02.09.2025 10:51:00

Inflation im August auf 4,1 Prozent gestiegen

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Die Inflation ist im August laut Schnellschätzung der Statistik Austria auf 4,1 Prozent gestiegen. "Das ist der höchste Wert seit März 2024. Fast alle Ausgabengruppen trugen zu diesem Anstieg bei", erklärte die fachstatistische Generaldirektorin der Statistik Austria, Manuela Lenk, laut Aussendung. Im Juli lag die Teuerungsrate bei 3,6 Prozent. Dabei verzeichnete der Bereich Energie mit plus 5,9 Prozent einen besonders kräftigen Zuwachs.

Zum einen hätten die Treibstoffpreise deutlich weniger preisdämpfend gewirkt als zuletzt, zum anderen seien die Strompreise weiter gestiegen. Im Juli lag die Teuerung bei Energie noch bei 4,2 Prozent.

Dienstleistungen mit größtem Einfluss

Den größten Einfluss auf die Inflation hatten im August abermals die Dienstleistungen, die um 4,7 Prozent zulegten. Dahinter folgten Nahrungsmittel, Tabak und Alkohol, deren Preise um 5,0 Prozent stiegen.

Die Kerninflation, bestehend aus Industriegütern und Dienstleistungen, lag im August bei 3,8 Prozent, nach 3,4 Prozent im Juli. Zum Vormonat Juli stieg der Verbraucherpreisindex (VPI) um 0,2 Prozent. Der EU-weit vergleichbare harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Österreich lag im August laut Schnellschätzung ebenfalls bei 4,1 Prozent, im Vergleich zum Vormonat Juli stieg der Index um 0,3 Prozent.

Rollierende Inflation entscheidend für Herbstlohnrunde

Die Inflation der vergangenen zwölf Monate, also von September 2024 bis August 2025, beträgt 2,8 Prozent. Wobei es sich heute um eine Schnellschätzung handelt, den endgültigen August-Wert veröffentlicht die Statistik Austria am 17. September. Die Höhe der Jahresteuerung, auch als rollierende Inflation bezeichnet, ist für die Herbstlohnrunde von zentraler Bedeutung. Denn einen Abschluss unter der rollierenden Teuerung haben die Gewerkschaften bis dato ausgeschlossen.

Besonders gespannt blickt der Handel auf den VPI. Denn für die mehr als 430.000 Handelsangestellten wurde im Vorjahr ein Zwei-Jahres-Abschluss erzielt. Sie erhielten für heuer 3,3 Prozent mehr Gehalt, 2026 soll es um 0,5 Prozent mehr als die rollierende Inflation geben. Allerdings sinkt die Erhöhung 2026 mit steigender Teuerung und endet bei 2,9 Prozent. Sollte die Jahresinflation über 3 Prozent liegen, dann wollen sich die Sozialpartner doch heuer noch einmal zusammen setzen.

Kritik von Gewerkschaft und Agenda Austria

Die Gewerkschaft (ÖGB) fordert zur Eindämmung der Inflation eine "schlagkräftige Anti-Teuerungskommission", die Preise überwacht, Beschwerden aus der Bevölkerung prüft und "wirksame Maßnahmen" setzt. Außerdem sollen Energieversorger, speziell kommerzielle Einspeiser und Händler, stärker an den Netzkosten beteiligt werden, so ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth laut Aussendung.

Der wirtschaftsliberale Think Tank Agenda Austria sieht das Problem in zu hohen staatlichen Hilfsleistungen. "Damit ist viel Geld ins System geflossen und hat die Nachfrage hochgehalten, während das Angebot knapp war", so Agenda-Austria-Ökonom Hanno Lorenz in einer Stellungnahme. Nach Vorstellung des Instituts sollten Energieanbieter privatisiert und so für mehr Wettbewerb gesorgt werden. "Was die Wirtschaft braucht, ist nicht mehr, sondern weniger Staat", so Lorenz.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 1112-25, 88 x 84 mm) cgh/stf/ivn

WEB http://www.statistik.at/ http://www.oegb.at https://www.agenda-austria.at/

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