEPA-Zahlungen investiert. Diese SEPA-Plattform sei vollständig in die globale Transaction-Banking-Plattform des Finanzkonzerns integriert. "Das bedeutet, dass wir SEPA-Dienstleistungen in allen Ländern der Eurozone und Großbritannien von einem lokalen Konto mit lokaler Kundenbetreuung anbieten können", sagte Banker.
In Deutschland rechnet Steinmüller nicht mit einer deutlichen Steigerung der Kundenzahlen, da der Marktanteil hier bereits sehr hoch ist. "Aber es gibt Länder, in denen wir einen Marktanteil von unter 1% haben wie zum Beispiel Frankreich, wo wir an großen Unternehmen interessiert sind, die eine SEPA-Lösung brauchen. Bereits jetzt gewinnen wir zusätzliche Mandate wegen unserer SEPA-Angebote."
Die Deutsche Bank geht zudem davon aus, dass viele Banken zu dem Schluss kommen, dass sich Investitionen in eigene SEPA-Systeme nicht rechnen. Internationale Berater schätzten, dass sich Investitionen in SEPA-Infrastruktur erst dann auszahlten, wenn eine Bank zwei bis drei Milliarden Transaktionen im Jahr abwickle, sagte Steinmüller. Die Deutsche Bank habe derzeit jährlich insgesamt knapp drei Milliarden Transaktionen. Daher würden sich viele Banken dafür entscheiden, dass ein anderes Finanzinstitut die Transaktionen für sie abwickeln werde.
Überraschenderweise sind es nicht die kleinen Banken, die sich für diese Dienstleistungen der Deutschen Bank interessieren, sondern vor allem die großen und mittelgroßen Institute, wie Steinmüller sagte. Namen solcher Kunden nannte der Banker aber nicht.
Da mit der SEPA-Einführung wird das Bezahlen über die Ländergrenzen in der Eurozone hinweg genauso schnell, einfach und günstig wie im nationalen Rahmen. Das wird allerdings die Erträge im Zahlungsverkehr der Banken belasten. "Wir werden natürlich einige Einbußen beim Umsatz sehen, hoffen aber zusätzliches Volumen zu gewinnen", sagte Steinmüller. Damit solle dann der Marktanteil der Deutschen Bank gesteigert werden.
Die Investitionen, die das Frankfurter Finanzhaus in die SEPA-Infrastruktur getätigt habe, sollen sich nach Angaben von Steinmüller noch vor dem Ablauf des Zeitraums von zwei bis drei Jahren amortisieren, der für die Ausweitung des Marktanteils angesetzt ist.
Die größten Wettbewerber der Deutschen Bank in Europa sind neben einigen europäischen Banken HSBC und Citigroup. Am weltweiten Transaction-Banking-Markt hat die Deutsche Bank derzeit einen Anteil von rund 3%, während der Marktführer hier auf 4,5% kommt, wie Steinmüller sagte.
Dies sei immer noch ein stark diversifizierter Markt. SEPA und andere regulatorische Maßnahmen dürften aber die Konsolidierung am globalen Transaction-Banking beschleunigen. "In Zukunft erwarte ich noch bis zu zehn große Anbieter von Transaction-Banking-Diensten", sagte Steinmüller.
Webseite: http://www.deutsche-bank.de/ -Von Ragnhild Kjetland und Simon Steiner, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 - 29725 116, simon.steiner@dowjones.com DJG/sms/rio (END) Dow Jones NewswiresOctober 17, 2007 09:08 ET (13:08 GMT)
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