06.10.2019 14:24:41
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IG Metall berät über Beschäftigungssicherung und Klimawende
FRANKFURT/NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Beschäftigungssicherung in der Energie- und Mobilitätswende ist das beherrschende Thema, wenn die IG Metall vom (heutigen) Sonntag an in Nürnberg ihr Arbeitsprogramm für die kommenden vier Jahre berät. 483 Delegierte sollen bis zu diesem Samstag (12. Oktober) fast 800 Anträge beraten und einen neuen Vorstand wählen. Der Erste Vorsitzende Jörg Hofmann und seine Stellvertreterin Christiane Benner treten am Dienstag (8. Oktober) mit einer unveränderten Mannschaft zur Wiederwahl an.
Mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) nimmt ein wichtiger Bundespolitiker an der Eröffnung teil. Von ihm erwartet Deutschlands größte und mächtigste Gewerkschaft mit mehr als 2,2 Millionen Mitgliedern eine Ausweitung des Kurzarbeitergelds. Diese Lohnersatzleistung aus den Kassen der Arbeitslosenversicherung soll dazu genutzt werden, Metallbeschäftigte für die veränderten Anforderungen fit zu machen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am Donnerstag im Nürnberger Kongress-Zentrum erwartet.
Nach Einschätzung von Gewerkschaftschef Hofmann stecken die Kernbranchen der IG Metall wie Fahrzeug- und Maschinenbau mitten in gewaltigen Umbrüchen, getrieben von der Digitalisierung und der Umstellung auf klimafreundlichere Antriebe. Den Staat sieht Hofmann in einer besonderen Verantwortung, dass es dabei gerecht zugeht. Auch die Stahlindustrie oder der Energieanlagenbau stecken in der Krise. Ziel der Gewerkschaft sei es, möglichst viele Jobs in Deutschland zu halten und neue Arbeitsplätze dort anzusiedeln, wo alte wegfallen. Zur Mobilitäts- und Energiewende will die Gewerkschaft ein Aktionsprogramm beschließen.
Bei der eigenen Arbeit will die IG Metall den einzelnen Betrieb stärker in den Fokus nehmen. "In den Betrieben entscheidet sich, ob wir unsere Konfliktfähigkeit schärfen können, ob wir zu gesellschaftlichen Themen mobilisieren und ob wir in den Tarifverhandlungen Stärke zeigen können", hatte Hofmann vorab gesagt.
Die Arbeitgeber warnten die IG Metall davor, mit überbetrieblichen Qualifizierungsansprüchen zusätzliche Kosten zu verursachen. Die tariflichen Regelungen zum Thema stammten größtenteils aus dem Jahr 2015 und seien umfassend genug. Sie müssten nur konsequent genutzt werden, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes der bayerischen Metall- und Elektroindustrie, Bertram Brossardt. Die künftigen Tarifforderungen müssten sich klar am Produktivitätsfortschritt orientieren und die "fatale Kostenentwicklung" der vergangenen Jahre stoppen./ceb/DP/he
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