NIKKEI 225
23.03.2010 15:33:14
|
HINTERGRUND: Charttechniker sehen asiatische Märkte vor Dax und Dow
Dem Charttechniker Stefan Salomon - Spezialist für die Interpretation von Kerzencharts - etwa fehlt derzeit ein aussagekräftiger langfristiger Trend im Dax (DAX). Daher rechnet der Experte für die japanische Candlestick-Chartanalyse in den kommenden Wochen und Monaten mit einem nur leicht aufwärts gerichteten Sägezahnmarkt. Das maximale Marktrisiko sieht Salomon nach unten bei 5.150 bis 5.300 Zählern, wohingegen die Höchststände bei 6.200 bis 6.300 Punkten liegen dürften. "Nach oben scheint der Markt gedeckelt zu sein", sagte Salomon. Denn charttechnisch bestehe zwar im März noch etwas Aufwärtspotential an die obere Begrenzung eines Aufwärtstrendkanals. Doch diese liege an einer kräftigen Widerstandszone, was klar gegen noch deutlichere Kursgewinne spreche. DOW STÖSST BEI 11.000 PUNKTEN AUF WIDERSTAND
Auch am amerikanischen Aktienmarkt werde die Luft dünn. Nach einer fulminanten Erholung des weltweit bekanntesten US-Aktienindex Dow Jones Industrials (Dow Jones) in den letzten zwölf Monaten sei nun mit einer volatilen Seitwärtsbewegung in dem Leitindex zu rechnen. Die Marke von 11.000 Punkten sollte sich hier als kräftiger Widerstand erweisen, sagte Salomon auf der VTAD-Frühjahrskonferenz.
Dieser Einschätzung schloss sich auch Rüdiger Born, Gründer und Geschäftsführer der Avantus Traders GmbH, an. Die globalen Aktienmärkte zeigen seiner Meinung nach zwar nach dem Einbruch im Januar wieder Stärke. Sie haben sich im Zuge dessen erneut in die Nähe der jüngsten Hochs manövriert. Dennoch sei Vorsicht geboten, sagte Born. Denn charttechnisch spreche einiges für eine baldige Ermüdung der Bullen und das sogar bei fast allen international relevanten Aktienmärkten. Allerdings unterscheidet Born zwischen den westlichen und den fernöstlichen Indizes. Für den Tokioter Nikkei 225 und den Hongkonger Hang-Seng-Index sehe das Bild etwas besser aus als für Dax und Dow. So habe der japanische Leitindex bis zum Erreichen der nächsten Widerstandslinien noch Spielraum für Kursanstiege. Dies gelte aber nur, wenn der Dow nicht wegbreche. Sonst werde auch der Nikkei in die Tiefe gezogen.
Auch Investmentanalyst Dietrich Denkhaus zeigte sich auf der Veranstaltung des VTAD für die asiatischen Märkte optimistisch gestimmt. Die äußerst schwachen Umsätze an den Börsen zu Jahresbeginn 2010 und die unterdurchschnittliche Entwicklung der Aktien in der Region sprächen für den baldigen Beginn einer Aufholbewegung. Im Verlauf des Jahres sollten die asiatischen Börsenplätze demzufolge wieder stärker nach vorne rücken. Hier sieht Denkhaus große Kurschancen ebenfalls beim Nikkei und beim Hang Seng.
GRIECHENLAND-SCHWÄCHE DEUTETE SICH BEREITS ANFANG OKTOBER AN
Doch nicht nur in Fernost bieten sich Chancen. Positive Signale gibt es auch bei vielen Technologietiteln und Unternehmen mit mittlerer Börsenkapitalisierung - sowohl in den USA als auch in Europa. Diese sagte Daniel Haase, Herausgeber der Börsenbriefes "PremiumTrendfolger". Aus regionaler Sicht sei auch die Welt an den Börsen der aufstrebenden Märkte noch charttechnisch gesund. Eine Einschätzung, die auch Candlestick-Experte Salomon teilt. So biete der Bovespa
Haase warnte allerdings vor bereits angeschlagenen Märkten. Der Experte verwies zum Beispiel auf die unter dem Stichwort "PIGS" zusammengefassten Staaten Portugal, Italien, Griechenland und Spanien. Die Länder leiden aktuell unter ihrer besonders hohen Staatsverschuldung. Die sinkende Attraktivität dieser Regionen habe sich indes schon früh abgezeichnet. So hätten Anfang Oktober die Signale für den hellenischen Aktienmarkt deutlich ins Negative gedreht. Seitdem verlor der MSCI Griechenland über 40 Prozent. Zudem fielen unter den europäischen Branchen vor allem die Finanzaktien negativ auf./la/zb/fat
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Indizes in diesem Artikel
DAX | 21 394,93 | -0,08% | |
NIKKEI 225 | 39 931,98 | -0,07% |