"Verheerende" Folgen |
15.06.2021 23:17:00
|
Globale "Zeitbombe": Deutsche Bank läutet angesichts von Inflationsrisiken die Alarmglocken
• Anziehende Inflation könnte in Krise enden
• Deutsche Bank warnt vor globaler "Zeitbombe"
Deutsche Bank: Fed unterschätzt Risiken
Die US-Notenbank Fed unterschätzt die Risiken einer anziehenden Inflation, warnen Experten der Deutschen Bank. In einer Analyse stellten Chefsvolkswirt David Folkerts-Landau, Peter Hooper und Jim Reid heraus, dass die Kombination aus einer sehr expansiven Geld- und Fiskalpolitik, dem sinkenden Arbeitsangebot sowie der rückläufigen Globalisierung gefährlich werden könnte. Die Fed könnte zu spät mit einer Straffung ihrer Geldpolitik reagieren und die Kontrolle verlieren, was fatale Folgen haben könnte, so das Deutsche Bank-Research Team. Die Periode sinkender Inflationsraten sowie sinkender Zinsen, die bereits im Jahr 1980 begann, stehe damit vor dem Ende. "Die Geschichte hat gezeigt, dass die sozialen Kosten einer deutlich höheren Inflation und stark steigender Schuldendienstverpflichtungen es schwer, wenn nicht gar unmöglich machen, die sozialen Ziele, die die neue US-Regierung anstrebt, zu erreichen", schreiben die Ökonomen. "Wir sind besorgt, dass die schmerzhaften Lektionen einer inflationären Vergangenheit von den Zentralbanken ignoriert werden."
"Verheerende" Folgen für die Welt
Den Ökonomen zufolge wird die Inflation wahrscheinlich anhalten und in den kommenden Jahren in einer Krise enden, heißt es weiter in dem Bericht. Die US-Notenbank zeigt sich jedoch weiterhin unbesorgt: Zwar ist die Inflationsrate in den USA zuletzt bereits deutlich auf 4,2 Prozent angestiegen, doch sehen die Notenbanker diesen Schub lediglich als temporär an. Folkerts-Landau und seine Kollegen schreiben in ihrer Analyse weiterhin, dass "die Verzögerung zu einer größeren Störung der wirtschaftlichen und finanziellen Aktivitäten führen wird, als wenn die Fed letztendlich handeln würde. [...] Dies wiederum kann zu einer erheblichen Rezession und einer Kette von finanziellen Schwierigkeiten auf der ganzen Welt führen, insbesondere in den Schwellenländern", so die Experten. Zwar könnte es eventuell noch etwas dauern, vielleicht bis 2023, doch die Inflation werde wieder kommen. "Die Geduld ist der Tatsache geschuldet, dass sich die Prioritäten der Fed auf die sozialen Ziele verlagern und das Ignorieren der Inflation die Weltwirtschaft auf eine Zeitbombe setzt", denn die US-Notenbank sei bislang noch nie in der Lage gewesen, einen "anhaltenden Inflationsanstieg zu verhindern, ohne eine Rezession auszulösen", so die Deutsche Bank-Ökonomen. Sobald die Zentralbanken dann gezwungen seien, auf die Inflation zu reagieren, würden sie sich in einer sehr schwierigen Lage wiederfinden. Denn sollten sie erst derart verspätet reagieren, müssten sie umso schneller handeln und die Zinsen umso stärker erhöhen, um die Kontrolle zu behalten. Dies wiederum könnte zum Problem insbesondere für hochverschuldete Unternehmen und Staaten werden. Stark steigende Zinssätze würden wahrscheinlich "Turbulenzen in einer schuldenreichen Welt verursachen", warnen Folkerts-Landau & Co.. "Die Auswirkungen könnten verheerend sein, insbesondere für die Schwächsten der Gesellschaft", heißt es weiter in der Analyse der Deutschen Bank.
Doch nicht alle teilen diese Bedenken der Deutsche Bank-Analysten. Es gibt auch eine Vielzahl an Wall Street-Experten, die der Meinung sind, der derzeitige Inflationsdruck sei vorübergehend, weshalb sie keine baldige Änderung der Politik durch die Fed erwarten. Ob die Notenbanken an ihrem Vorgehen festhalten werden und dies tatsächlich "verheerende" Folgen haben wird, wird die Zeit zeigen.
Redaktion finanzen.at
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Deutsche Bank AGmehr Nachrichten
23.12.24 |
XETRA-Handel LUS-DAX schwächelt zum Ende des Montagshandels (finanzen.at) | |
23.12.24 |
Minuszeichen in Frankfurt: LUS-DAX verliert nachmittags (finanzen.at) | |
23.12.24 |
Montagshandel in Frankfurt: DAX am Montagnachmittag im Plus (finanzen.at) | |
23.12.24 |
XETRA-Handel LUS-DAX schwächelt (finanzen.at) | |
23.12.24 |
Minuszeichen in Frankfurt: DAX präsentiert sich am Montagmittag leichter (finanzen.at) | |
23.12.24 |
Schwacher Handel: LUS-DAX schwächelt zum Handelsstart (finanzen.at) | |
23.12.24 |
Börse Frankfurt: DAX gibt zum Handelsstart nach (finanzen.at) | |
20.12.24 |
Anleger in Frankfurt halten sich zurück: DAX fällt zum Ende des Freitagshandels (finanzen.at) |
Analysen zu Deutsche Bank AGmehr Analysen
13.12.24 | Deutsche Bank Overweight | Barclays Capital | |
06.12.24 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.24 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets | |
14.11.24 | Deutsche Bank Buy | Warburg Research | |
13.11.24 | Deutsche Bank Buy | UBS AG |