18.03.2008 12:39:00

Global Opportunities: DAX hat noch Abwärtspotenzial von bis zu zehn Prozent

        FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Abwärtsbewegung an den Aktienmärkten ist nach Einschätzung von Experten noch nicht zu Ende. "Bis zum Einsetzen einer technischen Gegenbewegung könnte der DAX  um weitere fünf bis zehn Prozent fallen", sagte Marcus Moser, Vorstand und Fondsmanager der Schweizer Investmentgesellschaft Global Opportunities, am Montag in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. "Einige negative Faktoren sind schon eingepreist, aber wir haben noch keine Tiefststände gesehen."          Die jüngsten Nachrichten von Bear Stearns   seien bestimmt nicht die letzten negativen aus der US-Bankenbranche, fuhr der Experte fort. "Die Bankenkrise wurde bisher unterschätzt, weil kein großes Institut betroffen war, und die Fakten kommen nur scheibchenweise auf den Tisch." Die Schwierigkeiten der amerikanischen Banken dürften die Märkte noch auf Monate hinaus beschäftigen. Bei Problemen von Hedge Fonds könnte auch das eine oder andere größere Institut in Deutschland in Gefahr kommen. Politische Risiken für die Aktienmärkte sieht der Experte in der Entwicklung in Tibet oder Iran.      SILBERMINEN-GESELLSCHAFTEN MIT POTENZIAL

 

    "An einem Tag mit großen Verlusten kann man aber schon mal kaufen, wenn man selektiv vorgeht", sagte Moser weiter. Einige Bewertungen seien für langfristig orientierte Anleger wieder attraktiv. Aufwärtspotenzial sieht Vorstand und Fondsmanager Jens Brunke etwa bei Rohstoff- und rohstoffsensiblen Werten - problematisch seien allerdings die wegen der Ölpreis- und Lohnentwicklung steigenden Förderkosten. "Blue Chips wie Rio Tinto   und BHP Billiton   sind hoch bewertet, aber bei den Aktien kleinerer und mittlerer Unternehmen gibt es Chancen für die Anleger", ergänzte Moser. Beste Beispiele dafür seien die beiden börsennotierten Silberminen -Gesellschaften Silver Wheaton   und Silver Standard . Deren Aktien seien zwar nicht mehr ganz günstig, die Unternehmen seien aber interessante Übernahmekandidaten.          Vom Goldpreis abhängige Titel könnten ebenfalls weiter profitieren. Moser hält das Edelmetall im Gegensatz zu anderen Experten noch nicht für überbewertet. "Aktien aus diesem Bereich haben die letzten 30 bis 40 Prozent beim Goldpreisanstieg nicht mehr nachvollzogen", sagte er. Legten die Notierungen für das Edelmetall weiter zu, dann werde es auch für diese Papiere noch höher gehen.

 

SALZGITTER UND ALLIANZ IM FOKUS          In Deutschland sind nach Einschätzung von Brunke Salzgitter-Titel interessant: "Das wäre auch ein schöner Übernahmekandidat, auf den bestimmt schon der eine oder andere ein Auge geworfen hat." Dazu kämen die hohen Cashbestände bei dem Stahl- und Röhrenhersteller. Selbst im derzeit gebeutelten Finanzsektor sehen die Experten von Global Opportunities derzeit Anlagemöglichkeiten. "Bei den Banken ist es noch zu früh, aber Versicherungstitel haben zum Teil überzogen mitgelitten", meinte Moser. Laut Brunke ist etwa die Aktie der Allianz  interessant, da der Versicherungskonzern nun bei der Tochter Dresdner Bank durchgreife und einige Allianz-Produkte von der 2009 anstehenden Abgeltungssteuer profitieren sollten./gl/gr/tw

 

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